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Jonas

Ich wache auf, als etwas meine Hände durchsägt und zerquetscht. Schmerz flutet meine Glieder und hindert mich daran, meine Finger zu bewegen.

Ich reiße meine Augen auf und starre auf meine Verbände. Meine Augen tränen wegen des Schmerzes, aber ich bekomme durch meine trockene Kehle keinen Laut heraus.

»Hey«, sagt jemand und kurz darauf taucht ein Gesicht in meinem Blickfeld auf. »Wie geht es dir? Bereit für eine weitere Mahlzeit?«

Ich räuspere mich und funkle ihn warnend an. »Halt die Klappe und gib mir mein Schmerzmittel!«

»Und da haben wir ihn ja wieder«, sagt er grinsend und verschwindet. Kurz darauf kommt er mit einer Tablette und eine Flasche Wasser zurück. Er reichr mir beides. »Räusper dich nicht! Sonst bekommst du auch noch einen gereizten Hals und irgendwie habe ich dae Gefühl, du würdest mir dann dafür auch noch die Schuld geben.«

»Du nervst«, zische ich und schlucke die Tablette. Ich trinke nur paar kleine Schlücke, auch wenn ich weiß, dass ich wenigstens ein Viertel trinken sollte, damit die Tablette schneller wirkt. »Bring mir bitte zwei Eiswickel.«

Er zwinkert mir zu und verschwindet ein weiteres Mal. Als er wieder zurückkommt, holt er aus der Küche zwei Geschirrtücher und wickelt darin die coolPacks ein, bevor er sie mir vorsichtig auf die auf meinem Bauch ruhenden Hände legt. Der Schmerz ebbt nicht ab, aber ich rede es mir ein, während die Kälte meine unterverletzten Körperteile einfriert.

»Möchtest du noch etwas essen?«, fragt er mich und grinst dümmlich. Diese arrogante Hackfresse nervt mich, aber ohne ihn würde ich wahrscheinlich wirklich hilflos dastehen.

»Ich habe keine Hunger«, brumme ich und drehe den Kopf, damit ich ihn nicht ansehen muss. Seine Fröhlichkeit färbt leider nicht auf mich ab. Sie treibt mich nur zur Weißglut.

Trotz dessen, dass ich den Blick abgewandt habe, beugt er sich wieder vor in mein Blickfeld, als verstehe er nicht, dass ich ihn nicht anschauen möchte

»Kann ich noch etwas für dich tun?«, fragt er mich und zeigt auf die Katze, die sich auf meine Beine gelegt hat. »Soll ich sie runter tun?«

Ich seufze den Schmerz aus meinem Körper, heraus, bevor neue wieder nachkommt, und nicke. »Ja. Und wenn du gleich dabei bist, wo ist die andere?«

Er nimmt Bells von meinen Füßen und greift dann über meinen Kopf nach Jingle. Er streichelt das Köpfchen der Katze, doch die faucht ihn nur an und verschwindet sofort unter dem Sofa.

»Unverschämt«, zischt er, doch verliert sein Lächeln nicht. »Und jetzt? Willst du etwas Bestimmtes anschauen?«

»Ich will lieber sterben. Ich denke, gleich ist es soweit. Dein unerträglicher Übereifer ist der Todesgrund«, raune ich und schließe die Augen, bevor ich erstickende Laute von mir gebe und dann ruhig liegen bleibe.

»Du hast den Humor eines Vaters«, lacht er herzhaft und verschließt die Flasche, bevor er sie auf den Tisch stellt. »Wenn du von den Toten wieder erwachst und feststellst, dass das Leben eines Geistes ebenfalls nicht leicht ist, möchtest du dann eine Kinderserie schauen?«

Ich öffne vorsichtig zuerst das eine Auge, dann das andere. »Ich habe mir erhofft, als Geist nicht mehr bei dir in der Wohnung gefangen zu sein.«

Er sieht mich mit großen Augen an und sieht dann zaghaft nach draußen. »Also willst du spazieren gehen?«

Ich stöhne entnervt auf. »Ich will, dass du spazieren gehst und mich kurz in Ruhe lässt. Du nervst mich, Ives.«

»Wann mache ich das eigentlich mal nicht?«

Ein in Karamell getauchter BackenzahnWhere stories live. Discover now