𝐴𝑏𝑠𝑐ℎ𝑖𝑒𝑑

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Pov. Lia

»Harry!«

Hermine zupfte meinem Bruder am Ärmel und starrte auf die Uhr. »Wir haben genau zehn Minuten, um in den Krankenflügel runterzukommen, bevor Dumbledore die Tür schließt - und keiner darf uns sehen!«

»Okay«, erwiderte Harry und wandte sich vom Nachthimmel ab, »gehen wir ...«

Wir schlüpften durch die Turmtür und stiegen eine schmale Wendeltreppe hinunter. Unten angekommen, hörten wir Stimmen. Wir drängten uns in eine Nische in der Wand und lauschten. Die Stimmen klangen nach Fudge und Snape, die rasch den Korridor entlanggingen, in dem Harry, Sophie, Hermine und ich standen.

»... hoffe nur, Dumbledore macht keine Scherereien«, brummte Snape. »Der Kuss wird doch sofort ausgeführt?«

»Sobald Macnair mit den Dementoren zurückkommt. Diese ganze Affäre mit Black war äußerst peinlich. Ich kann Ihnen nicht sagen, wie sehr ich mich darauf freue, dem Tagespropheten mitteilen zu können, dass wir ihn endlich gefasst haben ... die werden mit Ihnen sprechen wollen, Snape ... und sobald der Junge Harry und seine Schwester Lia wieder bei Verstand sind, möchten sie den Zeitungsleuten sicher genau erzählen, wie Sie sie gerettet haben ...«

Ich biss die Zähne zusammen. Fudge und Snape gingen jetzt an unserem Versteck vorbei und ich erhaschte einen Blick auf Snapes grinsendes Gesicht. Ihre Schritte wurden leiser und erstarben.

Um sicherzugehen, warteten Harry, Sophie, Hermine und ich noch einige Sekunden, dann rannten wir in die andere Richtung: eine Treppe hinunter, noch eine, durch einen Korridor - und dann hörten wir vor uns ein gackerndes Lachen.

»Peeves!«, zischte ich und packte Hermine und Sophie am Handgelenk und stupste Harry mit meinem Fuß an, »da rein!«

Gerade noch rechtzeitig stürzten wir in ein leeres Klassenzimmer zur Linken. Peeves hüpfte in bester Laune den Korridor entlang und schien sich vor Lachen nicht mehr einzukriegen.

»Oh, ist der abscheulich«, wisperte Hermine, das Ohr an der Tür. »Ich wette, er ist ganz aus dem Häuschen, weil die Dementoren Sirius erledigen wollen ...« Sie sah auf die Uhr. »Noch drei Minuten!«

Wir warteten, bis Peeves' schadenfroher Singsang in der Ferne verstummt war, dann glitten wir aus dem Zimmer und rannten erneut los.

»Hermine - was passiert - wenn wir nicht reinkommen, bevor Dumbledore die Tür schließt?«, hechelte Sophie.

»Daran will ich gar nicht denken!«, stöhnte Hermine und sah wieder auf die Uhr. »Eine Minute noch!«

Wir waren im Korridor zum Krankenflügel angelangt. »Gut - ich kann Dumbledore hören«, sagte Hermine angespannt. »Kommt!«

Wir schlichen den Gang entlang. Die Tür öffnete sich. Dumbledores Rücken erschien.

»Ich werde euch einschließen«, hörten wir ihn sagen. »Es ist fünf Minuten vor zwölf Hermine, drei Drehungen sollten genügen. Viel Glück.«

Dumbledore trat heraus, schloss die Tür und nahm seinen Zauberstab, um sie magisch zu verschließen. Von Panik gepackt stürzten Harry, Sophie, Hermine und ich auf ihn zu. Dumbledore sah auf und ein breites Lächeln erschien unter seinem langen silbernen Schnurrbart.

»Nun?«, fragte er leise.

»Wir haben's geschafft!«, erzählte ich atemlos. »Sirius ist geflohen, auf dem Rücken von Seidenschnabel ...«

Dumbledore strahlte.

»Gut gemacht. Ich glaube -«, er lauschte aufmerksam an der Tür zum Krankensaal. »Ja, ich glaube, auch ihr seid fort - geht rein - ich schließe euch ein -«

Avventura - Harry Potter Fan-Fiction IWo Geschichten leben. Entdecke jetzt