Kapitel 23

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Sie fuhren auf den Straßen Englands entlang, an unendlich vielen Weidewiesen und Straßenschildern vorbei, die der Orientierung galten und ihnen helfen sollten nach London zu gelangen. Und alle Minderjährigen im blauen Auto freuten sich endlich in die Winkelgasse zu kommen, darunter zählten natürlich Harry, Ron und Neville, aber auch Rons restlichen Geschwister. Denn der Aufbruch zur Winkelgasse läutete ihre baldige Rückkehr nach Hogwarts ein und nach den mehreren Wochen Sommerferien freuten sie sich, das alte Schloss bald wieder in seiner alten Pracht zu sehen. Und so lange mussten sie nicht mehr warten mit nur einer Woche, war ihr Ausflug zum Bahnhof nur noch einen Katzensprung entfernt.

Doch leider war es Nevilles letzter Tag bei ihnen und sie würden sich beim Tropfenden Kessel mit Nevilles Oma treffen, aber die Drei hatten sich schon geeinigt ihren Einkauf zusammen zu erledigen, komme was da wolle. Und deshalb hatten sie sich beim Einstieg ins Auto sofort zusammen gesetzt und Harry war dabei erstaunt gewesen, dass sie alle hineinpassten. Dies ging aber auch nur auf, weil Rons Vater heute arbeiten musste, sonst hätten sie alle acht hier niemals einen Platz gekriegt.

Na gut Harry, Ron und Neville waren vielleicht doch nicht so schnell gewesen, als es darum ging einen Platz zu reservieren Deshalb war ihnen nichts anderes übrig geblieben, als sich mit den aufklappbaren Sitzen im Kofferraum zufrieden zu geben. Percy saß, wie erwartet vorne neben seiner Mutter und blätterte in seinem Notizbuch rum und als ihn Fred darauf gefragt hatte was darin stand, während er versuchte das Notizbuch zu ergattern, hatte Percy nur verstimmt zugegeben, dass es für die Schule sei.

,,Als ob!'', winkte Fred mit einer Handbewegung ab, ,,Ich habe darin doch einen Name gesehen und, wenn meine Augen sich nicht täuschen war es ein Mädchenname, und bei sowas irre ich mich nie!'', Harry sah nur aus dem Augenwinkel, wie Percy tomatenrot wurde. ,,Oh, Perce! Bist du etwa endlich Erwachsen geworden?'', George klopfte seinem Bruder auf die Schulter, ,,Wir sind so stolz auf dich! Hat zwar etwas gedauert, aber wir haben fast nie die Hoffnung aufgegeben'', daraufhin hörte man nur noch das Lachen der Zwillinge, welches auch die restlichen ansteckte, ausgenommen Percy und Molly Weasley. Letztere rügte die Zwillinge sie sollen ihren Bruder in Ruhe lassen, doch vereinzelt konnte niemand sich das Lachen verkneifen.

Doch außer diesem Vorfall passierte nichts annährend spannendes auf dieser Fahrt. Mrs. Weasley summte einen Song aus dem Radio nach, Percy war weiter in sein Notizbuch versunken, welches er nun von den Blicken anderer schützte; die Zwillinge sprachen wie es Aussah in ihrer eigenen geheimen Sprache, die wohl nur Augenkontakt benötigte und er, wie auch seine Freunde, redeten schon eifrig über ihr nächstes Schuljahr und natürlich Quidditch bei dem sich Ginny auch einklinkte. Harry stellte fest, dass wie der Großteil der Familie Weasley, Ginny genauso von Quidditch vernarrt war, was man an ihren hitzigen Diskussionen mit Ron, welches Quidditch Team nun das bessere war, heraus hörte.

Doch langsam wurden die Wiesen weniger und Mehrfamilienhäuser, Tankstellen und Supermärkte kamen an ihrer Stelle, welche kurze Zeit später zu Hochhäusern und Wolkenkratzern wurden. An jeder Ecke erblickte man Plakate mit neuesten Produkten oder Neonreklamen, dessen Lichter ihnen, wie als Begrüßung entgegenstrahlten. Nun war es Harry klar, sie waren endlich in London.

Nachdem Mrs. Weasley ihre Fahrkünste beim Londoner Verkehr unter beweis stellte, waren sie beim Tropfenden Kessel angekommen. Erleichtert stiegen sie alle aus dem stickig gewordenen Auto aus und schnappten nach der dagegen erfrischenden Luft der Großstadt. Erfreulicherweise war es heute nicht so heiß, wie die vergangen Wochen, sonst wären sie im Auto wortwörtlich eingegangen.

Der Tropfende Kessel war proppenvoll und verschiedenste Hexen und Zauberer verschiedener Altersstufen waren hier anzutreffen. Sie waren wohl nicht die einzigen gewesen, die die Idee hatten nun die Hogwartseinkäufe zu erledigen. Als sie zum anderen Ende des Pubs gingen, um zum Hinterhof zu gelangen, der sie zur Winkelgasse führen würde, hörte man vereinzelt leichtes Getuschel und Harry erkannte, dass es um ihn ging ,,Siehst du das? Ich glaube zwischen den Rotschöpfen ist Harry Potter!'', instinktiv verwuschelte Harry seine Haare so, dass sie seine Narbe verdeckten, was leider nicht mehr so einfach war, wie vor den Ferien. Denn Mrs. Weasley hatte darauf bestanden seine Haare zu schneiden, obwohl er es öfters abgelehnt hatte, die grauenhaften Erinnerungen an seinen letzten Haarschnitt von seiner Tante verpassten ihm jetzt noch einen Schauer. Doch letztendlich nach Scherengeklapper und Mrs. Weasleys Erzählung, dass sie hoffe ihr ältester Sohn Bill würde auch seine Haare wieder zur normalen Frisur schneiden lassen, waren mehrere Zentimeter seiner Haare ab. Zu seiner Erleichterung hatte Mrs. Weasley seinen Pony nur etwas geschnitten, und er konnte damit immer noch seine Narbe verdecken, auch der Rest seiner Haare folgten diesem Prinzip.

Der Pfad eines GryffindorsWhere stories live. Discover now