Kapitel 48

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Nichts konnte seine gute Laune mindern. Er hatte seinen Geburtstag mit seinen Freunden verbracht und, wenn er gedacht hatte, dass sie bis Mitternacht wach geblieben waren toll war; war es für ihn eine Überraschung als er morgens aufwachte. Das Zimmer hatte sich über Nacht in ein Konfetti und Luftschlangen Paradies verwandelt. Seine Freunde hatten selbst ihn in einen Haufen von Luftschlangen vergraben, er wäre beinahe beim Aufstehen hingefallen. Augusta Longbottom hatte ihm zum Frühstück ebenfalls gratuliert und inmitten diesen ganzen Tages, dachte er sich was für tolle Freunde er doch hatte und, dass seine ,,Familie'' die ganze Zeit an seiner Seite war.

Doch seit sie von den Longbottoms zurück gekommen waren, merkte Harry erst wie pingelig sein Lehrer sein konnte. Snape hatte ihn zu allen möglichen Fauxpas ausgefragt, die er womöglich gemacht, haben könnte. Zum Beispiel, ob er Bitte und Danke zu Mrs. Longbottom gesagt hatte und vieles weitere, wobei es ihm allmählich schwer fing, das alles nicht persönlich zu nehmen. Er fand das alles dahingegen kurios, da Snape in der Schule selbst nicht ein Musterbeispiel an Höflichkeit war. Oder Snape achtete zwar darauf, wenn er mit anderen Erwachsenen sprach, aber nicht bei Kindern.

Sein Lehrer war währenddessen noch nicht mit seinen Belehrungen zu Ende: ,,Das hoffe ich auch für Sie. Benehmen ist nicht nur eine Tugend, sondern auch ein Weg ernst genommen zu werden. Niemand wird ernst genommen, wenn er sich wie ein aufmüpfiges Kind benimmt.'', Harry kam es so vor, als ob alle von Snapes Anekdoten ihn auf irgendeine Weise beleidigten. Er folgte seinem Lehrer in die Küche, während dieser sich eine Tasse Tee zubereitete. Harry setzte sich auf einen der Stühle und kratzte sich am Hals. Wie froh er wäre, wenn er Snapes Hemd endlich ausziehen konnte. Er wollte es nämlich keine Minute länger wie nötig an haben. Schon schlimm genug, dass sein Lehrer ihn dazu gezwungen hatte. ,,Haben Sie in der letzten Zeit den Tagespropheten gelesen?'', Harry schaute zu Snape, der noch auf das kochende Wasser wartete ,,Äh, ja habe ich. Wieso fragen Sie?''

,,Dann haben Sie bestimmt von Sirius Black gehört, nehme ich an.'', Snape sprach den Namen aus, als ob dieser eine Krankheit wäre; ein Phänomen welches er im ersten Schuljahr nur bei seinem Nachnamen gehört hatte. ,,Natürlich, es wird nur noch von ihm geschrieben. Er hat vor Jahren viele Muggel getötet und nun ist er aus Azkaban entkommen. Sir, was ist eigentlich Azkaban?'', das einzige was er aus dem Tagespropheten entnehmen konnte war, dass es wohl unmöglich sein soll von dort auszubrechen somit lag Harrys Vermutung auf entweder ein Gefängnis oder einer Irrenanstalt. Sirius Black wurde immerhin als wahnsinnig und als ein Verbrecher beschrieben. ,,Azkaban ist ein Zauberergefängnis, welches sich mitten in der Nordsee befindet. Niemand hatte es je geschafft von dort auszubrechen, bis zu Blacks Ausbruch natürlich. Der Grund warum ich Ihnen davon erzähle ist, dass Black gefährlich ist und selbst die Schule dieses Jahr Maßnahmen unternimmt ihn fernzuhalten-''

,,Warum sollte Sirius Black nach Hogwarts kommen?'', unterbrach Harry seinen Lehrer. Snape knurrte: ,,Unterbrechen Sie mich nicht! Und lass Ihnen gesagt sein, das Black ein verrückter Egomane ist, dem alles zuzutrauen ist!'', Harry war unbewusst tiefer in seinen Sitz gerutscht und schluckte. Der Kessel fing an lauthals zu zischen und er drehte sich zum Geräusch um. Snape machte keine Anstalten sich vom Fleck zu bewegen: ,,Und mit Ihrer Tendenz in Schwierigkeiten zu geraten, ist es fast unmöglich ihm nicht über den Weg zu laufen.'', Harry hätte beinahe laut geschnauft. Er wusste, dass er nicht das beste Glück hatte, doch dieses Szenario kam ihm doch ziemlich unwahrscheinlich vor. Er begab sich doch nicht freiwillig in solche Gefahren.

Snape schaute ihn noch immer an; als ob er seine Gedanken gehört hätte, verengten sich seine Augen. Ohne wegzuschauen schwang er seinen Zauberstab und der Kessel wurde vom Herd genommen und eine leere Tasse mit Teebeutel darin, wurde befüllt. ,,Deshalb müssen Sie dieses Jahr vorsichtiger und vernünftiger sein. Und egal was für pubertierende Probleme sie dieses Jahr verrückt spielen lassen, Sie werden sich daran halten.'', er holte etwas kleines aus seinem Umhang hervor, was wie ein zu langes und ziemlich kompliziertes Armband aussah ,,Dies wird Ihnen helfen, falls Sie Black begegnen nicht vollkommen hilflos zu sein.'', Snape legte ihm das Armband in seine Hände. Er begutachtete es neugierig. Vielleicht war es verzaubert oder es waren Runen hineingearbeitet? Er drehte das Armband hin und her und versuchte herauszufinden, wie er es am besten umlegen sollte, denn es gab so viele Bänder, da verlor er den Überblick. Snape ließ ein Seufzen ertönen und nahm ihm das Armband aus der Hand.

Der Pfad eines GryffindorsWhere stories live. Discover now