Pour Some Sugar on Me [Bullet Train]

04

Ein Summen ließ Alex vom Fenster und den vorbeiziehenden Gebäuden auf ihr Telefon schauen. Eine Nachricht von Constant. Ein Foto, aber keines, wie sie sich erhofft hatte, denn das Bild war unscharf und zeigte die Person aus der Ferne. Wenn sie raten müsste, hätte sie gesagt, dass es mit einem der ersten Kameratelefone aufgenommen wurde, zumindest, wirkte es auf sie so oder einfach, mit einer schlechten Kamera.

Niemand wusste, wer die Wespe war. Die einen sagen, es handele sich um einen Mann, andere wiederum glaubten, es sei eine Frau. Den Gerüchten zufolge, muss es sich bei der Wespe nicht mal um eine einzelne Person handeln, sondern der ein oder andere war sich sicher, dass es gleich mehrere gab.

Doch Abseits von all dem, all diesen Gerüchten, was die Leute glaubten und nicht glauben, war eines sicher, nämlich, dass sich die Wespe in diesem Zug aufhielt. Warum? Das wusste Constant nicht mit Gewissheit. Ja, wegen eines Mordes, dies war sicher. Das Opfer hingegen nicht.

"Darling", fing Tangerine Alex beim Umsehen gehen ab, legte seine Hände auf ihre Taille und schob sie in Richtung der Wand des Vorraums, wo er ganz dicht an sie herantrat, "Du kannst etwas für mich tun."

"Schätzchen, Rio hat keinerlei Bedeutung", grinste Alex breit und neigte ihren Kopf nach links, "Zumal.... Michael, Jonathan, Damien.... uhm, wie ist dein Name noch gleich?"

"Siehst du, du bist ein Charlie. Hat Rio doch gezeigt und beweist wieder einmal, Lemons Menschenkenntnis", entgegnete Tangerine, der seine Hand um Alexs Hals schloss und ihr einen flüchtigen Kuss auf die Lippen drückte, "Wenn du einen silbernen Aktenkoffer siehst mit einem Sticker von einer Zitrone, sag mir bescheid."

"Aber auch nur, wenn du für mich die Augen aufhältst", entgegnete Alex und sah, wie Tangerine den Flur nach rechts hinunterschaute und dann wieder zu, "Ich schicke dir das Foto. Lässt du mich jetzt gehen, oder?"

"Wir sehen uns.", war stattdessen von Tangerine zu hören, der Alex zum Abschied erneut küsste, dieses Mal, ein wenig länger, intensiver, und nahm im Anschluss die Hand herunter.

Kein Charlie. Sie war kein Charlie.