APH: GerIta

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Ludwig führte Feliciano durch die Straßen. Der Wind wehte ihnen bereits den Geruch von unzähligen Street Food und den Klang der Weihnachtsmusik entgegen. „Ich finde es wirklich toll, dass du mit mir auf einen Weihnachtsmarkt gehst. Danke Ludwig.", meinte Feliciano lächelnd. „Kein Problem." Es gab wirklich absolut nichts was Ludwig nicht für seinen besten Freund tun würde. „Auf welchen gehen wir denn?", fragte Feliciano schließlich. „Auf den Weihnachtsmarkt vor dem Schloss Charlottenburg. Da waren wir noch nie und der soll laut Google Rezessionen ganz schön sein.", antwortete Ludwig. Feliciano kicherte. „Du liest wirklich die Google Rezessionen, bevor du irgendwo hingehst?" Verwirrt blinzelte Ludwig. „Ja, klar.. Du etwa nicht?", erkundigte sich Ludwig. Schmunzelnd schüttelte Feliciano den Kopf, ehe er Richtung Himmel sah.

„Wenn es nicht so hell in Berlin wäre, könnte man bestimmt die Sterne sehen." „Hättest du die Sterne sehen wollen, hätten wir bestimmt auch auf einen kleinen Weihnachtsmarkt im nächsten Dorf gehen können. Du hättest nur etwas sagen müssen.", meinte Ludwig und sah seinen besten Freund an. Feliciano lächelte und erwiderte:,,Nein, das ist schon okay. Wie lange dauert es noch?" „Nur noch hier um die Ecke.", meinte Ludwig und führte den Älteren in die Richtung.

Staunend blieb Feliciano stehen. Das Schloss war in grünes Licht getaucht, jeder Stand war beleuchtet und über dem Eingang stand leuchtend mit geschwungener Schrift „Weihnachtsmarkt vor dem Schloss Charlottenburg". „Es sieht wunderschön aus, Ludwig.", sagte er. Ludwig lächelte ganz leicht und ging vor. Feliciano holte ihn schnell ein und griff nach Ludwigs Hand. Verwirrt sah Ludwig zu Feliciano, ihren Händen und wieder zu Feliciano. „Ähm, Feli, wieso...?", stammelte er mit roten Wangen. Ob von der Kälte oder vor Verlegenheit konnte Feliciano nicht sagen. „Der Weihnachtsmarkt ist voll, ich will dich nicht in der Menschenmenge verlieren.", antwortete Feliciano und zog seinen besten Freund auf den Weihnachtsmarkt. „J-ja, natürlich.", stotterte Ludwig.

Kurz darauf kaufte Ludwig ihnen einen Glühwein, ehe sie sich an einen kleinen Tisch vor dem Stand stellten. „Grazie* Ludwig.", sagte Feliciano, als dieser ihm den Glühwein reichte. „Kein Problem." Feliciano nahm einen Schluck von dem heißen Getränk und spürte, wie die Kälte seinen Körper langsam verließ.

„Was macht dein Bruder eigentlich dieses Jahr?", fragte Ludwig, scheinbar nebenbei. „Er hat gesagt, ich kann mein Weihnachten gerne im Kalten verbringen, er wird sich Antonio schnappen und in die Costa del Sol** verschleppen. Er meinte, die spanische Regierung würde zwei Wochen locker ohne ihn auskommen.", kicherte Feliciano als Antwort. „Antonio hat er nicht nach seiner Meinung gefragt." „Ich denke nicht, dass Antonio sich groß beschweren wird, wenn er von Lovino in einen der wärmsten Teile seines Landes verschleppt wird.", erwiderte Ludwig sachlich und nahm ebenfalls einen Schluck seines Glühweins. „Stimmt wohl. Lovino kam eigentlich schon immer mit allem durch. Also zumindest bei Antonio.", sagte Feliciano. „Bei allen anderen eher weniger." Ludwig nickte leicht und nahm noch einen Schluck von seinem Glühwein. „Was macht Gilbert eigentlich dieses Jahr? Ich weiß, dass Francis und Arthur zusammen feiern, Antonio feiert offensichtlich mit Lovino, du feierst mit mir und Kiku... also, mit wem feiert dein Bruder? Er kann Weihnachten doch nicht alleine verbringen.", fragte Feliciano besorgt. „Gilbert sagte, er würde nach Wien reisen, Elizaveta und Roderich nerven und Weihnachten bei ihnen verbringen.", antwortete Ludwig. Feliciano lächelte. „Klingt nach einem tollen Plan.", kicherte er.

Dann sah Feliciano sich auf dem Weihnachtsmarkt um. „Was, denkst du, will Kiku als Geschenk haben?", fragte er schließlich. Ludwig antwortete:,,Ich schätze, unsere gemeinsame Zeit wird ihm reichen." „Ja, ich weiß. Aber... ich will ihm was richtiges schenken. Etwas, das ihm gefallen könnte und das er nach Weihnachten noch immer hat." „Wir können morgen ja etwas suchen, wenn du möchtest?", schlug Ludwig vor. „Si*, bitte!", stimmte Feliciano begeistert zu. Ludwig lächelte leicht, von der Begeisterung seines besten Freundes angesteckt. Denn das waren sie, beste Freunde.

Auch wenn Ludwig gerne mehr als nur beste Freunde wäre.

Immerhin verbrachten sie viel Zeit miteinander. Sie kochten für einander, sie gingen gemeinsam in den Urlaub, sie verbrachten fast jedes Weihnachten miteinander, Feliciano gab ihm jeden Morgen vor der Arbeit einen Kuss auf die Wange, sie schliefen sogar im selben Bett!

Von Francis wusste Ludwig, dass die Meisten davon ausgingen, dass sie zusammen waren. Selbst Francis war davon ausgegangen und hatte unglaublich überrascht geguckt, als er von einem peinlich berührten Ludwig erfahren hatte, dass sie nur beste Freunde waren.

Von Francis hatte er auch unglaublich viele Möglichkeiten gehört, wie man ihre Freundschaft in eine romantische Beziehung heben kann. Manche Dinge wollte Ludwig lieber vergessen, sie passten überhaupt nicht zu ihm. Oder sie waren zu kitschig, was auch nicht wirklich zu ihm passte. Seine Ratgeber waren ebenfalls keine Hilfe. Immer wenn er einen Rat aus einem der Handbücher für Liebesgeständnisse umsetzen wollte, wurde er zu nervös und ließ es dann doch bleiben.

Es war eine wirklich verkorkste Situation und Ludwig hoffte mittlerweile nur noch, dass Feliciano seine Gefühle erwiderte und den ersten Schritt machen würde.

„Vee~ Geht es dir gut, Ludwig?", fragte Feliciano und riss ihn somit aus seinen Gedanken. „Äh, was? Oh, ja. Es geht mir gut.", stammelte Ludwig und wurde rot. Feliciano ging um den Tisch herum zu ihm und sagte:,,Irgendetwas beschäftigt dich... Bitte sprich mit mir, ansonsten kann ich dir doch gar nicht helfen." Ludwig sah ihm in die Augen. „Feli, ich..", stotterte er, sah von Feliciano weg und biss sich auf die Unterlippe. „Es ist nicht wichtig, Feli...", schien er sich anschließend umentschieden zu haben. Feliciano seufzte und nahm Ludwigs Hände in seine eigenen. „Es beschäftigt dich, also ist es wichtig. Amore*, bitte rede mit mir." Ludwig sah sofort wieder in Felicianos karamellfarbene Augen. „Hast du mich gerade „Amore" genannt?", fragte er leise nach. „Si*, das habe ich.", antwortete Feliciano selbstsicher. Nervös stotterte Ludwig:,,W-warum solltest du m-mich so nennen?"

Ludwig wusste natürlich was „Amore" bedeutet, er wusste auch unter welchem Kontext das Wort in Italien benutzt wurde. Es war kein Kosename, den man seinem besten Freund gab. Es war ein Kosename für einen Liebhaber. Aber sie waren keine Liebhaber. Er konnte sich auch nicht vorstellen, wieso Feliciano ihn so nennen sollte, es sei denn...

„Feli.. willst du damit sagen, dass du mich liebst?", fragte Ludwig schüchtern nach. Feliciano lächelte leicht und nickte. „Sì, ti amo.*", antwortete er. „Ich liebe dich auch.", murmelte Ludwig und wurde noch röter. Feliciano kicherte, stellte sich auf die Zehenspitzen, hauchte einen federleichten Kuss auf Ludwigs Lippen und fragte:,,Sollen wir die Tassen abgeben und nach Hause gehen?"

„J-ja, können wir machen.", stammelte Ludwig verlegen.

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Hey!

*Übersetzungen:

Grazie (ita.) = Danke
Si (ita.) = Ja
Amore (ita.) = Liebe
Sì, ti amo. (ita.) = Ja, ich liebe dich.

**Als Costa del Sol wird eine Küste im Süden Spaniens bezeichnet. Der Begriff wurde im Jahr 1928 durch den Hotelier Rodolfo Lussnigg zu Werbezwecken geprägt. Sie grenzt im Westen an das Campo de Gibraltar und im Osten an die Costa Tropical.

Frohe Weihnachten!

Ich hoffe es gefällt euch! ❤️

Wie geht's euch?

Gibt es irgendein Abendessen, was zu Weihnachten bei euch irgendwie Tradition ist?

Bei uns ist es an Heiligabend Wiener mit Kartoffelsalat und an den Feiertagen Pute und Klöße oder so ähnlich.

Genießt die Feiertage und bleibt gesund! 💕🎄

Auf Wiederlesen! 🏳️‍🌈😉

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