Kapitel 8, Hausparty, die Zweite

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„Beeil dich!", drängte mich meineFreundin, die bereits fertig vor der Badezimmertür stand und michnervte. „Wir kommen sonst noch zu spät. Ich habe Jasonversprochen, da zu sein!"

„Du wirst auch da sein, wenn wir fünfMinuten später kommen!", rief ich zurück. Gerade stand ich vordem Spiegel und versuchte meine Wimpern zu tuschen. „Wenn du michweiter ablenkst, brauche ich noch länger!"

„Kommt Steve nicht auch gleich?",ignorierte sie meine Worte.

„Ich weiß es nicht Nat, aber wirsollten besser zu Fuß gehen oder uns fahren lassen. Wir werdentrinken und-"

„Sei nicht so ein Spielverderber.Außerdem will niemand von seinen Eltern zu einer Party gefahrenwerden, Eve!"

Seufzend schloss ich die Tür auf: „Jagut, aber lass mir meine fünf Minuten noch!"

„Du musst echt lernen schneller zuwerden", sie rollte mit den Augen, als ich die Tür auf machte.

Ich konnte nicht genau sagen, was michdavon abhielt, ihr die Meinung zu sagen. Allerdings wünschte ichmir, dass ich es könnte.

„Willst du das anbehalten?", siescannte mich von oben bis unten. Verzog Nat da gerade den Mundwinkel?Ruhig bleiben, redete ich mir ein. Innerlich war ich stark am Kochen.

Ich trug ein Hemd, darunter einBandshirt von Kiss. Meine Hose war kurz und meine Sneaker weiß.„Ehm, ja?! Wieso?"

Sie hingegen trug ein Outfit, welchessie sich in der Mall zugelegt hatte. Einen kurzen Rock, enges Top undihre Haare waren zum Pferdeschwanz gebunden. An den Füßen trug sieSandalen.

„So bekommst du Steve aber nichtrum."

„Ich brauch ihn nicht rumzukriegen,Natalie!"

„Ihr seid doch aber noch kein Paar."Verwirrt sah sie mich an. „Ich dachte dir liegt etwas an ihm. Machdich doch mal hübsch."

„Ich... wir..." Mir fehlten dieWorte. Sie hatte es geschafft. Ich war sprachlos und verunsichertzugleich.

„So wird sich auch kein anderer Jungefür dich interessieren. Soll ich dir Klamotten leihen?"

„Die passen mir doch eh nicht",nuschelte ich.

„Auch wieder wahr." Sie inspiziertemich weiter. „Vielleicht wenn wir deine Haare lockerzusammenstecken. Soll ich dich schminken?"

„Nein, weißt du was... das passtschon so", wehrte ich sie ab.

Mit gehobener Augenbraue nickte sie.„Na gut, wenn du das sagst. Aber beschwere dich nicht, wenn er sichjemand anderen sucht."

Bevor sie da war, hatte ich mir keinegroßen Gedanken um unsere Klassenverteilung gemacht. Er wirkteeinfach nicht so, als müsste ich ein Topmodel sein, um eine Chancezu haben. Außerdem hatten wir uns geküsst. Mehrmals. Das musste jairgendeine Bedeutung haben, oder nicht?

Unmotiviert widmete ich meinemSpiegelbild. Ich entschied mich dazu, das Risiko einzugehen. Entwederwürde er mich so mögen wie ich war oder eben nicht.


Die Party fand dieses Mal nicht beiJason zu Hause statt. Tatsächlich wurde sie bei einem altenSchulfreund von Steve gefeiert, der uns sogar eine Schlafmöglichkeitversprach. Das hatte er uns beim Abholen erzählt. So musste ich mirimmerhin übers Auto fahren im betrunkenen Zustand keine Sorgen mehrmachen.

Zum Glück hatte ich morgenSpätschicht, viel trinken wollte ich eh nicht. Meine Mum hatte auchnichts dagegen, immerhin war ich ja nicht alleine unterwegs. Dustinmussten wir allerdings vertrösten. Er sagte, dass es ihm nichtsausmachte. Denn er und seine Freunde hätten eh noch etwas anderesvor. So war alles geklärt. Dem guten Abend stand nichts im Wege,wenn da nicht meine Laune wäre. Nat hat sie mir echt versaut. Warsie immer schon so gemein gewesen? Ich konnte mich nicht wirklichdaran erinnern. Möglicherweise wollte ich es auch einfach nurverdrängen. Egal wie man es drehte und wendete, ich fand nichtsGutes mehr an meiner eigentlich besten Freundin.

Stranger Things AU - Enter the Upside DownWhere stories live. Discover now