Kapitel 26

9 2 0
                                    


„Haben deine Elten wegen heute Ja gesagt?", fragt Kathrine neugierig.

Ich nicke. „Nach großer Überzeugungsarbeit und mehrfachen Hundeblick konnten sie nicht anders."

„Und wie sieht mit Palastwachen aus?"

„Und nach noch mehr Überzeugungsarbeit haben sie gesagt ich darf alleine gehen."

Lizzy runzelt die Stirn. „Wie hast du es geschafft?"

„Ihr seid doch adelig, also habt ihr auch Wächter."

„Stimmt. Wir zumindest ich habe mich so daran gewöhnt aus dem Schatten heraus beobachtet zu werden, dass ich es glatt vergessen habe."

Lizzy nickt als Bestätigung und lächelt sanft. „Ich habe doch damals darum gebeten, weil ich es nicht mochte die ganze Zeit so beobachtet zu werden und du hast dann so lange unsre Eltern angebettelt bis sie gesagt haben, dass uns die Wachen in Zukunft aus dem Schatten heraus schützen werden."

Aww wie süß. Ich wünschte ich hätte auch so eine Schwester. Oder Bruder. Ich werde wohl nie verstehen wie es sich anfühlt so eine Geschwisterliebe zu haben.

Plötzlich sehe ich Nicolas.

„Und hat sich da was neues getan?"

Ich schüttle enttäuscht den Kopf. „Nein leider nicht. Ich weiß nicht, ob ich ihn nochmal ansprechen soll oder nicht."

„Ich würde es nicht tun. Er hat bestimmt seine Gründe dich zu ignorieren. Und außerdem er bricht so vielen Frauen das Herz ohne richtige Begründung, du bist nur eine weitere für ihn.", sagt Katie.

„Ich würde sagen du sollst ihn ansprechen. Ich finde du solltest den Grund erfahren, warum er dich so plötzlich ignoriert. Es hat sich so angehört als hättet ihr eine schöne Zeit gehabt.", entgegnet Elizabeth.

Ich seufzte. „Einerseits würde ich schon gerne Wissen warum er gegenüber mich plötzlich so abweisend ist. Andererseits waren es nur zwei Dates, ich sollte da nicht so viel Wirbel drum machen. Ich meine vielleicht hat sich für ihn nicht so angefühlt wie für mich. Okay ich höre mich grade so an wie ein verliebtes Teenagermädchen. Ich bin nicht in ihn verliebt. Es ist nicht viel gelaufen also es kann mir egal sein."

„Wenn du sagst."

Verwirrt schaue ich Kathrine an. „Was meinst du damit? Du hörst dich irgendwie so passiv aggressiv an."

„Das was ich gesagt habe. Wenn du es für die richtige Entscheidung hältst, dann mache es doch so."

Ich nicke. Warum ist sie auf einmal so? Sie wollte doch das ich nicht mit ihm rede.

Der Unterricht beginnt.

Ich steige zusammen mit meiner Tasche aus der Kutsche aus. Drinnen werde ich schon erwartet.

„Komm hoch in unser Zimmer, da kannst du die Tasche abstellen."

Ich begrüße noch schnell deren Elten und folge den Zwillingen hoch auf ihr Zimmer. Im Zimmer ist schon eine Matratze vorbereitet. Ich stelle die Tasche ab und setze mich auf die Matratze.

„Ich habe heute Nicolas mit Eloise zusammen gesehen. Denkt ihr da läuft schon wieder etwas?", fragt Katie.

„Hmm...", ich zucke mit den Schultern, „Und wenn ist auch nicht schlimm. Ihr habt mich von Anfang an gewahrt vor ihm. Ich wollte es dennoch versuchen und jetzt ist es anscheinend vorbei."

„Bereust du diese zwei Dates?"

„Nein das tue ich nicht. Es war eine schöne Zeit, die jetzt anscheinend vorbei zu sein scheint. Aber egal. Habt ihr grade jemanden?"

Beide schütteln den Kopf. „Ich hatte schon mehrere Verabredungen mit mehren Menschen. Meine letztes richtiges Date hatte in der vierten, doch sie hat sich dazu entschieden sich nicht mehr mit mir treffen zu wollen. Da kann man nichts machen. Dabei haben wir uns 5 Monate getroffen, ich dachte echt es könnte zu einer Beziehung kommen. Ich habe sie gemocht, sehr sogar. Aber wenn sie nicht will ihre Schuld."

„Ich hatte noch nie eine richtige Beziehung. Aber es kam auch nicht der Richtige."

„Also ihr habt auch noch nicht 'die wahre Liebe' gefunden. Wie es sich wohl anfühlt bedingungslos zu lieben und geliebt zu werden?", frage ich mit leicht verträumter Stimme.

„Es muss sich wohl sehr schön anfühlen"

Wir reden noch bis zwei Uhr weiter, bis Katie plötzlich einfällt: „Wir haben es einfach schon zwei Uhr morgens."

„Worauf möchtest du hinaus?"

„Wahrt ihr schon mal nachts auf einem Spielplatz?"

Ich denke kurz nach. „Nein ich noch nicht." Elizabeth schüttelt den Kopf.

„Wollen wir gehen?"

„Schlafen unsere Eltern schon?"

Sie nickt. „Bestimmt es ist zwei Uhr morgens."

„Also ich habe nichts dagegen. Wann wollen wir los?"

„Am besten jetzt sofort."

Wir schleichen uns heimlich raus und gehen in der Dunkelheit nach draußen. Ich erschaffe eine kleine Lichtkugel damit wir besser sehen können.

„Wir haben den Spielplatz ganz für uns. Worauf wollen wir als erstes gehen?"

Lizzy zeigt auf das Karussell, wir setzen uns rein und fangen an zu drehen. Es wird so schnell das ich nicht mehr mitdrehen kann und mich stattdessen fest halten muss, um nicht heraus zu fliegen. Auch die beiden hören auf zu drehen und halten sich fest. Nachdem es langsamer geworden ist, beginnen wir wieder schneller zu drehen. Nach ungefähr 4 Runden hören wir auf. Mir ist schwielig.

„Kannst du so etwas nicht ab?", fragt mich Kathrine belustigt, nachdem sie gesehen hat, dass ich schwanke.

„Normalerweise schon doch jetzt irgendwie nicht. Ich weiß auch nicht warum."

„Wir haben uns auch ziemlich schnell gedreht. Vielleicht liegt es daran."

Ich nicke. „Das wird es wohl sein... Wollen wir auf das Klettergerüst?" Wie Kleinkinder laufen wir auf das Klettergerüst zu und spielen. Wir lachen sehr viel.

Es macht sehr viel Spaß sich wieder wie ein Kind zu fühlen.

Nach einiger Zeit lege ich mich leicht erschöpft auf die Schaukel. Die beiden kommen dazu und wir machen leicht anschwung. Wir legen uns hin und beobachten den Himmel.

„Es war eine gute Idee herzukommen.", meine ich.

„Ja das war es."

Ohne es zu bemerken wird es langsam hell.

„Oh oh.", sagt Kathrine.

„Was ist?"

„Es ist schon langsam hell. Wir sollten schnell los."

WeltenwechselTempat cerita menjadi hidup. Temukan sekarang