Chapter 12: Fünftes Jahr: Verletzte Gefühle

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CW für Homophobie-------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Montag, 18. Januar 1976

Remus Lupin hatte absolut gar kein Interesse an dem verbotenen Wald zu jeder anderen Zeit im Monat. Pflege magischer Geschöpfe hatte ihm einen gesunden Respekt vor den Bestien, die dort lebten, gegeben und er war geneigt, einen großen Bogen um sie zu machen.

Der Wolf sah das eindeutig anders. James und Sirius – oder eher Prongs und Padfoot, wie sie nun genannt wurden – hatten sehr wenige Schwierigkeiten, den Wolf aus der Hütte und in die samtgrüne Dunkelheit des Waldes zu locken. Remus' Erinnerungen an die Vollmonde waren viel besser, als sie jemals gewesen waren – aber noch immer nicht wirklich menschlich und daher weniger vollständig. Er erinnerte sich an Gerüche, Formen, Geräusche und manchmal sogar Geschmäcker.

„Wir können dich nicht davon abhalten, Hasen zu jagen, wenn du Hasen jagen willst." James zuckte mit den Schultern, als Remus diesen Morgen erschüttert von dem Blut auf seiner Zunge aufwachte. „Du hast zu der Zeit ziemlich glücklich darüber ausgesehen."

„Es war verdammt spaßig", warf Sirius ein und leckte sich über seine eigenen Lippen.

„Du hast mich ermutigt!", beschuldigte Remus und zog unter der Decke seine Hose an. „Du solltest es besser wissen, du hast Selbstbeherrschung!"

„Ja." Sirius zuckte mit den Schultern. „Aber wenn ich ein Hund bin, bin ich ein Hund. Das ist, was wir tun."

Das war ganz und gar Sirius. Hab den ganzen Spaß und übernimm keine Verantwortung.

„Keine Sorge, Moony", gähnte James. „Wir würden dich niemals eine Person verletzen lassen. Und du hattest Spaß, ich verspreche es."

Er brauchte James nicht, um ihm das zu sagen. So sehr der menschliche Remus es bevorzugte, zurückhaltend zu bleiben und sich von diesen niederen Instinkten, die der Wolf verkörperte, zu separieren, konnte er den nächsten Mond kaum erwarten.

„Ihr solltest besser gehen", gähnte er zurück. „Schaut, ob ihr vor dem Frühstück noch ein wenig schlafen könnt."

„Ja, in Ordnung." James nickte schläfrig. „Bis später, Moony."

„Bye, Prongs."

‚Prongs' war ein Geniestreich eines Nachmittags gewesen, als Peter das Wort für ‚Geweih' vergessen hatte. Sie hatten alle so herzhaft gelacht, dass der Name geblieben war. Remus war sich nicht sicher, wo ‚Padfoot' herkam. Vermutlich ein Insiderwitz zwischen James und Sirius. Jedenfalls machte es Sinn und sie hatten sich bequem an ihre neuen Namen gewöhnt und sie in der Karte des Rumtreibers verewigt.

Madam Pomfrey unterzog ihn einer kurzen Überprüfung und schickte ihn dann auf den Weg.

„Ich brauche die Trage gar nicht mehr", staunte sie. „Und du hast eine gute Farbe auf den Wangen. Raste diesen Vormittag, aber wenn du dich gut genug fühlst, kannst du gerne an deinem Nachmittagsunterricht teilnehmen."

Er fühlte sich schrecklich, weil er sie wegen des Grundes seiner wundersamen Erholung anlog, aber es ging nicht anders.

Remus schaffte es, den restlichen Vormittag zu verschlafen, und wachte etwas zu früh fürs Mittagessen auf. Er ging hinunter in den Gemeinschaftsraum, setzte sich an ein offenes Fenster und rauchte, während er seine Geschichtenotizen für den Nachmittag durchging. Alles in allem, dachte er, außer des Sirius-Problems, lief sein Leben ziemlich gut.

Sirius hatte eine Entschuldigung für den Vorfall im Astronomieturm verpfuscht – Remus vermutete stark, dass das das Ergebnis einer Besprechung mit James war.

All the young dudes (Übersetzung deutsch)Where stories live. Discover now