𝐷𝑖𝑒 𝐹𝑙𝑢𝑐ℎ𝑡 𝑑𝑒𝑟 𝑓𝑒𝑡𝑡𝑒𝑛 𝐷𝑎𝑚𝑒

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Pov. Lia

Am nächsten Tag stürmte ich nach der letzten Stunde sofort in das Klassenzimmer für Verteidigung gegen die dunklen Künste und platzte ohne anzuklopfen in Remus' Büro. Wenn er mich als seine Patentochter wollte, musste er damit zurechtkommen, dass ich grundsätzlich nicht anklopfen würde, wenn es wichtig war.

»Hallo, Lia. Was kann ich für dich tun?«, sagte Remus gelassen, als würde es ihn nicht interessieren.

Weniger gelassen sprudelte ich auch schon los: »Könntest du mein Formular für Hogsmeade unterschreiben? Mein Onkel hat es vergessen oder besser gesagt sind Harry und ich verschwunden, bevor wir es ihm sagen konnten. Und McGonagall meinte, da du mein Patenonkel und somit mein Vormund bist, kannst du meine Erlaubnis unterschreiben.«

Als ich endete, atmete ich hörbar ein. Ich hatte kein einziges Mal Luft geholt.

Schmunzelnd sah Remus mich an und erwiderte: »Klar.«

Lächelnd hielt ich ihm das Pergament hin. Er nahm es und während er seine Unterschrift auf die unterste Zeile neben McGonagalls setzte, fragte ich etwas vorsichtiger: »Könntest du vielleicht auch Harrys Formular unterschreiben?«

Remus sah auf. Entschuldigend blickte er mich an und ich wusste, was er jetzt sagen würde.

»So leid es mir tut, Lia, aber dafür bin ich nicht in der Lage.«

»Aber du könntest doch eine Ausnahme machen«, bettelte ich kläglich scheiternd.

»So gern ich es tun würde, ich darf nicht, da ich nicht sein Vormund bin«, erwiderte er mitleidig.

»Wer ist denn dann sein Vormund? Wenn ich einen Patenonkel habe, dann muss er doch auch einen haben«, brachte ich hervor.

Remus antwortete nicht. Er sah mich mit einem Blick an, den ich nicht richtig deuten konnte. War es bedauern?

»Das darf ich dir nicht sagen. Noch nicht«, meinte Remus.

»Aber wieso nicht? Er wäre die letzte Chance für Harry, dass er mit nach Hogsmeade darf.«

»Es reicht, Lia. Wenn's sonst nichts mehr gibt, kann ich leider nichts mehr für dich tun«, sagte Remus und sah mich mit einem entschuldigenden Blick an.

»Okay, trotzdem danke«, erwiderte ich niedergeschlagen.

Remus reichte mir mein Formular, dann drehte ich mich um und ging zur Tür, die ich bei meiner Ankunft offen gelassen hatte.

Am Morgen von Halloween, trafen Hermine, Sophie und ich wie immer im Gemeinschaftsraum auf Harry und Ron. Harry sah niedergeschlagen aus, schien aber sein Bestes zu tun, um das zu verbergen. Aber ich war seine Schwester. Ich hatte ihn sofort durchschaut.

»Wir bringen dir eine Menge Süßigkeiten aus dem Honigtopf mit«, versicherte Hermine und sah Harry mit tiefem Mitgefühl an.

»Ja, ganze Wagenladungen«, fügte Ron hinzu. Er und Hermine hatten angesichts von Harrys Verzweiflung endlich ihren Streit wegen Krummbein vergessen.

»Macht euch keine Sorgen um mich«, sagte Harry in bemüht lässigem Ton, »wir treffen uns dann beim Essen. Viel Spaß.«

Er begleitete uns zur Eingangshalle, wo Filch, der Hausmeister, am Portal stand und die Namen auf einer langen Liste abhakte, wobei er jedes Gesicht misstrauisch musterte und aufpasste, dass keiner sich hinausschlich, der nicht mit durfte.

»Du bleibst hier, Potter?«, rief Malfoy, der mit Grabbe und Goyle in der Schlange stand. »Hast Bammel vor den Dementoren draußen?«

Wut stieg in mir auf. Ich überlegte gerade, wie ich am besten antworten könnte, als Harry mich am Arm festhielt.

Avventura - Harry Potter Fan-Fiction IWhere stories live. Discover now