Abschied

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Mexi:
Das Sonnenlicht schien mir ins Gesicht und ich kniff meine Augen sofort wieder zu. Vorsichtig setze ich mich auf. Wie lange hatte ich denn geschlafen. Schnell suchte ich mein Handy, aber fand nur Jus. Es war halb 1. Um Himmelswillen. Warum hatte Ju mich nicht geweckt? Wo war der überhaupt. Ich war noch immer total müde. Wie auch immer das nach so viel Schlaf noch möglich war. Ich ließ mich zurück in die Kissen fallen und zog die Decke leicht über meinen Kopf um mich vor der Sonne zu schützen.

Ich musste wohl wieder eingeschlafen sein, denn als ich das nächste mal aufwachte spürte ich eine Warme Hand an meinem Kopf und ein liebevollen Kuss auf die Stirn. Ich murmelte irgendwas und schlang meine Arme um die Person, die wahrscheinlich Ju war. ,,Aufwachen Schlafmütze. Ich hab Frühstück gemacht." Seine Stimme klang sanft und liebevoll. Es war eine Mischung zwischen Flüstern und normalen reden. Leicht öffnete ich meine Augen und schaute in Jus Gesicht, dieser lächelte leicht und strich mir wieder über den Kopf. Ich sagte immer noch nichts, stattdessen murrte ich wieder und grub meinen Kopf in seinen Bauch. Ich hörte ich leicht lachen und dann nahm er mich in seinen Arm. Dabei zog er mich zu sich hoch und hauchte ein Guten Morgen in meine Ohr. Langsam wachte ich wirklich auf. Erst jetzt viel mit auf , dass ein Tablett mit Frühstück am Fußende stand. Stimmt hatte er ja eben gesagt. ,,guten Morgen" nuschelte ich. Genau wie ich war meine Stimme auch noch nicht ganz wach. Sie klang noch etwas rau und grummelig. Wieder lachte Ju leicht und küsste mich schließlich kurz auf den Mund. ,,du hast ja anscheinend echt gut geschlafen" ,,mhh, ich schlafe immer noch." Noch während ich hatte er mir ein Brötchen in den Mund gesteckt.

Nachdem wir fertig gefrühstückt hatten blieben wir noch eine Weile im Bett sitzen. Ich lehnte an seiner Brust und er hatte seine Arme fest um mich geschlungen. Ich fühlte mich sicher, aber dennoch fragte ich mich eine Sache die mir nicht aus dem Kopf gehen wollte ,,Ju?" ,,Was denn?" ,,ich weiß das du darüber nicht nachdenken willst, aber was sind wir denn jetzt eigentlich und wie geht es weiter? Wie stellst du dir das vor ich lebe in einem anderen Land?" Ju schwieg eine Weile zog ich fester an sich ran und antwortete ,, soll ich ehrlich sein?" ,,natürlich" ich wusste, dass da keine Frage war worauf ich antworten sollte, aber ich machte es irgendwie trotzdem. Es fühlt sich halt richtig an.

,,Ich hab keine Ahnung. Ich kann keiner deiner Fragen wirklich beantworten. Das ist alles genauso neu für mich wie für dich. Ich verspreche dir, dass ich dir irgendwann ehrlich antworten kann, aber aktuell kann ich das einfach nicht." er machte eine kleine Pause und vergrub seinen Kopf in meiner Schulter. ,, Ich habe Angst." ,,Wovor" ,,Wie andere reagieren würden. Ich weiß das klingt ein bisschen lächerlich, aber irgendwie ist es halt so." ich drehte mich aus seinen Armen um ihn anschauen zu können. Meine Hände legte ich auf seine Schultern. ,,Das ist doch nicht lächerlich. Natürlich hat sich die Gesellschaft gebessert aber trotzdem gibt es so viele Vorurteile. Da ist es komplett verständlich Angst zu haben. Auch ich habe Angst, obwohl ich ja quasi schon geoutet bin" Ju schaute mich an und zog mich dann an sich ran. ,,Lass mich damit bitte nicht alleine" es war fast schon ein Flüstern aus seinem Mund. ,,Wie könnte ich das"

,,sicher, dass du nicht länger bleiben kannst?" Ju lehnte am Türrahmen und schaute mir dabei zu wie ich meine Sachen packte. ,,leider nicht" Gott wie gerne würde ich noch hierbleiben. Ich griff mir eine pulli und wollte ihn gerade zusammenfalten, als ich realisierte, dass das gar nicht meiner war.

,,Nimm ihn mit... dann hast du etwas von mir wenn du schon nicht bleiben kannst"

Warum machte er es mir so schwer. Ich wollte doch auch gerne bleiben, aber es ging nur mal nicht

,,hör auf" Ich stand auf und ging zu ihm rüber ,,womit?" ,,du versucht's mir ein schlechtes Gewissen einzureden. Glaubst ernsthaft ich will gehen?" ich versuchte schmollend auszusehen. Es klappte jedoch leider nicht besonders gut. ,,Wann kann ich dich Wiedersehen?" fragte ich daher schließlich noch. ,,Sobald es geht, vielleicht kann ich ja zu dir kommen. Obwohl wir erstmal die Hauptvideos zu ende drehen müssen." ich wusste genau wie lange das noch dauern könnte. ,, Ich weiß nicht ob ich das so lange aushalten kann" ,,Das wirst du leider müssen" er zog mich langsam näher an sich ran ,,Aber noch bist du ja da" er küsste mich sanft wobei er mich leicht drehte, sodass mein Rücken schon bald gegen den Türrahmen gedrückt wurde.

Wie sehr ich das hier vermissen würde. Diese unglaublich Weichen Lippen, dieser süße und doch intensive Geruch, diese Hände die sanft meinen Körper entlang strichen und jeden einzelnen Zentimeter berührten und dieser Warme Körper der sich gegen meinen drückte. Alles in mir schrie nach Ju, ich wusste nicht wie ich jemals wieder ohne dieses Gefühl auskommen würden.

Ich stand wartend vor der Haustür, in meiner Hand hatte ich meinen Koffer und einen Rucksack auf dem Rücken. Ju zog sich gerade die Jacke an. Als er schließlich vor mir stand wurde mir wirklich bewusst, dass ich gleich gehen würde. ,,Darf ich dich jetzt küssen. Am Flughafen wird das wohl kaum gehen" Er hatte recht, jetzt oder nie. Es war keineswegs ein leidenschaftlicher Kuss, sonder eben ehr ein Abschiedskuss, eine Art Versprechen, dass ich ihn wiedersehen würde. Nur ungern trennte ich mich von ihm, aber wir mussten los da ich sonst meinem Flug verpassen würde. Also stiegen wir ins Auto und fuhren los.

Wir saßen fast die ganze Fahrt still nebeneinander. Keiner wusste so recht was er sagen sollte. Erst als wir auf den Parkplatz bogen machte Ju den Mund auf. ,,Versprich mir, dass wir telefonieren, Viel!" Ich nickte während ich gerade dabei war meinen Koffer auszuladen. Ju nahm ihn mir sogleich ab. Ich konnte gerade einfach nichts sagen, ein einziger Satz und ich würde anfangen zu weinen. Ich hasste Abschiede generell und der hier war besonders schlimm. Daher redeten wir kein Wort auf dem Weg zu meinem Terminal. Erst als wir die Sicherheitskontrolle erreichten versuchte ich mich zusammen zu reißen. Ich nahm ihn einfach in den Arm, versuchte nochmal mir jeden einzelnen Punkt an ihm einzuprägen. Er flüsterte in mein Ohr während er mit seinen Händen meinen Rücken streicheln ,, Ich werde dich ziemlich vermissen" ,,Ich dich auch. Ich schaffe das alleine nicht" scheiße mir stieg die erste Träne in die Augen

,, Es wird alles gut wir sehen uns bald wieder"

So nach Ewigkeiten melde ich mich auch mal wieder ich hoffe ihr habt nicht die Lust an dieser Story wegen meinen unregelmäßigen Updates verloren :)))

Der Tag an dem mein Herz es wusste (Julien Bam x Mexify)Where stories live. Discover now