Mamas Eintrag

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Meine Mutter hat den Text geschrieben.
Text wurde von mir aus dem suahelischen ins Deutsche übersetzt.
Vil hat meine Fehler korrigiert.

Hallo. Guten Abend. Wie auch immer.

Ich bin Leonas Mutter. Er hat gesagt, ich darf hier heute rein schreiben, weil heute mein Geburstag ist.

Ich freue mich wirklich sehr über die Feier, die meine Familie für mich veranstaltet hat. Sehr, sehr, sehr!

Aber Leona hat mich gebeten aus meinem Leben zu erzählen, da ja mein Geburtstag sei. Wo fange ich da bloß an? Also mein Vater war sowas wie der Saufkumpane von Prinzgemahl Kingscholar. Er war die erste Generation eines jungen Adelsgeschlechts und war so sehr bedacht darauf gut in der Gunst der königlichen Familie zu stehen.
Trotz des Titels meines Vaters ging ich normal zur Schule und begann eine Ausbildung zur medizinischen Fachangestellten. Die Gesundheit des Kronprinzen war schon immer etwas am schanken und dann hatte ich ihm irgendwann auf der Liege liegen. Es war Liebe auf den ersten Blick.

Wir freundeten uns an und mit Abschluss meiner Ausbildung, ludt er mich zur Feier des Tages Essen ein. Das war wo er mich fragte, ob ich ihn heiraten wolle. Manchmal frage ich mich, ob es ein Fehler war "Ja" zu sagen, doch dann sehe ich meine Söhne und meinen kleinen Enkel und ich weiß, dass ich nichts falsch gemacht habe.

Als ich Farena bekam, weinte ich vor Glück, aber mein Mann nahm mir mein Kind weg, als ich noch gar nichts dagegen tun konnte, und führte die Zeremonie durch.
Farena ist eine Februar Schneeflocke. Im Winter geboren, als das Jahr kaum richtig angefangen hatten. Er war keine 5 Minuten alt, draußen war es bitter kalt und sein Vater hielt ihn über die Balkonbrüstung, damit alle ihn sehen können.
Diese Zeromie dauert. Er wird nicht nur hochgehalten, er muss auch bei Papa auf dem Arm bleiben, während das Volk ihn bewundert und die Nationalhymne gesungen wird oder so ein Schwachsinn. Ich rede eigentlich nicht gerne darüber, aber ein paar Tage später stellten die Ärzte fest, dass er eine Lungenentzündung habe und es gut sein könne, dass er davon stirbt.

Ich habe meinem Mann gesagt "Wenn unser Sohn wegen dieser Zeremonie stirbt, bringe ich dich um und kein Richter wird sich trauen mich zu verurteilen!"
Meine Schwester Katharina war während dieser Zeit bei mir und pflegte Farena so gut sie konnte. Ihre magischen Hände bewirkten wunder und unser kleiner Prinz überlebte.

Ich war aber so geschockt und wütend, dass ich begann die Distanz zu meinem Mann zu wahren und ihn nie mit meinem Jungen alleine zu lassen. Ich wusste, dass er Farena züchtigte und damals sagte ich nichts, da ich dachte es sei eine gute Erziehungsmethode.

Meine Schwester starb an Lungenkrebs, da war Farena fast 9 Jahre alt und ich weinte und schrie viel. Zu dieser Zeit begann auch mein Verlangen nach einer Tochter zu steigen. Vielleicht war es unterbewusst der verzweifelte Versucht Katharina zu ersetzen. Ich weiß nicht.

Ich lies meinen Mann nur wieder in mein Bett, weil ich mir ein zweites Kind erhoffte und als ich endlich schwanger wurde, war das der schönste Moment in meinem Leben.

Ich hatte viele Namensideen. Leona fand ich einfach immer schön, weil es spanisch ist und Löwin bedeutet. Er steht für den Willen und die Kraft der Löwinnen, hier in der Savanne.
Katharina sollte ein Andenken an meine Schwester sein, die ihren Neffen vor dem Tod gerettet und nun auch ihre Nichte beschützen sollte.
Sophie ist eine Anspielung auf Sophie Rune, eine Aktivistin, die sich sehr für Hyänen Rechte eingesetzt hat. Ihr Name steht für Mut und Aufopferung.
Chantal... nun, ich wollte meinen Mann ein wenig ärgern.

Leona Katharina Sophie Chantal.

Ihr müsst mich verstehen, ich saß so lange an diesem Namen und dann sagt mir der Arzt "Herzlichen Glückwunsch, es ist ein Junge!"
Der Name musste sein.

Aber Leona ist nur sauer, weil er nicht weiß, dass Farena ebenfalls ein Mädchenname ist. Das wissen die wenigsten, weil sie den Namen zum ersten Mal hören und nicht weiter nachfragen. Na ja, egal.

Den Rest kennt ihr ja. Mein Mann wurde krank und mir wurde alles zu viel, dem Burnout folgten die Depressionen. Heute morgen hat Leona mir erzählt, dass er damals schreckliche Angst um mich hatte, weil ich nicht mehr die Alte gewesen sei. Aber er meint auch, dass ich gerade große Schritte in Richtung Besserung mache. Das freut mich natürlich sehr.

Und es freut mich auch, dass Farena und Leona sich immer besser verstehen. Wirklich schön.

Leona hat gefragt, ob ich den Text auf japanisch schreiben kann, damit sein Freund es direkt ins Deutsche übersetzen kann, aber ich war nie gut in japanisch. Ich bin keine Zauberin, also wurde ich nie auf eine private Zauberschule geschickt. Diese Schulen sind meistens international, weshalb man an ihnen nur japanisch spricht. Ich habe deswegen seit der Grundschule keine Gelegenheit mehr gehabt meine Kenntnisse diesbezüglich aufzufrischen. Auch bin ich nicht gut darin Geschichten zu erzählen, aber ich hoffe, dass es euch dennoch gefallen hat. Danke, dass ich das mit euch an meinem Geburtstag teilen durfte!

Diary of a wimpy hoeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt