Elios Tagebuch - Tag 11

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Seitdem ich mit Phoenix von der Erde aufgebrochen bin, hatte ich nur Zeit von Tag eins zu berichten. Und der war mehr als nur langweilig. Das war der Start der Reise mit Phoenix' Raumschiff Black Betty. An dem Tag ist eigentlich nichts passiert, außer dass ich nun weiß, dass Phoenix eine kleine Kaffeemaschine hat und Kaffee genau so liebt wie Äpfel oder frisch gebackenes Brot. Seitdem sind bereits zehn Tage vergangen und wir sind jetzt bei ihm in seinem Zuhause. Ich hoffe, dass zwischen Eintrag 2 und 3 nicht wieder zehn Tage liegen. Vielleicht sollte ich kurz nochmal alles zusammenfassen. Zwar glaube ich nicht, dass ich das jemals vergessen werde, aber wer weiß, vielleicht ist es später einmal schön den Anfang unserer Reise zu lesen ...

Unfassbar, wir sind erst seit ein paar Tagen unterwegs und doch kommt es mir schon wie eine Ewigkeit vor. Ich erinnere mich noch genau, als er ganz aufgeregt in dem Dorf der Amarus zu mir gekommen ist und mir deren selbstgebackenes Hirsebrot gezeigt hat. Ich glaube ich werde sein Lächeln dabei nie vergessen.

Phoenix gehört einer außerirdischen Spezies an, die sich Alpha nennen. Im Wesentlichen unterscheidet er sich nicht sonderlich von mir, was das Aussehen anbelangt. Er scheint eine schnellere Regenerationsfähigkeit und insgesamt scheinen die Körper robuster zu sein. Vielleicht verfügen sie über leichte telepathische Kräfte. Natürlich nicht in dem Ausmaß gewisser Lurche, aber vielleicht im Ansatz ähnlich.

Alles hatte mit einem Zeltausflug mit meinem besten Freund David angefangen. Dort habe ich Phoenix kennengelernt und habe ihm dabei geholfen den seltsamen Vorfällen auf den Grund zu gehen. Anschließend hatte er mich eingeladen mit ihm zu reisen. Aber bevor er mir die schönsten Plätze in unserem Universum zeigen wollte, mussten wir uns noch um die neue Generation der Delauros – einer außerirdischen Lebensform, die auf mich wie aufrecht gehende Lurche wirkten und mithilfe von Telepathie kommunizierten, kümmern und sie nach Hause bringen.

Es kam, wie es wohl kommen musste und die Ereignisse haben sich überschlagen und wir haben nur mit großer Mühe einen alten Bekannten von Phoenix aufhalten können. Ich weiß immer noch nicht genau, was Baltar wollte, aber er hat den Laich der Lurche an sich gerissen um daraus ein Heilmittel für seine Geliebte herzustellen. Außerdem wollte er den Planeten oder zumindest die Delauros vernichten.

Bei diesem kleinen Abenteuer trafen wir auf Coon. Er liegt gerade unweit von mir auf dem Boden zusammengerollt. Seine kleine schwarze Schnauze ruht auf seinen Pfoten. Vom Aussehen ähnelt er einer Mischung aus einem Waschbären und einer Main-Coon-Katze. Die Ohren spitz und das Fell leicht zottelig. Die Fellfarbe ist eine Mischung aus verschieden dunklen Grautönen. Der Schwanz ist ebenso buschig und hat schwarze und graue Streifen. Die Pfoten haben starke Ähnlichkeiten mit den Tatzen eines Waschbären. Das Fell um die Augen ist dunkler, fast schwarz und es erinnert an eine Superheldenmaske.

Phoenix hat mir erklärt, dass Coon ein Xana ist. Er selbst hätte noch nie einen gesehen, aber er wusste, dass die Xana'i vor langer Zeit gelebt haben. Meist an der Seite der geheimnisvollen Prim, über die sich zahlreiche Legenden und Geschichten in Phoenix Spezies ranken. Umso erstaunter war es, dass wir auf Coon gestoßen sind. Vor allem, da er zu einem geheimnisvollen Gefangenen von Baltar gehört hat. Er hieß Lorin und nannte mich Bruder. Weder Phoenix noch ich wussten warum. Er meinte, dass wir ihn wieder sehen würden. In Thyros, wo alte Waffen nicht neu geschmiedet werden dürfen. So oder so ähnlich hat er es formuliert, bevor er gestorben ist.

Kurz nachdem wir von den Delauros und den Amarus aufgebrochen sind, hat mir Phoenix angeboten mich nach Hause zu bringen. Aber ich habe abgelehnt. Ich will nicht nach Hause, auch wenn dort David wohl noch immer im Krankenhaus liegt. Ich will reisen und die Geheimnisse des Universums entdecken. Phoenix hat mir versprochen mir einige davon zu zeigen. Es gibt so viel, das ich sehen will ... und vielleicht finden wir auch etwas, das David helfen kann. Zumindest das bin ich ihm schuldig.

Im Vortex aus Zeit und RaumWhere stories live. Discover now