Magic Circle 2 - Einmal Circus immer Circus

Ein Anruf zu viel

Ich nehme den letzten Schluck von meinem... ach eigentlich habe ich aufgehört zu zählen, auf jeden fall ist schon wieder ein Becher leer. Die Stimmung an der Party ist echt gut... nur meine nicht. Diese verdammte Kiste hat mir den ganzen Abend versaut. Meine Freundin kommt tanzend auf mich zu und zieht mich in die Mitte des Raumes. Ich muss bei dem Anblick kurz lachen und das nächste Lied was gespielt wird verleitet dann auch mich beziehungsweise meinen Alkoholpegel zum tanzen. "Was hälst du eigentlich von dem Typen da hinten? Der hat vorhin gefragt ob ich dich kenne", lallt meine Beste Freundin mir laut ins Ohr. "Ne lass mal, nicht mein Typ", sage ich dann als ich zum blonden Sunnyboy sehe, der gerade mit Kumpels Beerpong spielt. "Aber der vom Gegnerteam mit dem schwarzen Shirt, zu dem würde ich nicht nein sagen", merke ich dann an und lächle in seine Richtung. "Ach Nellie, du bist verloren", sagt Sophia dann. "Wieso verloren?", sage ich überspitzt. "Den beim Eingang würdest du wohl auch nehmen oder? Oder der, der da drüben gerade Drinks mischt?", meint Sophia dann. Ich schaue zwischen den beiden hin und her und nicke dann zustimmend. "Ja die sind beide echt schön", gebe ich dann zu. "Siehst du absolut verloren, die sehen alle aus wie Milano", antwortet Sophie dann kopfschüttelnd. Ich sehe noch mals zwischen den drein hin und her und tatsächlich haben alle gewisse Ähnlichkeiten mit der Liebe meines Lebens... ähh mit Milano meine ich natürlich. "Ich vermisse ihn", lalle ich dann niedergeschlagen und höre auf zu tanzen. "Nein Nellie, jetzt kein Rückfall, wir waren auf einem so guten Weg"  Weiter kommen wir mit unserem Gespräch nicht denn wir werden von einem "Hey ich bin Aaron", unterbrochen. Auch Aaron scheint nicht mehr ganz nüchtern zu sein. Und Aaron ist auuserdem der Sunnyboy von gerade eben. "Ich lass euch dann mal", sagt meine betrunkene Beste Freundin und ist dann kurz darauf auch verschwunden. "Ich bin Nellie", sage ich dann zu ihm. "Willst du auch noch einen drink?", fragt Aaron dann ,woraufhin ich nicke. "Komm", sagt er noch, bevor er Richtung Küche läuft und ich ihm hinterher. Ich weisss nicht genau warum ich mich darauf eingelassen habe aber schiebe es gerade einfach auf den Alkohol. Aaron streckt mir kurz darauf einen Becher hin und wir stossen an. "Wollen wir raus, da können wir besser reden",  fragt er dann und geht dabei schon Richtung Tür. Ich folge ihm erneut und wir stehen kurz darauf auf der Veranda. Dort stellen wir uns ans Geländer.

Was folgt ist ein langes und ziemlich deepes Gespräch. Es war echt schön und nicht so ein bedeutungsloses Gelaber. Naja also nüchtern betrachtet, wahrscheinlich schon aber im Moment war es wirklich toll. Und trotz all meiner Vorurteile fand ich sogar Aaron echt süss. Gerade lache ich über einen Witz von ihm als meine Beste Freundin aus der Tür kommt. "Hey Nellie ich gehe nachhause mit Rafael", ihr Freund der etwa im gleichen Zustand hinter ihr her dackelt winkt uns noch kurz zu. "Wir sind absolut drüber, kommst du auch?", hängt Sophia dann an. Ich schaue zu Aaron welcher dann sagt: "Ich kann dich nachher auch nachhause bringen." Ich nicke und schaue dann zu Sophia "Ich bleibe noch alles gut." Sophia nickt und sagt dann noch, dass ich mich melden soll wenn ich zuhause bin.

MILANOs POV.

Ich schaue noch einmal in den Spiegel um meine Frisur zu richten und gehe dann aus der Tür. Schon lange war ich nicht mehr auf einer Hausparty aber ein Freund von ausserhalb des Circus hat mich dorthin eingeladen. Er ist wohl die einzige Person, die nicht aus dem Circus kommt zu der ich richtig Kontakt habe. Ich beschliesse mein Auto zu nehmen und heute auf Alkohol zu verzichten denn selbst mit dem Auto bin ich 15 Minuten in diesen Ort unterwegs, da fahre ich nicht alleine mit den Fahrrad hin und von öffentlichem Verkehr halte ich nicht viel. Ich steige also ein und verbinde als erstes mal mein Handy um Musik zu hören. Die Fahrt vergeht relativ schnell und ich habe auch das Haus ziemlich schnell gefunden. Ich halte gerade auf der Strasse davor an als ich das klingeln meines Handys durch die Boxen höre. Ich nehme ab und höre ein schluchzen auf der anderen Seite des Telefons. "Milano, wo bist du ich brauch dich", bringt Amelie dann heraus. "Was ist denn passiert?" "Bitte komm einfach Milano, bitte", schluckzt sie weiter. Ich bin gerade absolut verwirrt und kann gar nicht einordnen warum sie mir anruft. Und warum sie weint. "Milano ich flehe dich an ich brauche deine Hilfe", sagt sie dann wieder und klingt echt verzweifelt. "Gib mir 15 Minuten", sage ich dann und schalte den Motor des Autos wieder an. Ich konnte sie nicht einfach ignorieren und trotzdem auf die Party gehen. Sie würde mir nicht anrufen wenn nichts dringendes wäre. Besorgt fahre ich zurück zum Circus und stelle dort das Auto ab. Ich renne zu Amelies Wohnabteil und trete nach kurzem Klopfen ein. "Amelie?", sage ich hastig und schaue mich um. "Hier Milano", kommt es aus dem Schlafzimmer. Ich eile dorthin und als ich die Tür aufstosse verstehe ich die Welt noch weniger als Vorhin. "Was war denn eben und noch viel wichtiger was wird das jetzt?", sage ich verwirrt während ich Amelie mustere die in Unterwäsche auf dem Bett liegt. "Ich wollte das du kommst und da bist du", antwortet Amelie kühl. "Dein Ernst? Hast du diese Szene gerade einfach nur gespielt?", sage ich entgeistert. "Komm jetzt hab dich nicht so, wir können einfach eine gute Zeit haben miteinander. Ich hab auch nicht gelogen, ich brauch dich jetzt Milano", Amelie steht auf und kommt auf mich zu. "Ich glaubs grad immernoch nicht, wer kommt den auf sowas", ich schüttle den Kopf. "Milano trink wenigstens ein Glas Wein mit mir jetzt wo du schon da bist." "Ich wollte eigentlich auf die Party von einem Kumpel dann fahre ich extra für dich hierher weil du ein drama geschoben hast und jetzt naja... jetzt gehe ich glaube ich einfach ins Bett, gute Nacht Amelie", sage ich und gehe zurück zur Tür. "Die letzten paar mal fandest dus auch gut.", fängt dann Amelie wieder an. Sie kommt erneut näher zu mir und streicht mir über den Oberkörper. "Das eine mal im Garderobenwagen, das andere mal bei dir und das letzte mal als wir in dieser Bar auf die Toilette gegangen sind.", macht sie dann weiter. "Amelie das ist jetzt auch schon etwas her und ausserdem gings mir da nicht gut. Bild dir nichts drauf ein. Und jetzt entschuldige mich das ganze hier wird mir echt zu blöd " Ich verlasse den Wohnwagen und schüttle den Kopf. Dann schreibe ich kurz meinem Kumpel, dass ich es nicht mehr zur Party schaffe. Auf der Party hätte ich eh fast keinen gekannt und es wäre am Ende ein nüchterner Abend der Enttäuschung geworden also ist das vielleicht gar nicht so schlecht, dass ich nicht hingehe.