Kapitel 1

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Es war erst Harrys zweite Schulwoche auf Hogwarts und schon musste er Nachsitzen.

Und das noch bei Snape. In kürzester Zeit wusste Harry schon, dass dieser ihn nicht leiden konnte - nein, ihn sogar hasste.

Angefangen damit wie Snape Harrys Namen aussprach, bis zu der Bloßstellung von ihm in seiner ersten Stunde, sprachen Bände.

Mit dem Gedanken, dass er sich damit später beschäftigten sollte, ging Harry weiter die Treppe zu den Kerkern hinunter.

Als der Junge den Kerkern immer näher kam, wurden die Gänge immer dunkler und eine Kälte erfasste ihn, welche Harry, unweigerlich zum zittern brachte.

Die wenigen Fackeln an der Wand brachten nur spärlich Licht, was die Atmosphäre nur um so düsterer machte und in Harry dunkle Erinnerungen an seinen Schrank unter der Treppe hervorriefen, wodurch er seinen Schulumhang unbewusst näher an sich drückte.

Für Harry war es nur einleuchtend, dass ein Haus, in welchem Menschen  wie Malfoy und Snape waren, sich an einem so finsteren Ort befand.

Snapes Büro befand sich fast am Ende des Ganges. Um den Weg zu finden hatte Harry, Rons großen Bruder Percy fragen müssen, welcher ihn in seiner Vertrauensschüler-Manier maßregelte, nicht in noch mehr Schwierigkeiten zu geraten, aber trotz dessen den Weg erklärte.

Als Harry vor der Türe zu stehen kam, klopfte er zögerlich, wodurch ein Echo durch die Gänge hallte.

Plötzlich öffnete sich die Tür und Harry machte einen erschrockenen Schritt zurück.

Eine ölige Stimme sprach: ,,Kommen Sie nun rein oder wollen sie dort Wurzeln schlagen!''

Widerwillig betrat Harry Snapes Büro und genauso plötzlich wie die Tür aufging, schloss sie sich wieder. Was Harry abermals zum zusammenzucken brachte.

Das Büro war genauso dunkel wie die Gänge mit der Ausnahme, dass statt Fackeln in einem Kamin ein kleines Feuer loderte.

Durch die vielen Regalen, in denen sich unzählige Tränke und eingelegte Zutaten befanden und in den unterschiedlichsten Farben glühten, färbten sie den Raum in ein unheilvolles Licht.

,,Potter! Sind Sie nun fertig mit Ihrem sinnlosen Umherschauen?'' Harry blickte schnell herüber und entdeckte Snape an einem dunklen Schreibtisch, an dem sich Stapel an Schriftrollen häuften.

Harry fühlte sich seltsam ertappt und seine Wangen färbten sich feuerrot. Wie als Antwort auf seine Reaktion, zeichnete sich ein höhnisches Grinsen auf Snapes Gesicht ab.

,,Nachdem Sie so unfähig waren einen einfachen Vergesslichkeitstrank herzustellen, den in meinen 10 Jahren als Professor jeder Schüler, selbst mit dem Gehirn eines Flubberwurms, herstellen konnte, haben Sie mir wieder mal bewiesen, dass man als Berühmtheit nicht automatisch ein fähiger Zauberer ist.

Snape blickte Harry weiter mit einem höhnischen Grinsen an, wobei das Feuer des Kamins sich in seinen dunklen Augen widerspiegelte.

,,Unglücklicherweise kann ich Sie erst, wenn Sie Ihre Z.A.G.s absolviert haben, von meinem Unterricht verweisen.'' Snapes Blick nahm einen bitteren Ausdruck an.

,,Bis dahin muss ich Sie, Potter, wohl noch weitere 4 Schuljahre ertragen, wenn Sie es aber doch schaffen sich vorher verweisen zu lassen, werde ich Sie mit Freude zum Bahnhof begleiten.'' Zum Ende hin hatte Snapes Stimme einen schadenfrohen, beinahe glücklichen Ton angenommen.

Harry fühlte sich wie in die Magengrube geschlagen. Eigentlich hatten all die Jahre mit den Dursleys ihn auf Beleidigungen und Erniedrigungen abgehärtet. Es aber von einer Person zuhören, die nichts von Harrys vermeintlich begangenen ,,Schandtaten'', wie die Dursleys es zu gerne nannten, wusste, brachte neue Gefühle in dem Jungen hervor.

Traurigkeit war am stärksten vertreten, doch er wusste, dass diese ihm bei Snape nicht viel weiterbringen würde. Dieser wartete doch nur auf ein Anzeichen von Schwäche auf Harrys Seite.

Stattdessen schluckte Harry seine Gefühle herunter und reckte Snape sein Kinn entgegen und blickte diesen, aus seinen grünen Augen, unbeeindruckt an, als hätten Snapes vorherigen Worte nichts bei ihm bewirkt.

,,Tja, ich freue mich auch schon darauf Sie nicht mehr im Unterricht zu haben.'', erwiderte Harry.

,,Zehn Punkte von Gryffindor für das patzige Antworten an einen Professor.'', Harry war entrüstet und blickte Snape verärgert an.

Zehn Punkte waren für Harry maßlos übertrieben, hatte Snape ihn doch selber, die ganze Zeit als ungebildet bezeichnet -

,,Sparen Sie sich Ihre Antwort die Ihnen auf der Zunge liegt. Mit dieser werden Sie es nur erreichen Gryffindor noch mehr Punkte zu kosten, wobei es nächstes Mal nicht nur zehn werden.'', unterbrach Snape Harry aus seinen Gedanken und erklärte dem Jungen die Aufgaben seiner Strafe.

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Seit Stunden räumte der Junge schon Kisten über Kisten aus und säuberte die Behälter darin, nur um diese dann wieder einzuräumen und auf die Regale zurückzustellen.

Dabei sah die Abstellkammer so aus, als ob schon seit Jahren niemand mehr dort geputzt hätte.

Die ganzen Regale waren mit einer dicken Staubschicht durchzogen und wenn Harry darüber wischte, wurde diese nur aufgewirbelt, was ihn unweigerlich zum husten brachte.

Doch machte es dem Jungen nichts aus Staub zu wischen, war dies für Harry wie ein Morgenritual bei den Dursleys, bei dem seine Tante Petunia jedes mal akribisch begutachtete, ob Harry nicht doch irgendwo Staub übersehen hatte, was für sie immer der Fall war.

Eine Konsequenz war, dass Harry kein Frühstück bekam, doch er schaffte es sich öfters etwas Brot zu stibitzen.

Auf jeden Fall war für ihn Staub wischen besser als schleimige Kessel zu schrubben.

Zum Mittag hatte Snape Harry sogar damit erstaunt, dass er ihm eine Mahlzeit gegeben hatte.

Harry rechnete damit, wenn er überhaupt etwas zu Essen kriegen würde, dann, wenn er fertig war.

Snape musste wohl seinen erstaunten Gesichtsausdruck bemerkt haben, denn er erwiderte: ,,Also bitte, Potter, nur weil Sie bei mir Nachsitzen müssen, heißt das noch lange nicht, dass ich Sie verhungern lasse.''

Daraufhin setzte sich Harry an den Tisch und aß schnell sein Sandwich, in Befürchtung Snape würde es ihm doch wegnehmen.

Doch Snape bekam davon nichts mit, so war er mit dem Berichtigen der Aufsätze beschäftigt und versuchte den Jungen mit den zerzausten Haaren, der in seinem Büro saß, auszublenden.

Nach dem Mittagessen machte sich Harry weiter daran den Abstellraum sauber zumachen, wobei er langsam ein Kratzen in seinem Hals verspürte und seine Nase anfing zu laufen, wodurch er sich öfters, am Ärmel seines Umhangs, die Nase wischen musste.

Trotz dieser Störungen hatte er es doch geschafft die Regale und Phiolen der Abstellkammer fertig zu putzen.

Zuletzt stellte Snape ihm noch eine warme Mahlzeit ihn, bei der er erwähnte, dass das Essen in der großen Halle schon vorbei war.

Sichtlich erschöpft und mit einem: ,,Erscheinen Sie morgen früh pünktlich in meinem Büro, zum restlichen Nachsitzen'', seitens Snape, kehrte Harry zum Gryffindor Gemeinschaftsraum zurück und fand Ron schon schlafend im Bett. Harry befasste sich nicht mehr mit dem Umziehen sondern fiel, in seinen Klamotten, in einen ruhigen Schlaf.

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So, nun da dass erste Kapitel zu Ende ist, heißen wir euch Herzlich Willkommen zu:

Der Pfad eines Gryffindors

Diese Geschichte ist ein Gemeinschaftsprojekt von uns und wir freuen uns sie mit euch zu teilen.

Dabei erwähnen wir noch, dass wir uns bei jedem Kapitel mit dem Schreiben abwechseln werden, weshalb der Schreibstil von Kapitel zu Kapitel etwas variieren kann😀

Wir freuen uns schon auf Kommentare eurerseits!

Bis dahin, eure Sorcerforce ✨

Der Pfad eines GryffindorsOnde histórias criam vida. Descubra agora