Kapitel 3, Der Morgen danach

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Mit Jacky Cola hatte ich es letztenAbend wirklich stark übertrieben. Mein Kopf brummte, als ich früham Morgen durch den Gesang der Vögel geweckt wurde. Am Aufwachenwaren aber auch die Sonnenstrahlen schuld, die durch mein offenesFenster direkt auf mein Gesicht strahlten.

„Mach doch jemand das Licht aus",brummte ich, wohl wissend das ich allein war.

„Harrington...", grummelteplötzlich jemand aus der anderen Ecke meines Zimmers. „Du bistgefragt."

„Och nee...", kam es aus meinerdirekten Nähe. „Mach es doch selber."

Noch nie in meinem Leben fühlte ichmich schneller wach als in diesem Moment. Blitzartig setzte ich michim Bett auf, durchsuchte den Raum mit den Augen nach denStörfaktoren.

Steve lag nur mit einer Boxershortsbekleidet auf dem Boden. Weiter hinten lag Robin, die in einem meinerSchlafshirts geschlafen hatte. Außerdem kuschelte sie mit einemgroßen Teddybären, den ich auf einem Jahrmarkt in Columbus gewonnenhatte.

Ich schaute schnell unter die Decke undan mir herunter. Zum Glück hatte ich etwas an. Es war zwar nur meinKiss-Bandshirt, doch das war besser als nichts.

„Steve, du musst sofort gehen!" Ichhatte den ersten Schreck gerade überwunden, da fiel mir ein größererein. Wenn mein Vater Harrington hier finden würde, dann Gnade ihmGott.

„Ich möchte aber noch ein bisschenschlafen!", er griff nach dem 'Kopfkissen', ein Haufen bestehendaus seinen Klamotten. Er kehrte mir auch den Rücken zu.

„Steve!" Ich schwang mich aus demBett. „Ich meine es ernst. Du musst gehen!"

Robin hatte sich mittlerweileaufgesetzt und rieb sich verschlafen über die Augen.

„Ich denke, Eve hat recht, Steve."Sie gähnte herzhaft.

Ich zog ihm das provisorische Kissenunter dem Kopf weg.

„Hey!", beschwerte er sich, setztesich widerwillig hin. „Es ist viel zu früh für diese Hektik."

Jetzt gähnte er auch.

„Wir müssen dich hier leise rausschaffen." Während ich das sagte, sortierte ich seine Kleidung.Das T-Shirt warf ich ihm als erstes hin, dann die Hose und zuletztseine Socken. Seine Schuhe standen nicht allzu weit von ihm entfernt.

„Robin, du kannst noch bleiben."

Sie nickte nur, fand es anscheinendamüsant.


Als er sich endlich angezogen hatte,begleitete ich Steve auf leisen Sohlen die Treppe hinunter. Im Hausherrschte noch Stille. Ich wusste nicht einmal, wie spät es war.Letztendlich war es jetzt auch egal. Wir hatten es in den Flurgeschafft, als mir Jaimie wieder einfiel. Wo war sie und was wareigentlich gestern noch passiert? Mir schoss die Umarmung in derKüche von den Carvers durch den Kopf. Ob er jetzt eine verlangenwürde? Ich warf ihm einen kurzen, prüfenden Blick zu, nachdem wiran der Haustür angekommen waren.

Mit einem Lächeln sah er mich an.„Auch wenn ich jetzt rausgeworfen werde, wollte ich sagen, dass esecht ein schöner Abend war."
Ich wusste nicht, wie ich michverhalten sollte. Steve war total nett, charmant. Aber war er auchmein Typ? Noch wollte ich die Frage nicht beantworten. Den Abend mitden beiden zu verbringen, hatte mir allerdings auch Spaß gemacht. Umihm eine Antwort darauf zu geben, umarmte ich Steve etwasungeschickt.

„Jetzt verschwinde schnell!",drängte ich, nachdem ich mich wieder von ihm gelöst hatte.

„Ist ja gut!" Er machte sich aufden Weg. Ich sah ihm noch einen Moment lang nach, ehe ich die Haustürleise schloss und zurück in mein Zimmer schlich. Dort hatte es sichRobin wieder auf dem Teddy bequem gemacht. Sie war eingeschlafen.Gute Idee, dachte ich bei mir, nur um es ihr nachzumachen.

Stranger Things AU - Enter the Upside DownWhere stories live. Discover now