Kapitel 1

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Wo bin ich? Grade als ich mich umschauen will, kommt ein Ehepaar, schätze Mitte 20, mit einem kleinen Baby im Arm rein. „Bitte, es muss funktionieren", flüstert die Frau.Der Mann legt das kleine Mädchen in eine Gold-rosafarbene Wiege.

Ich trete aus der Ecke raus und schaue mich verwirrt im Raum um. Hohe Steinwände, massive Tür, Gitter vor einem obenliegenden Fenster, weder Tapeten noch ein Teppich, nur ein hellbrauner Holzboden und es ist schwach beleuchtet. Es sieht fast so aus wie ein Kerker im Mittelalter.

Plötzlich kommen 4 schwarz angezogene Männer in den kleinen Raum. Sie stellen sich alle in eine Quadratform um die Kleine. Als ich an die Wiege herantreten möchte, höre ich das Piepen meines Weckers. Sofort verschwimmt der Raum und ich wache in meinem Bett auf. Was war das für ein komischer Traum?

Ich schalte den Wecker aus und setzte mich aufrecht hin.

Wer stellt sich bitteschön Samstag einen Wecker? Die Menschen, die Samstage wandern gehen. Mich darüber aufzuregen bringt auch nichts, ich hätte einfach bei der Diskussion letzten Sonntag gewinnen sollen. Aber zwei gegen einen ist fast unmöglich. Nun ja, darf ich halt mein Lieblingsbuch im Auto lesen.

Mit Vorfreude mein Lieblingsbuch zum 7-mal zu lesen, gehe ich ins Badezimmer und mache mich fertig.

Zurück im Zimmer überlege ich vor meinem Kleiderschrank, was ich anziehen könnte. Hmm. Es sollen heute 15 Grad werden, also sollte ich eine Leggins, ein T-Shirt und etwas darüber ziehen.

Schnell ziehe ich mir die Sachen an. Mit meinem kleinen Rucksack gehe ich nach unten.

Unten angekommen sitzen wie jeden Tag meine Eltern. „Guten Morgen", begrüße ich sie und setze mich zu ihnen. „Guten Morgen", antworten sie gleichzeitig.

Nach dem Frühstück gibt mir Mama die belegten Brote und eine Wasserflasche, die ich direkt in meinem Rucksack neben meinem Lieblingsbuch verstaue.

„Und wollen wir los?", fragt Dad und geht in Richtung Tür. „Na klar!", meint Mum und schließt sich ihm an. Hoffentlich wird die Fahrt ruhig, damit ich entspannt lesen kann.

Schließlich folge ich den Beiden zum Auto. Im Auto nehme ich mir sofort die mitgebrachte Decke, kuschle mich in ihr ein und beginne mein Lieblingsbuch zum 7-mal zu lesen.

Die Fahrt verläuft relativ ruhig, bis zu dem Moment, wo ein Stau sich bildet. Ich könnte ja Musik hören. Ich öffne meinen kleinen Rucksack.„Mist"

Den ganzen Rucksack durchwühle ich nur, um festzustellen, dass ich mein Handy zu Hause gelassen habe.

„Was ist denn los, Liebling?" Mama dreht sich zu mir um.

„Ich habe mein Handy zu Hause gelassen", antworte ich ihr etwas enttäuscht.

„Keine Sorge, du kannst es doch für einen Tag nicht benutzen, oder?"

„Ja du hast recht Mama. Ich dachte, damit kann ich Fotos machen."

„Dafür haben wir immer noch mein Handy, Liebling."

„Okay, aber schick mir die Fotos dann, Ja?"

„Natürlich"

„Oh, seht mal, da ist schon die Baustelle. Wir können also gleich wider richtig weiterfahren", mischt sich nun Papa in das Gespräch ein.

„Das ist toll" ,Mum schaut wieder in Fahrtrichtung. Ich vertiefe mich wieder in mein Buch.

Erst als ich im Augenwinkel die Berglandschaften sehe, schaue ich hoch.

„Wie lange dauert es noch, bis wir angekommen sind?"

„Noch 20 Minuten, Schatz", antwortet Mama und schon bin ich wieder in mein Buch vertieft.

Nachdem Dad angehalten hat, blicke ich mich wieder um. Ein kleiner Parkplatz inmitten eines Waldes auf einem Berg. Ich lege die Decke zur Seite, nehme mir mein Rucksack und steige zeitgleich mit meinen Eltern aus.

Ich atme einmal tief durch. Zusammen gehen wir einen ausgeschilderten Weg entlang.

Wie schön und ruhig es hier ist. Und die Luft ist auch ganz schön rein und klar. Beim Umschauen bemerke ich ein Eichhörnchen.

„Schaut mal!". Ich zeige mit meinem Finger auf den Punkt. Mama und Papa schauen sich nach ihm um. Nach 10 Sekunden finden auch sie es. „Oh ist das niedlich", äußert Mum in einem hohen Ton. „Oh ja", meint Dad. Wir folgen weiter dem Weg.

Nach einiger Zeit halten wir an einem Infopoint an. Leicht aus der Puste setze ich mich an einen der Holzbänke, vor dem einen Holztisch steht. Meine Eltern setzen sich zu mir.

„Du bist jetzt schon aus der Puste, Schatz?", fragt Papa belustigt. Ich verdrehe die Augen. „Nur leicht. Aber wenn wir jetzt weiter gehen würden, könnte ich noch mithalten."

„Wenn du es sagst." Er zuckt mit den Schultern. Ich nehme meinen kleinen Rucksack und hole ein belegtes Brot raus. Dabei fällt mir auf, dass ich mein Lieblingsbuch aus dem Auto gar nicht mitgenommen habe. Ich zucke mit den Schultern. Na ja egal. Ist bestimmt unter der Decke versteckt.

„Ist etwas Liebling?", fragt Mum verwirrt.

„Nein alles gut. Habe nur mein Buch im Auto vergessen."

„Achso. Das braust du ja hier nicht, oder?"

„Nein alles gut.", antworte ich ihr.

Nachdem wir zu Ende gegessen haben, schauen wir uns die Karte, die dort hängt, genauer an.

„ Wir sind hier." Papa zeigt auf den roten Punkt. „Und müssen hierhin." Er zeigt auf eine Art Aussichtspunkt. „Also müssen wir noch ungefähr 1 Stunde gehen?", frage ich, um sicherzugehen. „ Richtig Schatz." „Also gut dann los.", sagt Mama energiegeladen. Von wo hat sie jetzt die Energie her?

Nach ungefähr einer Stunde sind wir endlich oben angekommen.

„Wow" Zusammen staunen wir über die traumvolle Aussicht.

Mum tritt auf den Felsvorsprung, um noch besser sehen zu können. „Mama, pass auf, sonst fällst du noch!", rate ich ihr besorgt. „Ja ja, ich falle schon nicht runter", sagt sie leichtsinnig. Ich bin immer noch etwas skeptisch. Ich hoffe, da passiert nichts. Mum ist erwachsen, da wird sie wahrscheinlich selber die Gefahr erkennen.

Grade als sie zurückkommen will, rutscht sie plötzlich aus und hält sich nur noch mit ihren Händen am rettenden Stein fest.

Dad reagiert sofort und rennt zu ihr. Aber, durch das Gewicht, am Felsvorsprung lösten sich einige Steine. An eben diesen Steinen hält sich Mama fest.

Doch in der letzten Sekunde hält Papa Mama fest. Ich habe vor lauter Anspannung gar nicht gemerkt, dass ich meinen Atem angehalten habe. Puh, das ist nochmal gutgegangen. Ich hab ihr doch geraten, aufzupassen. Papa will grade Mama hoch helfen, als unerwartet ein starker Wind kommt. Mum kommt ins Wanken und Dad kann, durch das Wanken, sein Gleichgewicht nicht mehr halten und kippt nach vorne. Geschockt von der Situation, erstarre ich und starre den Punkt an, vor dem mein Vater noch vor wenigen Augenblicken war. Mir steigen Tränen in die Augen. Ich stoße ein markerschütternden Schrei aus, der sich als Echo in den Bergen wiederholt. Ich fange an zu wanken und mir wird schwarz vor Augen.

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Das ist nur ein Testbuch. Ich werde es höchstwahrscheinlich löschen und überarbeitet noch mal hochladen.

Danke trotzdem an jeden, der dieses Testbuch hier in seiner Entstehungsphase liest.


WeltenwechselWhere stories live. Discover now