He Will Go

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Seit dem wunderbaren Pianokonzert verging genau eine Woche. Zehn Tage an dem die beiden Teenager ein Paar waren. Doch der Schein trübte, denn in dieser einen Woche passierte rein gar nichts. Bad musste viele Aufträge erledigen und hatte in dieser Zeit einige Sitzungen mit seinen Kollegen. Garou bekam ihn in dieser Woche überhaupt nicht zu Gesicht. Der zehnte Tag sah mal wieder nicht viel  anders aus. Heute schaffte er es gerade so zum Abendessen nach Hause zu kommen. Der Silberhaarige freute sich sehr seinen Geliebten endlich mal wieder zu sehen. Doch der Schwarzhaarige lief einfach an ihm vorbei und verschwand zu seiner Schwester in die Küche. Mit weit aufgerissenen Augen betrachtete er die Tür, die gerade zugeknallt wurde. Dieses Verhalten verletzte Garou zu tiefst. "Sie haben Wind davon bekommen, dass ich weiß wo Garou sich aufhält. Ich muss irgendwas unternehmen" hörte er Bads verzweifelte Stimme im Inneren der Küche. Er fackelte daraufhin nicht lange. Der 18-jährige stürmte auf das Schlafzimmer zu und knallte die Tür auf. Ohne weiter darüber nachzudenken setzte er sich an Bads Schreibtisch und griff nach einem Blatt Papier. Unter Tränen schnappte er sich noch einen Kugelschreiber und fing an Zeile für Zeile zu schreiben. Es zerriss ihm innerlich, doch er hat sich einen Entschluss gefasst. Er wollte einen endgültigen Schlussstrich zwischen ihm und Bad ziehen, um ihn vor weiteren Konflikten zu schützen...

"Was willst du nun tun Bruder Bad?" fragte Zenko traurig. Sie wollte, dass alles so friedlich blieb wie es der Zeit war. Doch sie merkte, dass es langsam an seine Substanz ging. Obwohl die beiden Teenager gerade mal zehn Tage in einer Beziehung waren, machten sie schon den Anschein, dass sie sich wieder auseinander lebten. Ihr Bruder war ständig Unterwegs und Garou litt sehr darunter. Glücklicherweise kam Tareo ab und zu mal vorbei und leistete ihnen beiden Gesellschaft. Denn Zenko litt ebenso darunter. "Ich weiß es nicht Zenko. Ich will ums Verrecken nicht riskieren, dass er ins Gefängnis kommt. Ich will ihn hier bei mir haben. Nur es scheint so als wäre all das nur noch eine Frage der Zeit" antwortete ihr Bruder brüchig und stand auf. Besorgt beäugte sie ihren älteren Bruder. "Sei mir nicht böse Kleine, aber ich muss zu Garou" fügte er noch hinzu und verließ die Küche. Er steuerte auf sein Zimmer zu und ging hinein. "Hmm... Vielleicht ist er bloß aufs Klo gegangen" dachte er etwas laut und nahm auf seinem Bett Platz. Aus Langeweile schaute er sich um und sah, dass das Fenster geöffnet war. "Und ich wundere mich warum es hier so frisch ist" beschwerte er sich und machte sich dabei das Fenster wieder zu schließen. Auf dem Weg zum Bett bemerkte er ein zusammengefaltetes Stück Papier auf dem Nachtschrank. Neugierig lief er zum besagten Möbelstück und nahm diesen Zettel an sich. Er faltete ihn auseinander und fing an zu lesen. Der Schwarzhaarige war in der Hoffnung, dass Garou ihm seine Liebe beweisen wollte...

Hey Bad...

Ich wollte dir nochmal für alles danken, was du bisher alles für mich getan hast. Du hast mir mein Leben gerettet. Du hast mir ein neues Zuhause gegeben. Du hast mir eine neue Familie gegeben. Du hast so viele Opfer für mich gebracht. Das ist nicht selbstverständlich. Doch leider musste ich in der letzten Woche feststellen, dass es dir möglicherweise nicht besonders gut damit geht. Du warst in der letzten Zeit mehr Unterwegs. Sogar noch öfters als zuvor. Vorhin habe ich ungewollt das Gespräch zwischen dir und deiner Schwester mitbekommen. Daher bin ich zu dem Entschluss gekommen unsere Beziehung an dieser Stelle zu beenden. Verstehe mich bitte nicht falsch. Ich liebe dich vom ganzen Herzen und fällt mir ganz bestimmt nicht leicht dir das zu schreiben. Ich weiß es kommt ziemlich kindisch und feige rüber es auf dieser Weise zu beenden. Doch persönlich wäre es mir um einiges schwerer gefallen. Wohlmöglich hätte ich sogar geheult und wollte nicht, dass du mich so in Erinnerung behältst. Ich möchte dich vor weiteren Konflikten mit deinen Kollegen bewahren. Ich möchte nicht nur an mich denken und mich an dich festklammern. Ich möchte, dass es dir gut geht und ich denke du bist ohne mich besser dran. Bitte glaube mir, dass diese Heimlichtuerei nicht mehr länger gut gehen wird. Ich denke es war dir die ganze Zeit bewusst, aber du wolltest es nicht wahrhaben, da du mich zu sehr liebst. Das alles weiß ich sehr zu schätzen, doch es ist Zeit für mich zu gehen. Ich werde mich heute noch der Polizei stellen und meinen Urteil abwarten. Es ist das Beste für uns beide. Ich möchte, dass du weiter deinen Beruf als Held ausüben kannst. Denn mir wurde immer mehr bewusst, dass das alles für deine Schwester tust und bitte gib das nicht auf. Bitte glaube mir, auch wenn es bloß 10 Tage zwischen uns waren, waren sie die besten 10 Tage meines Lebens. Ich habe jeden Moment mit genossen und werde sie immer in Ehren halten. Ich weiß es ist viel verlangt, aber bitte sei nicht traurig wegen mir. Es ist nicht deine Schuld. Es ist meine Schuld. Ich habe die Scheiße gebaut und muss dafür gerade stehen. Ich möchte dich nicht weiter mit reinziehen. Tareo und Zenko ebenfalls nicht. Ich werde die beiden vermissen. Es ist schon so als hätte ich zwei kleine Geschwister gewonnen. Du wirst immer in meinem Herzen und mein Gedächtnis  bleiben, das verspreche ich dir. Lebe wohl...

In Liebe Garou.

"Das darf doch nicht wahr sein" brüllte er verzweifelt durch das ganze Haus. Er brach in Tränen aus und zerknüllte versehentlich diesen Brief. Weinend sackte er auf die Knie und ballte seine Hände auf seine Oberschenkel. Sein Körper zitterte vor Herzschmerz und er schluchzte bitterlich. Seine Schwester kam in sein Zimmer und rannte direkt auf ihn zu. Sie umarmte ihn und tätschelte seinen Rücken, um ihm Trost zu spenden. "Was ist denn los? Habt ihr euch gestritten?" fragte sie ernsthaft besorgt. Schließlich erwiderte er ihre Umarmung und sein Geweine wurde schlimmer. "Garou hat uns verlassen" brachte er nur noch unter Tränen heraus. "Ist das dein Ernst? Bitte sag mir nicht, dass das wahr ist" entgegnete sie brüchig. "Überzeug dich selbst" sagte er schluchzend und übergab ihr den Brief. Sie schnappte sich den Zettel, wuselte ihn auseinander und fing an zu lesen. Mit weit aufgerissenen Augen starrt sie ihren Bruder an. Sie brach ebenfalls in Tränen aus und konnte nicht glauben was in diesem Brief stand. Garou hatte tatsächlich die beiden Geschwister verlassen. All diese Mühe war umsonst...

Forbidden LoveWhere stories live. Discover now