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Solche Vollidioten. Wie kann man vergessen, dass man Gras im Auto hat, wenn man über die Grenze fährt. „Ich rufe Cole an.", sagte ich genervt zu den Zwillingen. Wir kommen hier eh nicht mehr raus, ohne dass Jake und Cole davon erfahren und es ist gerade auch der falsche Zeitpunkt, um Angst vor Ärger zu haben. Wir sollten eher Angst davor haben, was als nächstes passiert. Gerade als ich mein Handy aus meiner Hosentasche herauszog, um Cole anzurufen, schrie einer der Polizisten „Hey, pack dein Handy weg." Bevor ich reagieren konnte, kamen mehrere Polizisten auf uns zugelaufen. Einer von ihnen riss mir mein Handy aus meiner Hand. „Ich wollte nur-" begann ich, wurde aber sofort von ihm unterbrochen: „du redest nur, wenn du dazu aufgefordert wirst" „Entschuldigung", sagte ich leise, nur um erneut angeschrien zu werden „du redest nur, wenn du dazu aufgefordert wirst" Unsicher sah ich auf den Boden. Es kamen 2 weitere Polizisten mit Maschinengewehr auf uns zugelaufen, sodass nun 7 Polizisten vor meinen Brüdern und mir standen. Ich wurde grob am Arm gepackt und ein paar Schritte von meinen Brüdern weg gezogen. „Hast du Waffen oder andere Dinge, an denen ich mich verletzten könnte, am Körper?", fragte einer der Polizisten in gebrochenen Englisch an mich gerichtet. „Nein Sir", erwiderte ich wahrheitsgemäß. Als ich zu meinen Brüdern schaute, sah ich, dass sie beide von den anderen Polizisten durchsucht wurden, während 2 Polizisten mit den Maschinengewehren auf sie zielten. „Umdrehen" hörte ich die schroffe Stimme des Polizisten, der direkt vor mir stand. Neben ihm stand ein weiterer Polizist mit schusssicherer Weste, der ebenfalls mit seinem Gewehr auf mich zielte. Nervös drehte ich mich um, woraufhin ich sofort die Hände des Polizisten auf mir spürte, der mich sehr genau von oben bis unten abtastete. „Haben sie keine Frau, die sie durchsuchen kann? Mila ist erst 15 und" hörte ich Lukes Stimme, aber auch er wurde sofort von einem der Polizisten unterbrochen „halt dein Mund". Als der Polizist mit von hinten durchsucht hatte, musste ich mich wieder umdrehen und er tat das gleich auch von vorne. Ich fühlte mich ziemlich unwohl mit den großen Händen des fremden Mannes auf meinem Körper, aber ich wusste, dass ich nicht in der Position war etwas zu sagen. Als er endlich fertig war, lief er hinter mich, nahm meine Hände auf meinen Rücken und legte mir Handschellen an. Mit dem engen Metall um meine Handgelenke führte er mich zurück zu meinen Brüdern, die ebenfalls mit Handschellen auf dem Boden saßen. „Hinsetzten und Klappe halten", sagte der Polizist zu mir und drückte mich grob auf den Boden. Unsicher sah ich zu Lukes Auto, welches von mehreren Polizisten auseinander genommen wurde. Alles, was sich im Auto befand, lag einzeln auf dem staubigen Boden. Zwei der Polizisten standen ein paar Meter entfernt von uns und beobachteten sowohl uns als auch das Geschehen am Auto. „Es tut uns leid." hörte ich Dylans leise Stimme neben mir, „es war dumm von uns, dass wir überhaupt nach Mexico gegangen sind. Wir sagen Cole, dass wir für all das verantwortlich sind und du nichts dafür kannst" „Ich hab Angst", erwiderte ich ehrlich. Wir sitzen in Mexico an der Grenze fest und es wurden Drogen im Auto gefunden. Wir sind richtig am Arsch. „Wir bekommen das hin. Irgendwann müssen die uns Cole anrufen lassen", sagte Luke. Das werden sie bestimmt, trotzdem hatte ich Angst, was bis dahin und was danach passiert. Wir sind hier in Mexico. Sie werden uns nicht einfach zurück in die USA lassen. Hier gelten nicht unsere Gesetzte, hier gelten die Gesetzte von Mexico und jeder wusste, dass sie dabei keinen Spaß verstanden. Noch weniger als wir in den USA. Nervös wippte ich mit meinen Füßen auf und ab, während die heiße pralle Sonne auf uns schien. Es war wirklich ziemlich heiß. Wir saßen noch ziemlich lange auf dem staubigen Boden, bis ein paar der Polizisten auf uns zukamen. Ich wurde grob am Arm gepackt und auf die Füße gezogen. Meine Brüder und ich wurden über den großen staubigen Parkplatz geführt und in ein älteres, heruntergekommenes Gebäude geführt. Es war ziemlich heiß hier drin und es roch sehr modrig und alt. Wir liefen den dreckigen Flur entlang, bis wir in einem großen Raum herauskamen. Mitten durch den Raum war ein breites Gitter gezogen. Es war eine große Gefängniszelle, in der schon mehrere Männer saßen. Einer der Polizisten öffnete die große Tür, während uns allen die Handschellen abgenommen und wir anschließend in die Gefängniszelle gesteckt wurden. Der Polizist schloss die Türe und sah mich und meine Brüder an. „Ihr bleibt heute Nacht hier. Morgen kommt ihr mit den anderen zusammen in die nächste Stadt und werdet einem Richter vorgeführt.", emotionslos sah er uns an. „Wir kommen aus den Staaten und sind minderjährig, sie dürfen uns nicht einfach hier festhalten", erwiderte Dylan, was der Polizist aber mit einem gehässigen Lächeln zur Kenntnis nahm, „wir sind hier in Mexico, hier gelten unsere Gesetzte" „Dürfen wir bitte telefonieren?", fragte Luke an den Polizisten gerichtet. „Wie alt seid ihr?", wollte er von uns wissen, während er schon unsere Ausweise aus seiner Tasche zog und sie sich ansah. „Die Kleine darf einen Anruf an die Eltern tätigen. Du hast 1 Minute, um ihnen zu sagen, wo du bist und was passiert ist. Eure Eltern können dann morgen zu Gericht kommen, dort wird alles Weitere geklärt" sagte der Polizist während er wieder die Türe öffnete, mich grob am Arm packte und aus der Zelle zog. „Ruf Cole an, sag, wo wir sind und was passiert ist", sagte Luke zu mir während er Polizist, mich aber schon in einen anderen Raum führte. Es war ein komplett leerer Raum, ohne Fenster oder Möbel. „Hier", sagte der Polizist, während er mir die Handys meiner Brüder und meins hin hob. Schnell nahm ich mein Handy, entsperrte es und tippte auf die Nummer von Coles Geschäftshandy. Cole hat uns schon oft gesagt, dass wir ihn dort immer erreichen können, da er immer auf sein Geschäftshandy schaut, wenn es klingelt. Wenn wir dort anrufen, weiß er, dass es dringend ist und er wird ran gehen. Gerade als ich ihn anrufen wollte, sagte der Polizist „ich habe gesagt, du darfst deine Eltern anrufen, und damit meine ich nur deine Eltern". „Wir haben keine Eltern mehr. Cole und ein anderer Bruder haben das Sorgerecht für uns.", erklärte ich verunsichert. Der Polizist sah mich einige Sekunden nur an, bevor er sagte: „Du hast eine Minute." Schnell drückte ich auf das Wählsymbol...

Big Brothers 6Where stories live. Discover now