Kapitel 14

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MARIUS

Zwillinge?! Ich sah Kiara überrascht an. Wir würden Zwillinge bekommen, ich konnte es nicht fassen! Das war großartig! Kiara wischte sich eine Träne aus den Augen, worauf ich sofort zu ihr ging.
"Hey, was ist los? Warum weinst du, Süße?", fragte ich besorgt nach, nahm ihre Hand und gab ihr einen Kuss auf die Stirn.
"Ich freue mich nur so, tut mir leid", antwortete sie mir und lächelte mich an. "Ich hab nur keine Ahnung, wie wir das jetzt schaffen sollen."
"Das kriegen wir hin, gar kein Problem! Wir haben ja noch deine Familie und meinen Vater! Die können auch mal ein bisschen auf die Babys aufpassen, wenn wir eine kleine Pause brauchen. Und mit der Wohnung kriegen wir das auch hin! Ich meine, wir haben zwar nur ein Gästezimmer, aber bis die beiden auch wirklich eigene Zimmer brauchen, haben wir ja noch ein bisschen Zeit. Vielleicht können wir die Wohnung über dem Stall ja vermieten und selber ein Haus bauen, so wie Chris!", wandte ich schnell ein und lächelte sie an. "Und ich helfe dir mit allem, was geht, versprochen!" Sie lächelte mich an und gab mir einen Kuss.
"Danke dir", erwiderte sie und drückte meine Hand. "Du bist der Beste, weißt du das?"
"Natürlich. Und du bist die Beste, das weißt du hoffentlich auch", gab ich zu und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. "Wir schaffen das, versprochen."

Abends saßen wir alle an der Bar zusammen, selbst Elsa war da. Sie saß auf Chris' Schoß und spielte mit ihren Pferdchen, während wir uns locker unterhielten. Wir mussten allen noch sagen, dass wir Zwillinge erwarten würden, aber das würde schon klappen, ganz sicher. Selbst Dad war gekommen und trank ein Bier, und das, obwohl er morgen extra früh Schicht hatte. Aber weil wir große Neuigkeiten hatten, hatte er sich zu einem Drink gedrängt, um gebührend mit uns feiern zu können. Und das, obwohl er nicht mal wusste, was genau wir überhaupt feiern wollten. Als alle ihre Drinks hatten, räusperte ich mich. Sofort sahen uns alle an, nur Elsa spielte weiter mit ihrem Spielzeug.
"Also, wir haben euch hierher gebeten, weil wir euch etwas Wichtiges sagen wollen", begann ich unsicher und sah Kiara an, die nickte. Also fuhr ich fort. "Wir waren heute Mittag beim Arzt, weil Kiara sich schon seit Tagen nicht wohlgefühlt hat. Willst du sagen, was los ist, Süße?" Kiara nickte.
"Ja, kann ich machen. Es ist nichts Schlimmes, im Gegenteil. Ich bin schwanger. Mit Zwillingen", verkündete sie, worauf einige Sekunden lang Stille herrschte. Alle sahen uns überrascht an, doch dann wurden wir wie wild von allen umarmt. Wilde und überglückliche Glückwünsche überfielen uns, während Elsa uns verwirrt ansah.
"Was heißen das?", fragte sie verwirrt.
"Das heißt, dass ich zwei Babys in meinem Bauch habe und du bald Cousins oder Cousinen bekommst. Dann bist du die Große in der Familie", antwortete Kiara ihr und hob sie zu sich auf den Schoß. Verwirrt, aber auch neugierig, sah Elsa ihre Tante an und sah dann auf ihren Bauch, bevor sie ihre Hand darauf legte.
"Da krinne?", fragte sie nach. "Zwei Babys? Aber Babys größer als du Bauch!" Wir mussten alle lachen.
"Ja, weißt du, die Babys müssen ja auch erst wachsen. Noch sind sie so klein, dass man sie gar nicht sehen kann, aber bald wird deine Tante so einen dicken Bauch haben, dass sie ihren Teller darauf abstellen kann", erklärte ich ihr und zwinkerte Kiara zu, damit sie wusste, dass ich sie nur etwas aufziehen wollte. Kiara lachte und sah Elsa an.
"Dein Onkel ist ganz schön gemein, Elsa. Morgen darf er nicht mit uns spielen und ausreiten, oder?", erwiderte sie, Elsa nickte.
"Ja. Aber Babys mitkommen", wandte sie ein, Kiara lachte.
"Natürlich, die Babys sind ja in meinem Bauch. Sie kommen überall hin mit", stimmte sie schnell zu.
"Überall? Auch Klo und Bett?", fragte Elsa weiter neugierig nach, Kiara lachte wieder.
"Ja, auch dahin", antwortete sie ihr.
"Ich spielen mit Babys?", hakte Elsa weiter nach.
"Wenn sie alt genug sind, ja. Am Anfang musst du aber vorsichtig sein, sie können noch nicht so viel wie du", erklärte ich, sie nickte.
"Ok."

Am nächsten Morgen stand ich bereits früh mit Alex und Chris in der Küche. Wir bereiteten bereits das Fleisch für das Abendessen vor, damit wir heute Abend nicht mehr ganz so viel zu tun hatten. Kiara war im Speisesaal und deckte die Tische zusammen mit Tina, während ihre Mutter auf Elsa aufpasste. Da klopfte es gegen die Tür.
"Klopf klopf. Störe ich?" Ich drehte mich verwirrt um, als ich Madeleines Stimme hörte. Was machte sie denn hier?
"Ähm... Nein, aber was machst du hier?", fragte ich verwirrt.
"Ich wollte mich für mein Verhalten gestern entschuldigen. Ich war gemein zu euch, ich hätte euch nicht so anfahren dürfen. Aber es hat mich einfach traurig gemacht, dass Mateo nicht dabei sein konnte. Es tut mir wirklich leid, ehrlich", erklärte sie und lächelte mich an. "Wirklich, verzeiht mir. Kannst du das Kiara ausrichten?"
"Sie ist im Speisesaal, sag es ihr selbst. Ich komme auch mit", bot ich an, sie nickte und lächelte mich an.
"Gerne, ja." Also zog ich mir meine Handschuhe und Schürze aus, bevor ich mit ihr in den Speisesaal ging. Auch bei Kiara entschuldigte Madeleine sich ausgiebig, Kiara winkte allerdings recht schnell ab.
"Schon gut, Madeleine", wehrte sie ab. "Wir machen ja alle Fehler, nicht wahr? Ich verstehe dich."
"Danke", seufzte Madeleine erleichtert. "Ihr wisst gar nicht, wie viel mir das bedeutet! Oh, und ich hab noch eine kleine Bitte an euch. Ihr habt so hübsche Speisekarten mit so niedlichen Bildern, könnte ich mir eine davon ausleihen und unsere Karten etwas daran anpassen?" Ich sah Kiara an, die ebenso unsicher wie ich wirkte.
"Na ja, wenn du sie nicht kopierst, wäre es mit Sicherheit in Ordnung", willigte sie schließlich ein, Madeleine lächelte.
"Danke euch!", sagte sie glücklich, also ging Kiara los, um eine der Karten zu holen, ich folgte ihr.
"Sollten wir ihr wirklich die Karten zum Kopieren geben?", flüsterte ich ihr zu, aber Kiara zuckte die Schultern.
"Was soll's? Es sind ja nur Karten!", wandte sie ein und zuckte die Schultern. "Was soll sie damit schon anrichten können?"

Südtiroler Problem 5 - Trautes Heim, Glück allein? Where stories live. Discover now