Kapitel 3

29 5 1
                                    

Mit verbunden Augen werde ich in etwas gehoben. In was bin ich grade rein gehoben worden?

Das Etwas beginnt sich zu bewegen. Von draußen höre ich Pferdegeräusche. Mein Atmen wird noch etwas schneller und mein Herz schlägt noch doller. Wo bin ich und was passiert mit mir?

Neben mir höre ich noch weitere Atemgeräusche. Sind das meine Entführer oder sind es andre entführte Personen? Wie soll ich das jetzt herausfinden? Soll ich jetzt einfach sagen: „Hey andre, seid ihr meine Entführer oder seid ihr auch grade entführt worden ?" Nein, die werden mich doch sonst anschreien oder schlimmeres, immerhin hatten sie auch keine Skrupel mich und vielleicht auch Andre einfach zu entführen. Stimmt, wie viele sind das eidlich und wo bringen sie mich hin?

Die Kutsche kommt nach etwa einer 1 Stunde langsam zum Stehen. Ich werde unsanft hinausgezogen. Hinter mir kann ich auch noch andre Schritte hören.

Mein Entführer packt mich grob an meinem Arm und zieht mich einer deutlichen Wucht hinter sich.

In einem schnellen Tempo gegen wir geradeaus. Nach ungefähr 1 Minute bleibt der, wie ich vermute Mann, stehen, weswegen ich fast gegen ihn stoße.

Sein Griff lockert sich ein wenig. Ich höre das aufeinanderprallende Metall, vermutlich ein Schlüsselbund, und danach ein Klicken. Hat er grade mit dem Schlüssel eine Tür geöffnet?

Sofort verstärkt sich der Druck wieder und ich werde weitergezogen. Nachdem wir ein paar mal nach rechts und links abgebogen sind, kommen wir schon wieder zum Stehen.

Der Mann lässt mich los und mir wird unangenehm die Augenbinde vom Kopf abgesetzt. Ich muss blinzeln, um mich an das Licht zu gewöhnen.

Im Raum ist nur ein mittellanger Tisch an dem 3 männliche und eine weibliche Person dran sitzen. Sie mustern mich abschätzend. Der Mann ganz links sagt: „Danke Edward, du kannst jetzt gehen."

Edward nickt und geht so schnell raus, wie er hereingekommen ist. „Wie heißt du?", fragt die Frau streng.

Ich schlucke. Was soll ich jetzt sagen? Ich entscheide mich für die Halbwahrheit „Bella Morrison"

Die Augen der Frau weiten sich ganz kurz, doch sie fast sich schnell und fragt weiter.

„Wie alt bist du?"

„16"

„Von wo kommst du?"

„Stathford"

„Dein Element?" Ich schaue sie verwirrt an.

„Welches Element?"

Die Frau verdreht genervt die Augen.

„Na das Element was du beherrschst" Immer noch verwirrt blicke ich sie an.

„Wann hast du Geburtstag ?"

„15.02"

„Also bist du Luft. Zeig uns ein Luftstoß!" Wie soll ich das denn bitte schaffen? Okay, ich probiere es einfach, wie in all den Filmen und Serien die ich geschaut habe. Ich drehe mich nach rechts und bringe meine Hände in Position.

Und jetzt? Ich stelle mir einfach vor, wie ich Luft aus meinen Händen 'schieße'. Und beim dritten Anlauf schaffe ich es endlich. Ein Kribbeln durchfährt mein Körper. Ein kleines, zartes Lüftchen kommt aus meinen Händen. Mit einem winzigen Lächeln drehe ich mich wieder zu den Menschen um.

„War das schon alles?", fragt die Frau hart. Ich nicke ein wenig unsicher. „Versuch es nochmal!"

Wieder drehe ich mich nach rechts und versuche es nochmal, doch nur das kleine Lüftchen bleibt. Und ich versuche es nochmal und nochmal, doch nur das kleine Lüftchen bleibt.

„Das ist ja erbärmlich!", schreit mich die Frau fast an. „Kannst du auch noch was andres außer dieser mickrigen Luft hauche, mit denen man noch nicht mal ein Blatt Papier bewegen kann?", fragt sie mich weiter genervt und wütet.

Was will sie denn noch wissen? Soll ich ihr sagen, dass ich Klavier spiele? Nein, was sollen sie denn mit dieser Information anfangen. Hab ich sonst noch irgendwelche Talente, die sie interessieren könnten?

Ich schüttle den Kopf. Die Frau seufzt und befehlt: „In den Keller mit ihr!". Sofort kommen Männer durch die Tür, als hätten sie nur darauf gewartet, dass endlich ein Urteil gesprochen wird. Die Männer packen mich grob am Arm und ziehen mich mit ihnen.

WeltenwechselWhere stories live. Discover now