19. Weg von hier

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Jake P.O.V.

„Du willst was machen?!" fragt mich Damian als wäre ich jetzt komplett durchgedreht. „Ich nehme sie zu mir mit in die Wohnung und sie wird fürs erste dort bleiben, bis sie genug Vertrauen und Energie hat um mit mir zu reden...", antworte ich ihm und packe nebenbei wieder das Verbandszeug in den Erste Hilfe Kasten. „O-okay Jake...wenn du meinst..", sagt Damian zögerlich und geht wieder zurück ins Büro zu seinem Computer.

Jetzt muss ich nur mehr Destiny davon überzeugen mit mir mitzukommen. Keine Ahnung wie ich da schaffen soll aber versuchen muss ich es, also gehe ich wieder zurück zum Pausenraum.

Vorsichtig betrete ich den Raum und sehe sie mit einem leichten Lächeln an. Sie rutscht verunsichert in eine andere Sitzposition und umschließt schützend ihre Knie mit ihren Armen. Der Gedanke dass sie in Erwägung zieht dass ich ihr wehtun könnte verpasst mir einen Stich in den Bauch und lässt mein leichtes Lächeln für einen Moment verschwinden.

Ich nähere mich vorsichtig einige Schritte zu der Couch auf der sie sitzt und setzte mich davor in eine Hocke. Erwartend, sieht sie mich an.

„Hör zu...in einigen Stunden haben wir hier Schichtwechsel..das bedeutet dass etwa 5-6 Männer hier herkommen und Damian und ich nach Hause gehen.." Ich sehe sie besorgt an und erkenne wie sich ihre Augen mit Angst füllen.

„Alles gut! Ich lass dich hier nicht alleine okay? Was hälts du davon wenn...wenn du vielleicht zu mir mitkommst? Ich habe eine halbwegs große Wohnung und du kannst in einem eigenen Zimmer schlafen..was sagst du dazu?" frage ich sie und lächle sie an.

Ich mustere ihr Gesicht um abzulesen was sie von meiner Idee hält. Ich erkenne dass sie weder die Vorstellung hier zu bleiben und neue Menschen um sich zu haben, noch mit mir alleine in der Wohnung zu sein besonders gut findet. Ihre Atmung ist erhöht während sie nachdenklich durch die Gegend schaut.

Schließlich wendet sie sich mir zu. Sie sieht mich misstrauisch an, jedoch meine ich einen Funken an Vertrauen in ihren Augen wahrzunehmen...Kurz überlegt sie...Dann nickt sie mir ängstlich zu.

„Ich verspreche dir auf dich aufzupassen..und du musst vor mir keine Angst haben ich würde dir nie wehtun oder dich auf irgendeine andere Art verletzten..das verspreche ich dir okay?" frage ich sie mit einem besorgten Blick. Sie nickt. Ich atme erleichtert aus. „Sehr gut..ich werde noch paar Dinge klären gehen und dann bin ich gleich wieder da und dann fahren wir."

Langsam erhebe ich mich wieder aus der Hocke und verlasse den Pausenraum. Ich mach mich auf den Weg ins Büro zu Damian.

*klopf klopf*

„Hey Damian kann ich kurz reinkommen?" frage ich ihn als ob ich vorher nicht ohnehin einfach wütend reingeplatzt wäre. „Klar" antwortet er mir und sieht mich misstrauisch an. Ich gehe rein und stelle mich vor seinen Schreibtisch.

„Damian, es tut mir echt leid, dass ich dich vorher so angebrüllt habe...ich weiß es sieht mir nicht ähnlich aber irgendwie habe ich ihre Verletzungen gesehen und machte mir so Sorgen es is..."

„hey alles gut Jake...wenn man aufgewühlt ist reagiert man manchmal halt über und es ist ja echt viel passiert die letzten Stunden ich verstehe dass du gestresst bist...alles gut!."

Hörbar erleichtert atme ich aus.

„Ich werde die Kleine jetzt zu mir mitnehmen..Könntest du bitte die letzten Stunden alleine übernehmen? Ich will sie nicht noch länger hier warten lassen, sie hat immer noch ihr Kleid an und nach wie vor keine Schuhe.." frage ich Damian leicht flehend.

Damian wirft einen Blick und überlegt kurz.

„Hmmm...ja okay kein Ding. Du hast recht, sie ist wahrscheinlich besser dran wenn sie hier weg kommt bevor die Idioten von der Tagschicht kommen." Die Aussage entlockt mir ein kurzes Lachen und ich nicke ihm dankend zu und gehe zum Pausenraum.

*Klopf Klopf*

„Ich bins..Jake..ich komme jetzt rein." warne ich sie vor und gehe in den Raum. Ihr Anblick tut mir jedes Mal aufs neue weh. Wie sie ängstlich auf der Couch sitzt und sich in die Decke die ich um sie gewickelt hat reinkrallt. Ich seufze besorgt aus und gehe ein paar Schritte zu ihr. Ich strecke ihr vorsichtig und bedacht keine ruckartige Bewegung zu machen meine Hand entgegen und lächle sie an.

„Ich habe alles geklärt, wenn du dich bereit fühlst können wir gehen und dich hier raus schaffen." erkläre ich ihr.

Langsam rutsch sie an den Rand der Couch und mustert mich dabei misstrauisch. Ich bleibe geduldig stehen und warte auf ihre Reaktion. Langsam streckt sie ihre leicht zitternde Hand entgegen und legt sie in meine. Ich merke wie mir bei dem Anblick dass sie mir Vertrauen schenkt der Bauch kribbelt und mein Puls sich erhöht.

Mit einem zarten Ruck helfe ich ihr von der Couch. Vorsichtig drehe ich mich um und gehe mit ihrer Hand in meiner zu der Tür. Ich öffne langsam die Tür und spüre wie sie sich ängstlich hinter mich stellt und schützend ihren Körper leicht gegen meinen drückt. Kurz bleibe ich stehen. Ich spüre jeden ihrer Atemzüge an meinem Rücken und wie ihr zitternder Körper meinen berührt. Sanft streichel ich ihren Handrücken mit meinem Daumen. Ich versuche bewusst langsam ein und auszuatmen da ich weiß dass sich jeder meiner Bewegungen auf ihren Körper überträgt. Ich merke wie sich nach ein paar von meinen tiefen Atemzügen ihr Körper entspannt und das Zittern aufhört.

Vorsichtig löse ich mich aus der Position und gehe mit ihr an meiner Hand in den Gang des Reviers. Zaghaft folgt sie mir und versucht so nah wie möglich hinter mir zu bleiben.

„Gleich sind wir hier draußen und dann gehen wir zu meinem Auto okay?" sage ich zu ihr und wir gehen Richtung Ausgang.

Ich öffne die schwere Tür des Ausgangs und führe Destiny aus dem Revier raus. Als wir draußen stehen prasselt der Regen auf uns hinab. Langsam lasse ich ihre Hand aus und zieh mir meine Uniformsjacke aus. Ich gehe zaghaft hinter sie und wickel ihr langsam meine Jacke um die Schultern. Leicht angespannt aber dankend sieht sie mich an.

„Damit du nicht noch mehr frieren musst..", sage ich lächeln zu ihr. „Da vorne steht schon mein Auto..Kommst du?", frage ich sie sanft und strecke ihr wieder meine Hand entgegen.

Gemeinsam gehen wir zu meinem Polizeiwagen. Ich öffne ihr langsam die Beifahrertür und sehe sie an. Misstrauisch sieht sie den Sitz und das Auto an und ich spüre wie sich ihr Griff in meiner Hand verstärkt. Ich versuche ihr mit meinen Blicken zu vermitteln dass sie sicher ist. Schließlich steigt sie zögerlich ein. Leise schließe ich die Tür wieder und renne schnell zu der Fahrerseite.

Ich steige ein und schnalle mich an. Ich werfe einen Blick zu ihr und sehe in ihre glänzenden Augen. „Darf ich?", frage ich sie und deute zu ihrem Gurt der noch rechts neben ihrem Kopf befestigt ist. Kurz schluckt sie misstrauisch nickt mir dann jedoch zu. Vorsichtig greife ich vorne um ihren Körper und nehme die Schnalle ihres Autogurtes. So langsam und sanft wie es mir nur möglich ist führe ich den Gurt um ihren Oberkörper, der von der schnellen Atmung bebt. Stück für Stück legt sich der Gurt an ihre Haut und ich beobachte aufmerksam jeden ihrer Atemzüge. Schließlich schiebe ich die Schnalle in die Vorrichtung. Bei dem Geräusch zuckt sie kurz zusammen, sieht dann jedoch sofort beschämt zum Boden. Erleichtert atme ich aus. Jetzt können wir uns auf den Weg weg von hier machen.

DestinyDonde viven las historias. Descúbrelo ahora