Kapitel 20

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Am Gleis neundreiviertel war, wie immer am Schuljahresende viel los. Selbst durch den starken Nebel, die der Hogwarts-Express erzeugte, sah man Eltern ihre Kinder umarmen, mit denen sie die meiste Zeit des Jahres nur per Eule Kontakt hielten. Deshalb freuten sie sich desto mehr endlich wieder mehr Zeit mit ihren Kindern zu verbringen.

Doch rundherum von diesen Begrüßungen war der Bahnhof von den Geräuschen verschiedenster Tiere erfüllt. Von Eulen die darum kreischten endlich wieder Freiflug zu haben, bis zu den Kröten, die wie immer vor sich hin quakten, war alles dabei.

Und inmitten dieses Getümmels standen vier Kinder, welche sich voneinander verabschiedeten.

Harry würde seine Freunde vermissen, obwohl er sie erst seit einem Jahr kannte und bei den Dursleys bisher auch ohne Freunde ausgekommen ist, war der Gedanke seine Freunde nicht jeden Tag zu sehen, etwas befremdlich für ihn geworden.

Das sahen seine Freunde ähnlich, alle redeten davon, dass sie sich in den Ferien schreiben würden.

,,- aber nicht wundern, wenn meine Antworten auf eure Briefe etwas länger dauern. Errol ist nämlich nicht mehr der jüngste.'', Ron kratzte sich verlegen an seinen Hinterkopf.

,,Wer ist Errol?'', fragte Harry.

,,Unsere Hauseule, die ist uralt. Er ist schon öfters abgestürzt, aber Mum möchte keine neue holen. Obwohl ich finde Errol sollte mal in den wohlverdienten Eulenruhestand gehen, so lange, wie wir den schon haben.''

Dies brachte Harry und Neville zum lachen. Doch Harry hörte damit auf als ihn jemand sanft und zögerlich auf die Schulter tippte und er sich umdrehte.

,,Harry, ich wollte mich schon mal verabschieden, meine Eltern warten schon vor der Absperrung am Gleis auf mich. Da sie Muggel sind können sie hier ja nicht hin, was eigentlich schade ist, ich hätte ihnen das hier alles gerne gezeigt'', sagte Hermine in einem eher schüchternen und etwas unsicherem Ton zu ihm, was eigentlich nicht zu ihr passte.

,,Das kann ich verstehen, ich glaube manches kann man erst richtig glauben, wenn man es gesehen hat'', dabei dachte Harry amüsiert an seine erste Begegnung mit Magie, als Hagrid nicht nur Feuer entzündet, sondern auch Dudley ein Ringelschwänzchen verpasst hatte.

,,Ja, es war aber auch etwas gruselig. Mein ganzes Leben lang war meine Erklärung für alles die Wissenschaft, weil wieso sollte etwas was so logisch ist falsch liegen, nicht wahr? Und einen Besuch von Professor McGonagall später, war meine ganze Weltansicht auf den Kopf. Alles woran ich geglaubt habe oder eher nicht geglaubt habe, wurde in Frage gestellt'', beichtete Hermine ihm.

So gern er mit Ron und Neville Zeit verbrachte, war es doch etwas anderes, wenn er mit Hermine redete. Denn Hermine verstand seine Situation einfach besser, denn sie war genauso wenig mit Magie aufgewachsen, wie er und wusste vorher auch nichts davon.

Beiden wurde das Leben sehr auf den Kopf gestellt, und beide fanden sich in einer Welt wieder, die sie nicht kannten und ihnen fremd war.

So etwas würden Ron und Neville nur schwer nachvollziehen, denn sie kannten es gar nicht anders. Deshalb konnte Hermine seine Situation, dass er plötzlich ungewollt berühmt war am besten verstehen.

,,Das kannst du laut sagen'', antwortete er ihr deshalb. Darauf drückte Hermine ihn eng an sich und er umarmte sie leicht verlegend zurück.

Mädchen waren schon etwas emotional, nicht?

,,Vergiss aber nicht, die Ferien sind nicht nur zum faulenzen da. Ich werde es merken, wenn du nicht gelernt hast.'', murmelte sie, dennoch nahm ihre Stimme langsam ihren gewohnten Tonfall an.

Der Pfad eines GryffindorsWhere stories live. Discover now