Ewige Flamme

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Altheas Sichtweise:

Der Saal ist leer, bis auf alle, die ich tot sehen will. Nur Kinder und Frauen wurden unauffällig aus dem riesigen und hohen Saal geführt. Nicht dass es schwer war die Männer in einen Raum zu fegen. Sie haben sich förmlich in den Saal gestürzt, um zu kämpfen und zu schießen. Und das ganze ging schon Fünf Minuten, als meine Namenlosen die Türen abgeschlossen haben, sodass keiner mehr raus kann, selbst wenn er es wollte. Bevor sich alle gegenseitig umbringen, will ich handeln. Und so trete ich hervor, von oben herab kann ich in den offenen Saal schauen. Männer kämpfen und schießen, aber mein Blick bleibt bei Isaac, der sich auf Eamon gestürzt hat und ihm immer wieder ins Gesicht schlägt. Er blutet, es tropft ihm von der Schulter. Ich spüre wie mein Magen sich unwohl zusammenzieht bei dem Gedanken daran, dass er schwer verletzt sein könnte, aber ich schieb die Sorge wieder beiseite, dafür ist jetzt keine Zeit, denn Eamon hat mich im Blick und kurz darauf habe ich auch Isaacs Aufmerksamkeit.

Schon jetzt riecht es im ganzen Raum nach Benzin, das scheinen auch ein paar der Männer zu merken, die sich beginnen umzugucken. Viele Blicke bleiben bei mir und meinem brennenden Pfeil hängen, der noch nutzlos da hängt. Warum es stinkt? Das liegt daran, dass grade Literweise Benzin in den Saal gepumpt wird. Genug, dass der ganze Raum in Flammen aufgeht und es Stunden vielleicht Tage brennen wird.

Ich brauche nicht zu rufen, die Aufmerksamkeit wird mir ganz von allein geschenkt. Schon jetzt versuchen welche die Türen aufzukriegen. Schreien, Kratzen, Schlagen, aber sie haben keine Chance.

„Spart euch eure Mühen.", rufe ich mit lauter Stimme, die durch den Saal hallt und wieder zu mir zurück. Jetzt hört mir wirklich jeder zu. Ich spüre alle möglichen Emotionen unter ihnen. Panik, Wut, Verzweiflung, Hass, einfach alles. Und ich sauge diese Emotionen auf, als wäre es das, was ich zum leben brauche. „Und spart euch den Sauerstoff, der wird euch nämlich schon bald ausgehen." Ich grinse in die Haube hinein. Das ist mein Spiel. Und das da unten sind meine Figuren, mit denen ich tun kann, was ich will.
Rufe und Fragen, wie wer ich sei und dass ich sie gehen lassen soll, machen sich laut, aber noch nicht so laut, dass sie mich übertönen.

„Haltet eure Fressen und bringt mir Isaac Rouge." Stimmen versiegen und die Blicke gehen zu Isaac, der Eamon noch in seiner Gewalt hat. Als sich keiner rührt ziele ich mit dem brennen Pfeil und durchbohre die Brust eines herumstehenden Mannes. Er gibt ein gurgelndes Geräusch von sich, bevor er zusammenbricht. Sofort rennen drei weitere auf ihn zu, um die Flamme zu löschen, die sich durch seinen Körper frisst und somit beinahe das Benzin berührt, das den Boden zum glitzern bringt. „Bringt mir Isaac Rouge, oder der nächste Pfeil trifft ins Schwarze und ihr könnt in den Flammen weiter dumm herum stehen." Dieses Mal machen sich sofort Männer auf zum Altar. Isaac greift sofort zu seiner Pistole, um zwei abzuknallen, aber Eamon ist auch da und dieser schafft es zusammen mit einem weiteren Mann Isaac auf die Knie zu zwingen und in Schacht zu halten. Sie ziehen ihn auf die Füße und zwei weitere kommen herbei um ihn von beiden Seiten auf den Kopf zu zielen.

Sie bringen ihn näher an die Tribüne, so nah, dass ich direkt auf sie herab gucken kann. Eamon humpelt stark dabei, aber er hält sich, auch er wurde getroffen. „Hier, jetzt mach diese Tür auf, oder-" Ich unterbreche Eamon sofort. „Oder was? Wollt ihr mir in den Kopf schießen? Türen durchbrechen? Zu eurem Gott beten? Ich sage euch, bringt mich um und ihr werdet mit mir sterben. Brecht die Türen, was ihr nicht schaffen werdet und ihr werdet von Kugeln zerfetzt. Betet zu eurem Gott und hofft dass er Gnade habt, wenn ihr in die Hölle kommt." Ich sehe, wie er mit den Zähnen knirscht, er weiß, dass es keinen Ausweg gibt, außer meinen.

„Wer bist du?", schreit er jetzt nach oben. Eine einfache Frage, die ich ihm gerne beantworte. Ich packe das Ende meiner Kapuze und ziehe sie zurück. Rote Haare kommen zu Vorschein und mein weißes, strahlendes Grinsen. „Ich bin Althea Antonov, aber die meisten von euch werden mich unter dem Namen черный ветер, schwarzer Wind, kennen." Ein Raunen geht durch die Menge, Rufe, die behaupten das sei unmöglich, Beleidigungen, Bitten, aber all das interessiert mich nicht. „Der schwarze Wind also, und darf ich auch wissen, was eine Dame wie du hier auf meiner Hochzeit zu suchen hat?" Ich deute durch den Saal. „Ist das nicht offensichtlich? Ich will mir holen, was mir gehört und euch dann ein bisschen Feuer unterm Arsch machen."

Der Teufel ist eine Frau |✔️Onde histórias criam vida. Descubra agora