Kapitel 24

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MADELEINE

"Wieso genau mussten wir die dumme Hure jetzt entführen, Baby?", fragte ich Magnus genervt und lehnte mich im Sitz unseres Autos zurück. Ich hatte keine Ahnung wieso, aber Magnus hatte mich heute Morgen gebeten Kiara nach draußen zu locken, damit er sie entführen konnte. Warum auch immer. Sollte sie doch in ihrem Hotel verenden, das würde sowieso nicht mehr lange stehen! Wir hatten schließlich bereits ein Angebot dafür vorbereitet!
"Hexchen, das ist ganz simpel", antwortete Magnus mir liebevoll und griff nach meiner Hand, um sie zu drücken. "Mir geht das mit diesem Hotel nicht schnell genug, du hättest es schon längst haben sollen. Wenn Kiara weg ist, wird Marius auch bald wegziehen, das Hotel wird verkauft und wir können endlich dort einziehen. Und solange müssen wir Kiara nur bei uns behalten und sie in wenigen Wochen ausschalten, das ist alles. Außerdem hat das ganze einen netten Nebeneffekt. Ich weiß doch, wie sehr du dir Kinder wünscht, aber du weißt doch auch, dass ich dir leider keine zeugen kann. Wir warten, bis Kiara ihre Kinder zur Welt bringt und dann bekommst du sie. Danach können wir Kiara auch entsorgen und du bekommst endlich deine Kinder." Aww, er war wirklich zu süß! Ich lächelte und fiel meinem Freund um den Hals, um ihm einen Kuss auf die Wange zu geben.
"Du bist zu süß, Baby, danke! Ich dachte, wir würden einfach ein Baby von der Neugeborenenstation in Brixen holen, aber das ist noch viel besser!", erwiderte ich und lächelte ihn an. "Ich freue mich schon auf meine Kinder. Wie wollen wir sie nennen?"
"Weißt du denn das Geschlecht?", fragte er, ich schüttelte den Kopf und knurrte genervt.
"Nein, die Schlampe will es nicht sagen", antwortete ich gereizt und ließ Magnus langsam wieder los.
"Tja, dann kannst du es dir wohl aussuchen", sagte er und lächelte mich an.
"Ja? Tja, in dem Fall... Bei zwei Mädchen werden sie Rosalie und Emilia heißen, bei zwei Jungs Tyler und Richie und bei einem Jungen und einem Mädchen Rosalie und Tyler", entschied ich und sah ihn an. "Wäre das in Ordnung für dich?"
"Alles, was dir gefällt, macht mich glücklich", erwiderte er und lächelte mich an, bevor er mir einen Kuss auf die Wange gab und dann am Hintereingang unseres Hotels hielt. "Na los, dann wollen wir Kiara mal in den Keller schleppen und darauf warten, dass sie ihre Kinder zur Welt bringt. Verzeih - UNSERE Kinder." Ich grinste und stieg aus, bevor ich ihm half, die bewusstlose Kiara in den Keller zu tragen. Ihr Kopf hatte mittlerweile aufgehört zu bluten, aber das Blut klebte noch an ihren Haaren. Das musste Magnus später auf jeden Fall entfernen, ich wollte nicht, dass meine Kinder zuerst die Kopfverletzung ihrer Leihmutter sahen.
"Du machst doch später das Blut weg, oder? Ich will nicht, dass die Babys das sehen", bat ich, Magnus nickte und öffnete die Tür zum Kellerraum.
"Natürlich, Hexchen. Alles für dich", erwiderte er, während wir Kiara in einer der Ecken auf einer Matratze ablegten. Magnus zog die schwere Kette zu uns, die an der Wand befestigt war. Damit wollte er Kiara am Fuß an der Wand festmachen, damit sie nicht abhauen konnte. Während er die schwere Kette um ihren Fuß wickelte, beobachtete ich genau Kiaras Bauch. Zugegeben, ich war ziemlich eifersüchtig auf Kiara, weil sie etwas hatte, das ich mit Magnus nie haben können würde - eine Schwangerschaft. Dieses Mädchen machte mich verdammt wütend. Sie hatte gar keine Ahnung, was für ein Glück sie hatte. Ich bemerkte, wie ihr Bauch sich leicht bewegte, also hatten die Kinder sich wahrscheinlich bewegt. Ich sah Magnus an.
"Diese Hure. Bekommt Zwillinge. Das sollte uns zustehen", knurrte ich, worauf Magnus mich ansah.
"Du bekommst die Kinder, mach dir keine Sorgen, mein kleiner Teufel. Sie gehören jetzt schon dir, du kannst mit Kiara machen, was du willst. Oder möchtest du, dass wir die Zwillinge vorzeitig auf die Welt holen? Im Knast hab ich eine Menge gelernt, von einem ehemaligen Chirurgen. Ich würde mit Sicherheit einen improvisierten Kaiserschnitt hinbekommen. Und Kiara kann danach ja auch einfach verbluten, dann wäre sie auch erledigt", wandte er ein, aber ich schüttelte den Kopf.
"Nein, ich will eine natürliche Geburt für meine Kinder", lehnte ich ab. "Was danach mit ihr passiert, ist mir aber egal. Wenn du nach der Geburt immer noch das Bedürfnis hast, Kiara aufzuschneiden, dann mach das. Ich will nur die Kinder, das ist alles."

Südtiroler Problem 5 - Trautes Heim, Glück allein? Where stories live. Discover now