Kapitel 8

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Ein leichtes Schunkeln meines Untergrundes weckte mich. Ich spürte, dass ich auf etwas weichem lag, ein Bett wie ich vermutete. Eine flauschige Decke lag auf meinem Körper. Mein Schädel dröhnte. Was war passiert?
„Wie geht es dir?", hörte ich eine Stimme. Ich öffnete die Augen. Das grelle Licht verstärkte die Kopfschmerzen nur noch. Fast automatisch ging meine Hand zu meiner Stirn. Ich sah mich um. Das Zimmer in dem ich lag war mir fremd. Ich lag tatsächlich in einem Bett, wie ich schnell erkannte. Außer dem Bett gab es nicht allzu viel in diesem Zimmer. Gegenüber von mir war eine dunkle Holztür. An der Wand links daneben stand ein großes Bücherregal, dem gegenüber ein Schreibtisch stand. Fenster gab es keine. Neben meinem Bett stand ein kleiner Elch der mich besorgt musterte.
„Mein Kopf explodiert gleich", antwortete ich stöhnend.
„Warte kurz", sagte der Elch und ging zu dem Schreibtisch. Auf dem Holzstuhl, der davor stand, lag ein kleiner blauer Rucksack. Der Elch kramte eine Weile darin ehe er mit einer kleinen weißen Tablette in der einen Hand und einem Glas Wasser in der anderen zurück kam und mir beides reichte.
„Danke", sagte ich leise und schluckte die Tablette mit einem Schluck Wasser runter.
„Es braucht eine Weile zum wirken aber damit solltest du die Kopfschmerzen in den Griff bekommen", sagte er. Ich nickte was ich sofort bereute als der Schmerz durch meine Stirn schoss. Dennoch kam ich nicht umhin den kleinen Elch neugierig zu betrachten. Er stand auf zwei Hufen, wie ein Mensch und trug einen riesigen rosafarbenen Plüsch Zylinder auf dem Kopf zwischen seinem Geweih.
„Sag mal... wer bist du?", fragte ich ihn. „Und wie kommt es, dass du sprechen kannst und ein scheinbar ausgebildeter Arzt bist?"
„Ich bin Chopper", antwortete der kleine Elch. „Ich habe als Kind von einer Mensch-Mensch-Frucht gegessen."
„Eine Teufelsfrucht also", sagte ich nachdenklich. „Verstehe. Deswegen kannst du rumlaufen und sprechen. Ganz schön cool."
Bevor Chopper etwas sagen konnte ertönte eine Stimme von draußen zu uns.
„Chopper wie geht es ihr?"
Vivis Stimme, erkannte ich.
„Ich bin wach", rief ich ihr durch die Tür zu.
„Sind wir auf einem Schiff?", fragte ich Chopper als mir erneut das Schwanken des Untergrundes auffiel.
„Ja wir sind auf Ruffys Schiff", antwortete Chopper. Ruffy hm?
Vivi öffnete die Tür und trat zu mir.
„Hey Yuriko. Wie gehts dir? Alles in Ordnung?", fragte sie so schnell, dass ich kaum ein Wort verstand. Abwehrend hob ich die Hände.
„Langsam Vivi", schmunzelte ich. Besorgt musterte Vivi mich.
„Mir geht es soweit ganz gut", antwortete ich damit sie sich beruhigte. „Chopper hat sich gut um mich gekümmert."
„Gott sei Dank", hauchte Vivi. Ich schlug die Bettdecke zurück und setzte mich auf die Bettkante. Jemand hatte mich umgezogen. Statt meiner Wintersachen trug ich meine schwarze Jogginghose und ein schlichtet rotes Shirt.
„Was ist eigentlich passiert?", fragte ich Vivi als ich vorsichtig aufstand. „Ich erinnere mich nur noch daran, dass ich umgefallen bin."
„Das wüssten wir auch gerne. Doktor Kulea konnte sich nicht erklären warum du auf einmal umgefallen bist. Laut ihr warst du kerngesund. Wir haben uns solche Sorgen gemacht", antwortete Vivi. Ich stockte als mir wieder einfiel was passiert war.
„Ich habe mich erinnert", murmelte ich und sah geschockt auf meine Hände. „Ja genau... als ich Ruffy sah..."
„Deine Vergangenheit?", fragte Vivi verwirrt nach. „Woran hast du dich erinnert?"
„Ich...", ich versuchte mich daran zu erinnern was ich gesehen hatte doch mein Kopf war leer, fast so als wäre gar nichts passiert. Fassungslos sah ich zu ihr. „Ich weiß es nicht mehr... Ich erinnere mich nicht mehr."
Ruffy... Es hatte angefangen als ich ihn gesehen hatte. Ich war mir sicher, dass das was ich in Drumm gesehen hatte Bruchstücke meiner Vergangenheit gewesen waren, warum also konnte ich mich jetzt nicht mehr an sie erinnern? Da war nur noch dieses seltsame Gefühl. Ich schüttelte den Kopf.
„Wie lange war ich bewusstlos?", fragte ich Vivi.
„Nicht mal vierundzwanzig Stunden", antwortete sie. Ich stand auf.
„Tut mir leid, dass ich euch Sorgen bereitet habe", murmelte ich.
„Das ist doch nicht deine Schuld", sagte Vivi schnell und nahm meine Hand. „Komm mit, ich stell dir die anderen noch vor."
Vermutlich wollte sie mich ablenken. Dankbar nickte ich entzog ihr aber meine Hand.
„Ich möchte mich noch kurz umziehen", erklärte ich auf ihren fragenden Blick. Ich drehte mich zu meinem Rucksack und sah, dass Chopper das Zimmer bereits verlassen hatte ohne, dass ich es gemerkt hatte. Ich kramte meine schwarze Hot Pants aus dem Rucksack und ein rotes Top und tauschte sie gegen meine Jogging Kleidung. Zum Schluss schlüpfte ich in meine Flip Flops und drehte mich wieder zu Vivi die an der Tür auf mich gewartet hatte.
„Können wir?", fragte sie und sah mich abwartend an. Ich nahm einmal tief Luft ehe ich schließlich nickte.
Vivi führte mich nach draußen aufs Deck des Schiffes. Eine Karavelle, erkannte ich, mit Schafskopf als Galionsfigur. Hinter der Kajüte, aus der ich kam, waren Orangenbäume aufgestellt. Auf dem Segel, und der kleinen Flagge die am Mast wehte, war ein Totenkopf mit Strohhut. Ruffy war also der Käpt'n dieser Bande. Ein ziemlich kleines Schiff für eine Piratenbande. Doch für die kleine Bande, die mich auf Deck erwartete, reichte es allemal.
Neben Ruffy, Zorro, Lysop und Chopper, die ich ja bereits kannte, standen nur zwei weitere Mitglieder an Deck die mich neugierig betrachteten. Ein blonder Junge, Sanji, wenn ich mich richtig erinnerte, der einen schwarzen Anzug trug und eine Zigarette zwischen den Lippen hatte und ein orange haariges Mädchen. Dem Logport an ihrem Handgelenk zumuten war das die Navigatorin der Bande. Da sie das einzige Mädchen hier war musste das wohl Nami sein, die Frau die krank geworden ist und auf Drumm von Doktor Kulea geheilt wurde. Sie sah gut aus, fit, und ihre braunen Augen funkelten. Es ging ihr also besser.
„Also einmal für alle hier, das ist meine ältere Schwester Yuriko", stellte Vivi mich vor. „Yuriko, Ruffy, Zorro, Lysop und Chopper kennst du ja schon und das", sie zeigte auf die zwei übrigen Mitglieder, „sind Sanji und Nami. Das ist die Strohhutpiratenbande."

Gol D. Yuriko Where stories live. Discover now