kapitel 12

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Lottis POV

Wir saßen schweigend in unserer Zelle. Lou hatte recht. Mit der Zeit, gewöhnt man sich an die Hitze. Es gab nichts was man tun konnte. In der Zelle war nichts außer den Nether Ziegeln, das kleine Fenster und der Bank, auf der Alex saß. Wenn einzelne Pigmen oder Piglins auftauchten, rannte ich zur Tür um deren Aufmerksamkeit zu gewinnen. Vielleicht würden sie mir helfen. Ich glaubte selber nicht, dass sie mir helfen würden. Einen Versuch war es trotzdem Wert. Nach einer Weile hörte ich auf bei jedem, der an der Zelle vorbei kam, aufzuspringen. Sie schenkten mir sowieso keine Beachtung.

„Ich kann das nicht mehr! Ich kriege hier noch die Krise. Wieso gibt es nichts was man machen kann?!", fragte ich in die Stille.

„Ich weiß es auch nicht. Aber es ist wie es ist. Wir können nur hoffen, dass jemand uns findet oder wir irgendwie frei kommen.", antwortete Alex mir.

„Auf wen willst du hoffen?! Woher sollen meine Freunde wissen das wir im Nether sind?! Und wenn sie auf die Idee kommen würden, uns im Nether zu suchen, woher sollten sie wissen wo wir sind?", sagte ich verzweifelt.

„Ich weiß es nicht. Was sollen wir den deiner Meinung nach tun? Wir können schlecht Steve oder deine Freunde einen Brief schreiben.", sagte Alex.

„Hey Mädchen. Streiten bringt nichts. Ich hab zwar auch keine Idee, was ihr machen könnt, aber streiten wird euch da nicht helfen.", sagte Lou von der anderen Zelle.

Ich atmete tief durch. „Sorry, ich mag es einfach nicht, nichts zu tun.", entschuldigte ich mich dann.

„Ist schon in Ordnung. Ich weiß ja was du meinst."

Nachdem ich mich entschuldigt hatte, kehrte die Stille zurück. Alex saß schweigend auf der Bank und sah aus als wäre sie tief in Gedanken versunken. Was Lou machte wusste ich nicht immerhin kann ich sie nicht sehen. Ich starrte wieder aus dem kleinen, vergitterten Fenster. Wenn man sich weit nach links lehnt, kann man einen weiteren Gang der Festung erkennen. Ich glaub ich hatte eine Lohe vorbei fliegen sehen. Sicher war ich mir aber nicht.

Wieso wurde ich entführt? Wieso sind wir im Nether? Herobrine ist hier! DER Herobrine! Wieso hat Herobrine uns entführt? Was will er von uns? Was meinte Lou, als sie sagte er war nicht immer so? Was hatte sie gemeint, als sie gesagt hatte, dass sie ihn kannte? Was ist eigentlich mit Emily, Robin und Max? Wie geht es ihnen? Was machen die? Suchen sie nach mir? Machen sie sich Sorgen? Sind sie überhaupt schon vom erkunden zurück? Was...

„... Ti? Lotti?", fragte Alex.

„Heh?", ich drehte mich zu ihr.

„Alles gut bei dir? Du hast so intensiv aus dem Fenster gestarrt.", fragte sie mit einem besorgten Lächeln.

„Jaja, mir geht es gut. Ich war nur in Gedanken versunken, sorry", sagte ich nickend.

Hatte ich wirklich aus dem Fenster gestarrt? Ich hab das gar nicht bemerkt.

„Woran hast du den gedacht?", fragte Alex.

„Ach... An alles. Wieso sind wir entführt worden? Wieso im Nether?was ist eigentlich mit meinen Freunden? Geht es denen gut? Suchen die mich schon? Kommen wir auch hier wieder raus? Wie wollen wir raus kommen?", die Fragen sprudelte nur so aus mir heraus.

Es waren einfach so viele, nein zuviele fragen und zu wenige Antworten. Alex lächelte traurig und zuckte mit den Schultern.

„Ich weiß es auch nicht. Ich kann dir nicht Mal sagen wie viel Uhr es in der Oberwelt ist.", Alex lachte traurig auf.

„Ich kann es aber... Es ist ungefähr Mittag.", sagte Lou, die die ganze Unterhaltung mit gehört hatte.

„Du hast eine Uhr?", fragte Alex ungläubig.

„Ja, ich hatte Herobrine angefleht, wenigstens eine Uhr in meine Zelle zu hängen. Ich musste ihn überzeugen, das war schwer gewesen.", erzählte Lou.

„Warum hattest du nach einer Uhr gefragt?", fragte ich interessiert.

„Damit ich sehen kann, wenn es Tag und Nacht in der Oberwelt ist. Ich weiß schon gar nicht mehr, wie es ist im Sonnenlicht zu stehen und ihn zu genießen.", sagte Lou mit einem wehmütigen Unterton.

„Wir werden dich hier auch raus holen, wenn wir hier irgendwie raus kommen. Dann kannst du endlich wieder die Natur in der Oberwelt genießen.", sagte ich entschlossen.

Nur wie sollen wir hier raus kommen?

„Kommt Herobrine eigentlich öfters hier hin?", fragte ich gegen die Wand.

„Ab und zu Mal, ja. Aber nicht regelmäßig. Er kommt, wenn er Lust dazu hat.", antwortete Lou mir.

„Und was ma-", ich wurde durch das öffnen der Zelltür unterbrochen. Alex und ich standen sofort auf aber die Tür wurde direkt wieder abgeschlossen. Auf dem Boden stand ein Teller mit zwei trockenen Broten.

„Was...was war das?", fragte Alex verwirrt.

„Oh ja. Jeden Tag um die gleiche Uhrzeit kommt ein Piglin und bringt das brot.", sagte Lou als wäre das, das normalste der Welt.

„Isst du seit 15 Jahren, jeden Tag, das gleiche Brot?", fragte ich, als ich ein Brot vom Teller nahm und es näher inzpizierte. Ich zerdrückte es leicht. Es war nicht hart wie Stein, aber auch nicht fluffig, wie ein frisch gebackenes Brot. Das Brot trocknet wahrscheinlich im Nether schneller, weil es so warm hier ist.

„Ja, so in etwa. Ich freu ich, aber jedes Mal wenn das Brot kommt. Dann habe ich wenigstens etwas zu tun."

Ich schaute weiter hin das Brot etwas angewidert an. I'm Augenwinkel konnte ich sehen, wie Alex ihr Brot anschaute, sich dann ein kleines Stück abbrach und vorsichtig in den Mund schob. Ich drehte mich zu Alex um.

„Und?", ich war neugierig.

„Schmeckt halt normal. Ist vielleicht etwas trocken, aber es scheint kein altes Brot zu sein.", sagte sie, nachdem sie das Stück Brot runter geschluckt hatte.

Vielleicht schmeckt es ja gut. Ich brach auch ein kleines Stück ab und aß es. Wie Alex es gesagt hatte, war das Brot für meinen Geschmack etwas zu trocken. Es war aber besser als nichts zu essen zu haben. Während wir aßen kehrte die Stille wieder einmal zurück.

15 Jahre das gleiche Brot, jeden Tag zu essen? Ich glaub, ich könnte das nicht. Hoffentlich kommen wir bald hier raus, sodass wir wieder anderes Essen essen können.

Obwohl es erst das erste Brot war, vermisste ich jetzt schon die Äpfel, die Max an uns verteilt hatte. Allgemein vermisste ich meine Freunde. Wie lange waren wir schon im Nether gefangen? Wie lange werden wir im Nether gefangen bleiben? Ich war irgendwie müde. Alles was passiert war, war einfach zu viel. Ich aß mein Brot auf und setzte mich, mit dem Rücken an die Wand, auf den Boden. Ich Schloss dann für einen kurzen Moment die Augen.

„Alles gut bei dir?", fragte mich Alex besorgt.

Ich öffnete meine Augen wieder und nickte. „Ja. Ich bin nur ein bisschen müde.", sagte ich und Schloss meine Augen wieder. Alex nickte dann auch. Es tat gut, die Augen zu schließen. Nicht viel später war ich eingeschlafen.

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Wörter Zahl: 1139

Das End Où les histoires vivent. Découvrez maintenant