~• 27 | The Day •~

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Zitternd atme ich aus und versuche mich zu beruhigen. Meine Temperatur ist erhöht und mein Magen krampft sich zusammen, aber ich schiebe das alles auf die Nervosität. Jeden Moment werde ich auf eine Erhöhung steigen, um mit unseren Rudelmitgliedern zu reden.

Mein Omega Vater deutet mir mit einer Handbewegung, dass alles jetzt bereit ist. Ich hatte ihn seit gestern Abend nicht mehr gesehen und bin froh, dass er jetzt an meiner Seite ist. Ich räuspere mich und gehe auf das kleine Podest, das Tae und Hobi aufgebaut haben, weil es mir heute Abend schon nicht so prickelnd ging. Hobi wollte mir etwas dagegen geben, aber irgendwie fühlte ich mich in seiner Nähe unwohl. Als er zu mir kommen wollte, begann ich sogar zu knurren, was uns beide schockierte. Ihm blieb ihm nichts anderes übrig, als mir irgendwelche Tees zu geben, die helfen sollten, als Folge dessen, dass er mich nicht untersuchen konnte.

Obwohl ich sie genommen habe, haben sie nicht geholfen und für genauere Untersuchungen bleibt keine Zeit. Ich wünschte mir so sehr das Jungkook hier wäre. Er könnte mich in den Arm nehmen und mir liebevoll zu reden. Wenn alles klappt, kann ich direkt nach dem hier zu ihm rennen und in seine Armen fallen.

Das ist meine Motivation überhaupt hier hochzugehen und zum Rudel zu reden. Ohne diesen Hintergedanken würde ich mich das alles nicht trauen. Ich will für meine Liebe kämpfen und das ist die einzige Möglichkeit.

"Hallo alle Miteinander", begrüße ich die Menschenmenge, die mich mit verwirrten und gleichzeitig neugierig Blicken mustern.

"Ich würde gerne mit euch reden oder besser gesagt euch über etwas informieren", beginne ich und sofort geht unruhiges Gemurmel durch die Menge. Im hinteren Bereich sehe ich Tae stehen, der mir aufmunternd zu nickt.

"Ihr kennt alle Yoongi meinen Bruder, der sich jetzt als angeblicher Bruder rausstellte." Ich schlucke als mir die Erinnerung hochkommen, von dem Moment als ich davon erfahren habe. Viele ziehen erschrocken die Luft ein, da sie mit sowas nicht gerechnet haben.

"Namjoon will, dass er..."

Meine Worte brechen ab, da ein höllischer Schmerz durch mich fährt. Gefolgt von einer heißen Welle Lust. Die Alphas in der Menge beginnen laut zu knurren, die welche Mates haben, halten sich die Nase zu, um nicht meinen übersüßen Honig-Rosen Duft einzuatmen. Meine Pheromone sind außer Kontrolle und mit Tränen in den Augen sacke ich zusammen. Jin eilt zu mir und nimmt mich beschützerisch in den Arm.

Ich bin in heat, aber in keinem geschützten Umfeld, geschweige den in der Nähe von meinem Alpha.

"Jungkook", wimmere ich und suche verschwommen die Menge nach meinem Freund ab, aber natürlich ist er nirgends zu sehen, dafür aber ganz viele Alphas, die nur darauf warten mich zu verschlingen.

Mein Herz schlägt immer schneller und langsam gerate ich in Panik. Vor allem als ich sehe, wie die Alphas versuchen an die schwache Barriere aus gemateten Alphas und Omegas zu kommen.

"Jungkook!", jammere ich lauter und hoffe, dass er mich hört.

"Alles gut, Baby", redet mir Jin zu und versucht mir aufzuhelfen. Meine Beine sacken jedoch unter mir zusammen und Jin kann in seinem geschwächten Zustand nicht mein volles Gewicht tragen.

Der erste Alpha bricht durch, was Jin zum Knurren bringt. Er würde mich nur über seine Leiche übergeben. Der Alpha scheint dies aber nicht zu stören. Unverfroren kommt er weiter auf uns zu und zieht schlussendlich Jin von mir weg. Mein Omega Vater stöhnt schmerzhaft auf als er auf dem Boden auftrifft.

"Bleib weg", zische ich und rutsche rückwärts weg. Er ignoriert meine Worte weiterhin.

"Alpha!", rufe ich diesmal lauter und in der Ferne zwitschern die Vögel alarmiert. Der Alpha, der sich mir nähert, beginnt zu grinsen, bestimmt denkt er gerade, dass ich ihn gerufen habe. Falscher könnte er mit dem Gedanken auch nicht sein.

Die rot glühenden Augen fixieren mich und lassen mich erstarren. Mein ganzer Körper zittert wie Espenlaub und die schlimmsten Bilder huschen mir durch den Kopf. Ich will nochmal nach Jungkook rufen, aber die Kehle ist wie zu geschnürt.

Gerade als der fremde Alpha nach mir greifen will, hallt ein tiefes, bedrohliches Knurren durch das Dorf.

Jungkook Pov

Bereits heute Morgen habe ich mich unwohl gefühlt und wusste nicht warum. In der Gegend war keine Bedrohung und alles lief gut. Trotzdem waren all meine Sinne geschärft.

Auf einmal höre ich Jimin panisch meinen Namen rufen. Sofort springe ich auf und suche die Gegend nach meinem wundervollen Freund ab, aber er ist nirgends zu sehen.

Ich höre es erneut und beim dritten Mal ruft er nicht mit meinem Namen nach mir, sondern mit meinem Rang, was mich in eine instinktuelle Trance versetzt und bevor ich weiß, was passiert, bin ich bereits auf dem Weg zum Dorf.

Unterwegs verwandele mich und beschleunige auf meine maximale Geschwindigkeit. Alles in mir schreit danach, so schnell wie möglich zu meinem Omega zu kommen.

Eigentlich sollte ich an der Dorfgrenze abbremsen und erst mal die Lage zu überprüfen. Aber der verwelkte Rosenduft, wird mit der leichten Brise in Wellen zu mir getragen. Gleichzeitig riecht er sehr süß und die Pheromone, die er ausstößt, lassen mein Blut kochen.

Ein tiefes Knurren rollt über meine Stimmbänder und lässt die ganze Menge erstarren. Jimin liegt am Boden und wird gerade von einem anderen Alpha bedrängt.

Jetzt brodelt mein Blut nicht vor Erregung, sondern primär der Wut, die ich gegen diesen Alpha verspüre, und seine Hand nach meinem Omega ausgestreckt hat.

Grollend schreite ich mit gesenktem Kopf und angelegten Ohren auf die beiden zu. Meine Zähne sind gefletscht und am Waldrand bleibe ich stehen, da Jimin sich bereits auf seine Beine erhoben hat und auf mich zu stolpert. Mit meinem feuerrot glühenden Augen lasse ich den Silberhaarigen nicht aus den Augen.

Wimmernd legt mein Omega die Arme um meinen Hals und schmiegt sein Gesicht in mein Fell. Ohne auf die anderen zu achten, lecke ich seinen Hals entlang hoch, um ihn in meinem Duft einzuhüllen. Jetzt, da ich auch näher an ihm dran bin, realisiere ich auch, was los ist. Er ist in heat...

"Jungkook bring mich weg", jammert Jimin und wer wäre ich ihm diesen Wunsch nicht zu erfüllen? Ich knie mich mit meinen Vorderbeinen auf den Boden und drücke ihn mit meiner Schnauze in die Richtung meines Rückens. Wenn ich in Wolfsform zurückrenne, sind wir schneller.

Schniefend klettert er auf meinen Rücken und krallt sich in mein schwarzes Fell. Ich höre ein paar Stimmen nach uns rufen, aber ich beachte sie nicht. Schnell drehe ich mich um und renne los.

𝐓𝐡𝐞 𝐎𝐮𝐭𝐬𝐢𝐝𝐞𝐫 [𝐊𝐨𝐨𝐤𝐦𝐢𝐧] (𝐎𝐧 𝐆𝐨𝐢𝐧𝐠) 𝐃𝐄Where stories live. Discover now