Chapter 51: Siebtes Jahr: Dunkelheit fällt

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Freitag, 4. November 1977 – 2:00 Uhr im Gryffindorturm

„Ich finde, die Idee mit dem Farbwechsel hat etwas", lallte James und gestikulierte wild mit seinem Kelch. Zum Glück war er leer und nichts wurde verschüttet.

„Nein, das ist zu offensichtlich." Sirius schüttelte den Kopf, genauso betrunken wie James, aber ausnahmsweise mal bemerkenswert zurechnungsfähig.

„Außerdem", gähnte Lily, die auf dem Boden saß und den Kopf gegen James' Knie lehnte. „Was würden wir ändern? Ihre Uniformen?"

„Ihren ganzen Gemeinschaftsraum!", schlug Mary vor, die Einzige, die noch tanzte, ihre Arme langsam über ihren Kopf schlang und ihre Hüften zu einem sinnlichen Nina-Simone-Lied rollte. „Komplettes Makeover! Leuchtendes Pink!"

„Aber warum pink?", fragte Sirius. „Manche Leute mögen pink."

„Ha, das geht nur dir so, Black!" Marlene verzog das Gesicht. Sie saß kopfüber in einem Sessel, ihre Beine hingen über der Rückenlehne und ihr langes blondes Haar berührte den Boden. Ihre Augen folgten Mary, die sich vor dem Kamin bewegte.

Sie waren die letzten, die nach Sirius' achtzehnter Geburtstagsfeier, die so ausgelassen und übertrieben gewesen war wie immer, noch auf waren. Der einzige Nicht-Siebtklässler, der noch da war, war Christopher, der aussah, als ob er darum kämpfte, die Augen offen zu halten, aber tapfer durchhielt und sich Notizen zum Slytherin-Streich machte, über den sie gerade ein Brainstorming hielten.

„Aber wie würden wir ihre Schuluniformen überhaupt bekommen?", fragte Peter und fummelte am Etikett seiner Bierflasche herum. „Wir hatten im ersten Jahr das gleiche Problem, wisst ihr noch? Bei dem Juckpulver."

„Oh ja", nickte James, „das stimmt – es war einfacher, sich in ihren Gemeinschaftsraum zu schleichen, als herauszufinden, wie die Hauselfen die Wäsche organisieren..."

„Wie habt ihr euch eigentlich reingeschlichen?", fragte Marlene stirnrunzelnd. „Ihr könnt mit elf noch keinen Unsichtbarkeitszauber perfektioniert gehabt haben..."

„Stell uns keine Fragen und wir werden dir keine Lügen erzählen, McKinnon." Sirius zwinkerte ihr zu. Auch er sah Mary beim Tanzen zu und seine Augen leuchteten vom Rausch. „Wie auch immer, wir haben uns dazu entschieden, es nicht zu tun."

Du hast entschieden", korrigierte James.

„Es ist mein Geburtstag!"

„Nicht mehr", warf Peter ein und schmiss ein Kissen nach ihm. Sirius warf eines zurück, dann schleuderte James ein anderes und schon bald warfen sie alle betrunken Kissen hin und her und kicherten wie verrückt.

„Okay", lachte Marlene, nachdem sie ein großes, rundes Samtkissen abgewehrt hatte, „ich gehe ins Bett." Sie legte ihre Hände auf den Teppich und rollte sich gekonnt nach vorne. Sie richtete ihre Jeans, als sie aufstand, ein bisschen wackelig auf den Füßen, dann ging sie zum Mädchenschlafsaal.

„Nein!" Mary packte sie an der Hüfte. „Geh nicht, Marls, tanz mit miiiiir!"

Marlene lachte leicht, aber Remus bemerkte einen seltsamen Anflug von Verdruss in Marlenes normalerweise ruhigem Gesicht, als sie sich sanft von Mary löste und zurückwich.

„Ich bin mir sicher, einer der Jungs wird es tun", sagte sie kurz angebunden. „Nacht, euch allen!"

„Nacht!", schallte es zurück. Remus fragte sich vage, was zwischen den beiden besten Freundinnen vor sich ging, aber er war zu betrunken und zu schläfrig, um lange darüber nachzudenken.

„Ich denke, ich werde auch raufgehen." Christopher war bereits auf den Beinen, als hätte er darauf gewartet, dass sich jemand anderes geschlagen gab, damit er nicht der Erste war. „Aber entscheidet nichts ohne mich!"

All the young dudes (Übersetzung deutsch)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt