Die Kette des Löwen

126 7 1
                                    

Im Bus haben Milano und ich geredet, geredet als wäre nie etwas Schlechtes passiert zwischen uns und vor allem geredet als hätte er mich nicht den halben Abend fertig gemacht. Jetzt stehen wir vor der Tür seines Wohnwagens. „ Ich hol dir etwas zum Schlafen von mir, ich glaube kaum dass du in diesem Kleid schlafen gehen willst ", ich dackle ihm also hinterher in den Wohnwagen und beim ersten Schritt hinein nehme ich einen tiefen Atemzug, einen tiefen Milano Luft Atemzug. Und der Geruch von seinem Waschmittel und seinem Parfüm in der Nase verursachen in meinem Kopf ein ziemlich krasses Erinnerungskino.

Milano geht in sein Schlafzimmer und zieht die Tür hinter sich zu. Auf dem Boden neben dem Regal im Eingang sehe ich Leoncino, das Kuscheltier welches am Anfang aufgrund von Milanos Ego, keinen Namen hatte. Ich lächle als ich den kleinen Löwen am Boden sehe und hebe ihn hoch um ihn zurück in den Schrank zu stellen. An Leoncinos Hals funkelt etwas, der kleine Löwe trägt neuerdings eine Kette, das hat er früher nicht. Zuerst stell ich ihn ohne genauer hinzusehen einfach in den Schrank aber dann sehe ich es das ist nicht irgendeine Kette ist, das ist meine Kette die Milano kaputt gegangen ist. Ob er einfach vergessen hat sie ihm abzuziehen ? Jedoch trug der Löwe diese Kette vor unserer Trennung noch nicht. Ich wende meinen Blick vom Löwen ab und Sehe zu Milano der gerade die Schlafzimmertür wieder aufschiebt. Er hat sich schon umgezogen beziehungsweise ausgezogen und er trägt nur noch eine Boxershorts. Ich schau ihn an und schau seinen Körper an, zugegeben ich könnte hier und jetzt auf den Boden sabbern. Wow dieser Mensch ist immer noch so attraktiv wie naja wie er schon immer war. Musste er sich jetzt wirklich schon ausziehen, ich halte das für absolut unfair.
Dann jedoch hält Milano 2 Tshirts in die Luft: „ Willst du das blaue oder das weiße?"
Ich überlege kurz und deute dann auf das blaue Tshirt. „ komm du kannst dich hinten schnell umziehen", meint Milano und winkt mich zu sich. „ Keine Angst ich geh schon raus", schmunzelt er dann als ich ihn etwas verwirrt anschaue. Ich schaue zum Bett einfach so und irgendwie auch weil ich diese Erinnerungen nochmal aufleben lassen will. Nie hätte ich gedacht wieder in diesem Zimmer zu stehen. Auch Milano schaut zum Bett und kurz danach macht er eine Hastige... na ja schon fast eine Sprungrolle zu seinem Nachttisch. Er nimmt dort etwas weg und versteckt es hinter seinem Rücken.

Zu neugierig bin ich um ihn nicht zu fragen was das ist. Und ein zu großer Nachdenker als hätte mein Kopf nicht schon 500 Ideen was es sein könnte. Vielleicht ein gebrauchtes Kondom von seinem Bettgeschichten, welches er jetzt verstecken will. Vielleicht irgendetwas was irgendein Mädel bei ihm vergessen hat. Ich will es wissen, ich will es sehen, es soll mir nochmal so richtig klar werden, dass wir nicht mehr sind was wir einmal waren. Ich greife also mit meiner Hand hinter Milanos Rücken und versuche ihm was auch immer er da in der Hand hält aus der Hand zu nehmen. Er geht einen Schritt zurück. Ich bleibe dran, gehe weiter auf ihn zu und versuche nun mit beiden Händen meinen Sieg zu erzwingen. „Lass es sein Nellie", sagt Milano dann und beginnt mich zu kitzeln. Er weiss genau was er damit bei mir anstellt. Ich lache und werde dabei jedoch etwas unberechenbarer. Mit aller Kraft stoße ich ihn aufs Bett und falle ihm hinterher. Trotz meines nicht geplanten Falles nutze ich den Moment und reisse ihm das Objekt aus seiner Hand.

Ich schaue meine Errungenschaft an und sehe mich. Besser gesagt sehe ich ein Foto von Milano und mir. Er hatte ein Foto von uns auf seinem Nachttisch. Milano liegt neben mir und schaut mich an ich kann aus seinem Blick nicht sonderlich viel deuten aber er sieht etwas ertappt aus. "Hast du dir das gestern angesehen um darüber nachzudenken wie sehr du über mich hinweg bist?", ich kann mir diesen Kommentar nicht verkneifen.
„Komm sei still und küss mich einfach", kommt es von Milano und es fühlt sich so an als würde mein ganzer Kopf aussetzten. Alle Sorgen, Alle Gedanken und alles was mich heute verletzt hat ist kurz komplett weg. Da steht nur noch ein großes Küss ihn in meinem Kopf und genau das tue ich. Dieses Kribbeln und dieses unbeschreibliche Gefühl ihn zu küssen. Es ist noch genau so stark wie damals. Ich würde vielleicht sogar sagen, dass es noch stärker geworden ist. Seine Hand fährt in meine Haare und er legt sich über mich. Nach dem wir uns voneinander lösen schaut er mich an. Ich kann nicht anders als ihn anzulächeln und er lächelt auch. „Du bleibst über Nacht bei mir okay?", meint Milano dann und ich nicke. Und auch wenn er heute so viele schlechte Dinge gesagt hat schieße, jedes Mal wenn ich von Liebe rede, meine ich genau das jetzt, genau ihn.

Magic Circle 2 - Einmal Circus immer CircusWhere stories live. Discover now