Kapitel 20 - Ein Toter der lebt

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Tamo stand immer noch mit verschränkten Armen vor dem Rest, der ihn gekonnt ignorierte. Alle starrten Skàdi nach und nachdem sie das Wohnzimmer verlassen hatte, sah Alice zu Milano, der mit den Schultern zuckte und gähnte.

»Das war jetzt irgendwie enttäuschend. Ich habe die Terrasse schon blutüberströmt vor uns liegen sehen.«

»Geh in den Wald und reiß dir ein Reh, wenn du Blut sehen willst«, raunte Silas.

Milano schnaubte und sah zu Alice, die bereits genervt die Augen rollte.

»Vergesst es Jungs. Ich werde mir hier nicht den ganzen Tag euren Schwanzvergleich reinziehen.«

Silas lachte auf.

»Den würde er ohnehin verlieren.«

Milano sah zu Silas, zeigte ihm den Mittelfinger und schüttelte den Kopf.

»Deine Fresse ist immer noch größer, als es gut für dich ist«, raunte Milano und funkelte Silas dabei giftig an.

Der grinste nur. Was sollte er auch sonst tun? Es stand außer Frage, dass er sich beschissen fühlte. Wieder hier, in dieser Runde zu sein, holte Gefühle an die Oberfläche, die er längst vergessen hatte. Skàdi wieder um sich zu haben, zeigte ihm aufs Neue, dass er versagt hatte.

Doch wenn er wirklich hierbleiben musste, konnte er nur versuchen das Beste aus der Situation zu machen und dazu zählte auch, sich nicht die Butter vom Brot nehmen zu lassen. Schon gar nicht von Milano. Sie kannten sich. Sie hatten einiges an Zeit miteinander verbracht und sie wussten miteinander umzugehen. Alice sah zwischen den beiden hin und her. Sie wusste, was die nächsten Tage auf sie zukommen würde. Flucht war wohl keine Option, aber Alkohol würde helfen. Am besten eine Menge davon.

»Bier?«, fragte sie in die Runde.

Von Silas und Milano kam sofort ein JA.

Tamo hingegen war fassungslos. Wie konnten sie einfach so Ignorant sein?

»Euer Scheiß ernst? Würde mich jetzt endlich jemand aufklären, was hier los ist?«

Silas sah ihn fragend an.

»Was meinst du?«

Tamo riss die Augen auf und zeigte wild um sich. Der wollte ihn doch verarschen.

»Na, das hier alles. Wer seid ihr? Warum hat Skàdi dir das Leben gerettet? Was stimmt mit ihr nicht? Warum ...«, schoss Tamo los.

Silas sah zu Alice, die ihm gerade ein Bier vor die Nase stellte.

»Was ist denn mit ihm?«, fragte Silas und zeigte dabei auf Tamo, während er einen Schluck von seinem Bier nahm.

»Er weiß von nichts«, erwiderte Milano schulterzuckend.

Silas verschluckte sich und spuckte das Bier quer über den Tisch. Mit der Hand wischte er sich die Reste vom Mund und sah fragend zu Milano.

»Wie, er weiß von nichts?«

»Skàdi hat ihm nichts erzählt«, sagte sie genervt.

»Niemand hier erzählt mir irgendwas«, warf Tamo protestierend ein.

Silas hob die Brauen und sah Alice und Milano fragend an.

»Und wisst ihr schon, warum er in meiner Bar abgeladen wurde?«

Alice schüttelte nur mit dem Kopf. Silas stöhnte auf und rieb sich übers Gesicht. Tamo sah ihn fragend an.

»Was?«, fragte Silas, als er seinen Blick vernahm.

»Ach kommt schon. Ihr könnt mich doch jetzt nicht so sitzen lassen, bitte.«

Milano, Alice und Silas sahen sich an und schien zu überlegen, ob sie ihm endlich Antworten geben sollten, denn weiter behaupten, dass er sich alles nur einbildete, würde wohl nicht mehr funktionieren. Dafür hatte er wohl eindeutig zu viel gesehen. Milano und Silas sahen aus, als wären sie nicht sicher, was sie tun sollten, und Tamo sah sie immer noch bettelnd an. Alice stöhnte auf.

𝑺𝒌𝒂𝒅𝒊 - 𝑳𝒐𝒔𝒕 𝒊𝒏 𝑫𝒂𝒓𝒌𝒏𝒆𝒔𝒔 ✔️Where stories live. Discover now