Kapitel 10, Wer ist Nancy?

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Ein paar Tage waren seit der Partyvergangen. Natalie hatte ich teilweise ausgehalten, sie wollte aberauch eine Menge Zeit mit den Freunden von Jason verbringen. So hatteich die Chance, es bei Robin wieder gut zu machen.

Mit Steve hatte ich mich vorerst nichtwieder getroffen. Wir telefonierten. Einmal habe ich ihn auch beiFamily Video besucht, aber es war mir unangenehm. Ich schämte michdafür, dass wir nicht weiter gemacht hatten. Seitdem gab es auchkeine wirkliche Gelegenheit allein zu sein. Am Telefon redeten wirnicht darüber, aber das war auch nicht unsere Stärke.

So liefen die Tage alle gleich ab.

Natalie nervte mich, war für ein paarStunden verschwunden, ich arbeitete, genoss die freie Zeit, traf michmit Robin und telefonierte mit Steve.

„Wann redest du eigentlich mit ihm?",fragte mich Nat, die gerade an meinem Spiegel stand, um ihrenLippenstift nachzuziehen. Ich saß mit einem Buch auf meinem Bett.

„Mit wem?"

„Steve?!", sie drehte sichschockiert um. „Deinen ERSTEN Freund? Schon vergessen?"

Wie oft hatte ich es schon bereut, ihrvon der Nacht erzählt zu haben? Langsam konnte ich nicht mehrmitzählen.

Sie hatte mich ausgequetscht, nachdemNat alles von ihr und Jason erzählt hatte. Unfreiwillig hatte ichihr zugehört. Immerhin war ich mir so sicher, dass sie nichtvergewaltigt wurde.

Auch über das „Freak"-Thema hattenwir gesprochen. Mit der Erklärung, dass Eddie einfach nicht ganzdicht sei, hatte sich Natalie nichts mehr sagen lassen.

Auch auf die Frage, woher sie daswissen wollte, hatte ich keine Antwort mehr bekommen. Allerdingsvermutete ich, dass Jason dahinter steckte. Immerhin hatte derWiderling dieses Wort auch in den Mund genommen.

„Was soll ich denn da mit ihmbesprechen?", genervt legte ich mein Buch an die Seite.

„Der Junge hat Druck, Eve! Ging jaziemlich heiß her bei euch. Was glaubst du, was er machen wird? Aufdie nächste Gelegenheit warten? Man Evelyn, wieso hast du nicht mitihm geschlafen?"

„Weil...", langsam wurde ichwütend. „Keine Ahnung, ok? Ich war überfordert. Kann eben nichtjeder so toll sein, wie du." Ich griff nach einem meiner Kissen,umarmte es fest und vergrub mein Gesicht darin. Sie schien überhauptnicht wahrzunehmen, wie ich mich fühlte.

„Er ist kein Schüler mehr! Wenn duihm nicht Abhilfe schaffst, wird es jemand anderes tun."

Ich hatte meinen Kopf gerade imrichtigen Moment wieder angehoben, um ihr Grinsen noch zu sehen. Ichkniff die Augen zusammen: „Wie meinst du das? Jemandanderes?"
„Stellst du dich so doof an oder bist du es echt?",Natalie stemmte ihre Hände in die Hüfte. „Es gibt deineTelenovela-Liebe nicht im echten Leben." Ihre Augen verdrehten sichbeim Sprechen, jetzt war sie also von mir genervt.

„Vögelst du deswegen mit jedem, dernicht bei drei auf dem Baum sitzt?", giftete ich meine Freundin an.

Ihre Augen verengten sich. „Du kannstfroh sein, dass er dir überhaupt Aufmerksamkeit schenkt, Eve. Dirund deinem plumpen Körper!" Nat drehte sich um und griff nachihrer Tasche.

„Wo willst du hin?", fragte ich vomBett aufstehend.

„Wer bist du? Meine Mutter?"

„Nein, aber du bist hier zu Gast,also?"

„Ich gehe zu Jason, da werde ich nochgeschätzt!" Das Lachen verkniff ich mir nicht.

Erneut funkelte sie mich böse an. „Daswirst du noch bereuen."

Stranger Things AU - Enter the Upside DownWhere stories live. Discover now