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PALERMO, SIZILIA ITALIA

Bella - Ernia

L U C I A N A

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L U C I A N A

Die kalten Regentropfen prasseln auf meine nackte Haut und ich halte mir meine Lederjacke über den Kopf, in der Hoffnung das meine Haare dadurch nicht zu sehr nass werden. Keine Chance das ich das noch retten kann. Zitternd vor Kälte, kralle ich meine Nägel in meine Lederjacke und stampfe von einer Pfütze in die andere.

"Oh merda!" fluche ich laut und hasse es das es plötzlich so stark regnet. Ich beiße mir stressig auf meine Unterlippe und unterdrücke die aufkommende Wut in mir. Ich habe eine Hass-Liebe zu dieser Insel. Sie ist meine Heimat und gleichzeitig kann ich es kaum erwarten diese Insel zu verlassen.  Vor genau einer Stunde war es noch rund 30 grad. Es ist dennoch immer noch erstickend heiß, weshalb der Regen sich an meine Haut klebt, doch der kalte Wind klatscht mir entgegen.

Als nächstes steige ich die rutschigen Treppen des großen Anwesens hoch und sobald ich den Türgriff erreiche, atme ich erleichtert aus. Sofort umhüllt mich Wärme und Licht. Mein Herz pocht hart gegen meine Brust, weil ich so schnell hier her gelaufen bin. Nachdem ich meinen Bus verpasst habe, musste ich meinen Arsch selbstständig hier her bewegen und zu meinem Glück war das Wetter total auf meiner Seite. Natürlich nicht.  Ich sehe es ein, das der Bus sowieso nicht bis in diese Gegend hier gefahren wäre, da es in diesem verdammt reichen Viertel keine Busstationen gibt.

Angeber.

"Luciana! Mein Kind!" Sofort kommt meine Mutter in einem Handtuch geeilt und umhüllt mich besorgt.

"Wie kannst du nur bei so einer Kälte hier auftauchen!?" Schimpft sie mich wie üblich und ich verdrehe bloß meine Augen.

"Du hast gesagt du brauchst Hilfe Mamà." erkläre ich verständnislos und sie legt ihre warme Hand auf meine Wange. Sie schreckt zusammen, als sie spürt wie kalt ich bin. Sie vergisst manchmal das ich schon älter bin und auf mich aufpassen kann.

"Damit meinte ich nicht das du hier aufkreuzen sollst Luciana!" Ihre Sorgenfalten kommen wieder zum Vorschein und sie starrt mit ihren Bambiaugen zu mir hoch.

"Mamà! Mach jetzt kein Drama daraus!"
Mir entkommt ein verräterisches schmunzeln.

Ich wickel mich in das warme Handtuch und sehe mich für einen Moment in dieser riesigen Villa um. Die Marmortreppen strahlen mir sauber entgegen und der prächtige Kronleuchter belichtet das gesamte Anwesen. Es ist keine moderne Ville sondern im alten Italienischen Style gehalten, was so ziemlich meinen Geschmack trifft.

Seitdem ich denken kann, putzt meine Mutter für Milliardäre und reiche Männer. Sie kümmert sich um deren Haushalt und räumt deren Kram auf. Sie ist zuverlässig und ordentlich. Dazu ist sie noch einer der niedlichsten Menschen die es in Sizilien gibt. Ihr kann man auf keine Fall böse sein. Deshalb macht ihr die Arbeit auch oft Spaß, da sie gut bezahlt wird. Für unsere Verhältnisse gut.

 Bad Rosita Where stories live. Discover now