29. Schließe deine Augen

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Jake P.O.V.

Es ist der nächste Tag und ich habe mich gleich nach meiner Schicht auf den Weg ins Krankenhaus gemacht.

Ich merke wie ich auf den Gängen des Krankenhauses angestarrt werde, wegen meiner Uniform. Aber ich wollte sofort zu ihr und keine Zeit verlieren.

Als ich endlich den richtigen Gang finde, sehe ich wie die Ärtzin aus ihrem Zimmer rauskommt.

"Entschuldigen Sie..!", rufe ich ihr zu und gehe ihr entgegen. "Sie sind doch die Ärtzin von Destiny. Wie geht es ihr heute?" frage ich sie neugierig.

"Ihr Zustand ist halbwegs stabil. Wir haben viele Wunden verartztet und die Schmerz- und Beruhigungsmittel auf ihren Wunsch hin abgesetzt. Aber ich zweifel sehr daran, dass sie keine Schmerzen mehr hat. Ich vermute sie hatte Angst sich von uns etwas spritzen zu lassen und möglicherweise die Kontrolle über ihren Körper zu verlieren. Was mir am meisten Sorgen bereitet ist, dass sie seit gestern seitdem Sie gegangen sind nicht mehr geschlafen hat. Sie muss total erschöpft sein. Ich werde morgen zur Morgenvisite wieder bei ihr vorbeischauen. Sie können gerne ins Zimmer zu ihr." sagt sie mir mit einem freundlichen lächeln und geht weiter.

„Hallo Destiny ich bins...", sage ich sanft als ich die Tür zu ihrem Zimmer öffne. Ich schließe sie hinter mir und gehe zu ihrem Bett. Sie liegt ruhig da und sieht mich gebannt an. Neben all der Erschöpfung in ihrem Gesicht, nehme ich auch ein kurzes Lächeln war, welches mir sofort ein Kribbeln im Bauch verpasst. Ich nehme mir den Sessel der im Raum steht und stelle ihn zu ihrem Bett.

„Die Ärztin hat mir gesagt du hast nicht geschlafen seit gestern" frage ich sie besorgt während ich mich hinsetze. Schwach sieht sie mich an und nickt mir zu.

„J-j-jake..", stottert sie kaum hörbar. Sofort spüre ich wie mir warm ums Herz wird wenn ich ihre Stimme höre.

„Ja was ist denn..?", frage ich sie neugierig.

„K-k-kannst d-du h-h-hier bleiben?"

„Natürlich bleibe ich bei dir, wenn du das willst..", antworte ich ihr glücklich worauf sie eifrig nickt.

Ich sehe wie sich ihre Hand langsam im Bett immer näher in meine Richtung bewegt. Vorsichtig komme ich ihr mit meiner Hand entgegen und nehme ihre Hand behutsam in meine.

Ich beginne ihr zart den Handrücken zu streicheln und sehe dabei ihn ihre glänzenden Augen. Sie nimmt ihre Augen keine Sekunde lang von meinen weg. Ich habe das Gefühl, sie flüchtet sich in meinen Blick. Um zu entkommen. Von der Realität, von der Vergangenheit, von allem. Und ich bin mehr als glücklich damit, diese Person für sie zu sein.

Ich merke wie ihr immer öfter die Augen zufallen und sie sich jedoch mehrfach dazu überwindet sie wieder zu öffnen.

„Hey..Kleine..mach ruhig die Augen zu..ich bin ja hier.. ich passe auf dich auf. Dir kann nichts passieren, du bist bei mir sicher."

Kritisch sieht sie mich an. Ich merke, dass sie Angst hat loszulassen. Irgendwie muss ich sie doch dazu bringen zu schlafen. Ihr Körper und ihre Seele sind ohnehin so geschwächt, sie könnte den Schlaf echt gut vertragen.

"Wovor hast du jetzt gerade Angst?", frage ich sie. Ihr Blick schweift ängstlich zu der Tür. "Kannst du nicht schlafen, weil du Angst hast jemand könnte einfach so zu dir rein kommen während du schläfst?". Ihre Antwort verpackt sie in ein ängstliche Nicken.

"Okay..sieh mal her..", sage ich und stehe von meinem Sessel auf um Richtung Tür zu gehen.

"Ich setzte mich jetzt vor diese Tür und hindern damit jeden der versucht rein zu kommen. Ich verspreche dir, dass dir keiner zu Nahe kommen kann ohne davor an mir vorbei zu kommen. Okay?", frage ich sie während ich mich auf den unbequemen Krankenhausboden vor die Tür setzte und sie vom Boden aus beobachte. Zögerlich nickt sie.

"Wenn du magst erzähle ich dir während du versuchst zu schlafen etwas..". Neugierig sieht sie mich an. "Also Damian mein Kollege und ich haben uns tatsächlich in der Grundschule kennengelernt. Er ist einer meiner ältesten Freunde. Damian ist eigentlich immer für mich da gewesen, auch wenn wir uns manchmal uneinig sind. Wir waren gemeinsam in der Grunschule, dem Gymnasium und schließlich in der Polizeischule. Wir haben uns schon immer gut ergänzt, deshalb durften wir öfter gemeinsam Einsätze machen und gemeinsam im Dienst sein..so wie in der Nacht als wir dich gefunden haben...und daher finde ich dass..." sage ich und höre für einen Moment auf zu reden. Ihre Augen sind geschlossen und ihre Atmung regelmäßig. "Destiny..?", flüster ich leise. Sie schläft. Für einen Moment sehe ich sieh einfach nur an. Wie sie so entspannt liegt und ihr Körper endlich etwas ruhen kann. Wie ihre Haare fast perfekt ihren Körper entlang fallen. Ich merke wie mein Herz schneller zu pochen beginnt.

Die Tatsache dass sie mir so viel Vertrauen schenkt und überhaupt schenken kann, ihre Augen wenn sie mich anblickt, wie gern würde ich sie noch näher kennenlernen. Aber nein...nein so darf ich nicht denken. Immerhin bin ich ohnehin schon aboslut unprofessionell gewesen indem ich sie zu mir mitgenommen habe und jetzt auch noch außerhalb des Dienstes bei ihr bin. Aber ich kann einfach nicht anders. Irgendetwas an ihr zieht mich an.

Obwohl ich am Boden sitze, gegen die harte Tür gelehnt, lässt mir ihr Anblick entspannen und müde werden. Irgendwann fallen mir schließlich die Augen zu.

Ein lautes Klopfen lässt mich aufwachen.

DestinyWhere stories live. Discover now