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"Ich hätte mir nie gedacht, dass ich als Jungfrau sterben werde.", heulte Zoe im Vordersitz rum.
"Niemand stirbt hier!", schnalzte Cornelia zurück. Zoe war drauf und dran ihren Tränen freien Lauf zu lassen. Carlson versuchte mich zu kontaktieren, doch irgendetwas blockte unsere Verbindung.
"Ich habe Angst." Zoe's Unterlippe bebte, während Cornelia erst Recht in Kämpferstimmung kam.

"Nein, hast du nicht. Du bist nur überfordert.", klärte Cornelia Zoe auf. Es war klar warum. Menschen gerieten zu leicht in Panik. Werwölfe versuchten am Ende einen kühlen Kopf zu bewahren. Ich musste mich an den Haltegriffen der Tür festhalten, als
Cornelia beabsichtigt von der Straße kam. Wieder kreischte Zoe auf und trotzdem befolgte sie die Anweisungen von Cornelia.
"Was ist der Plan?" Mein Kopf wandte sich zurück. Das Auto lag etwas zurück, dank Cornelia's abrupten Wendungen.

Unsere Köpfe wackelten mit jeder unebenen Stelle mit. Teilweise sprangen wir über hohen Stellen, bevor Cornelia antwortete.
"Ihr steigt einer nach der anderen aus."
"Wie stellst du dir das vor?", fragte Zoe nach.
"Wir können nicht fliegen."
Ja, aber wir konnten uns verwandeln, was es etwas heikler für Zoe machte.

"Da vorne ist ein Hügel." Cornelia deutete in die Ferne vor ihr.
"Ich werde seitlich den Wagen zum Halt bringen. Zoe du bist die Erste.", klärte sie uns weiterhin auf.
"Dieser Hügel ist ziemlich eben. Du rollst dich ab am Ende wartet Maddox auf dich."
"Maddox?", hinterfragte sie. Ich konnte mir vorstellen, dass alle versuchten mich in der Gedankenkonversation teilhaben zu lassen, aber es klappte einfach nicht.
"Der Typ, der mich ständig in der Schule begleitet?"
"Genau der.", beantwortete sie ihre Frage.
"Bereit?"
"Was? Nein! Moment!" Zoe protestierte, aber sie hatte keine Wahl. Ich hielt mich fest, als Cornelia den Wagen seitlich zum Stehen brachte und sie "Spring!", in Zoe's Richtung schrie.

Schlussendlich gehorchte Zoe. Der Wagen wurde wieder nach vorne gebracht, während meine Augen versuchten ihren rollenden Körper auszumachen.
"Maddox hat sie.", meldete sich Cornelia und ich konnte etwas beruhigter sein.
"Warum ist deine Verbindung geschlossen? Carlson ist am Durchdrehen", fragte sie mich angespannt aus. Der Wagen hatte uns dank der minimalen Zögerung von Zoe eingeholt.
"Ich weiß es nicht."
"Verdammt!" Sie verfehlte den Gang. Der Wagen rüttelte um wieder an Geschwindigkeit zu gelangen. Das unbekannte Auto konnte uns somit wieder rammen.

"Mir geht es gut. Mir geht es gut!", wiederholte Cornelia laut, bevor wir wieder eine Route einschlugen.
"Du bist dran, Clementine."
Ich schwenkte meinen Kopf. Ich konnte meine Luna nicht alleine lassen.
"Doch das bist du."
"Nein. Nicht ohne dich!"
"Hör zu...", setzte sie einen Unterton an, der mich stark an eine Luna erinnerte.
"Wenn diese Person da drinnen nach dir her ist, musst du aus dem Bild verschwinden!" Ich verstand schon, dennoch: Was würde mein Alpha davon halten?

"Du bist die-"
"Ich will es nicht hören! Jetzt gerade bin ich deine Freundin, die auf dich acht gibt.", schnitt sie mich ab.
"Nick wird gleich das hintere Auto seitlich anfahren. Lauf sobald ich anhalte. Carlson wird entgegen kommen und dich auffangen." Ich schloss meine Augen. Mein Herz hämmerte. Meine Hände schmerzten vom Anhalten.
"Clementine.", holte sie mich in die Realität zurück.
"Pass auf dich auf...", bekam ich mit, bevor sie den Wagen abrupt hielt und ich gezwungen war auszusteigen. Ich rutschte raus. Der Boden war rutschig. Die kühle Luft peitschte mir entgegen, als ich eine Richtung in Menschenform einschlug. In Trance bekam ich einen lauten Knall mit.

Cornelia's Wolf jaulte auf. Instinktiv wusste ich, dass sie mir eine Nachricht senden wollte, aber nicht konnte. Wir befanden uns auf Alpha Maddox Revier. Ich hatte keine Ahnung, wo ich war noch was mich erwartet. Ich wagte keinen Blick zurück. Ich wollte nicht an Geschwindigkeit verlieren. Hätte ich mich verwandeln sollen? Ich hatte wirklich keine Ahnung. Ich wollte es nicht riskieren.

Carlson, versuchte ich unter unserer Verbindung ihn zu erreichen, doch es funktionierte nicht. Etwas blockte es. Ich wollte fluchen. Ich wollte heulen. Ich wollte... So vieles, aber am Meisten sehnte ich mich nach meinem Mate.
Unerwarteter weise bekam ich einen Stoß. Mein Körper glitt von der Anziehungskraft zu Boden. Ich stolperte einen holprigen Weg ab.

"Carlson.", schrie ich laut nach meinem Mate.
"Carlson, bitte...", versagte meine Stimme.

Clementine.

Eine unbekannte Stimme drang in mein Unterbewusstsein ein. Ich kannte sie nicht.

Clementine, komm zu mir.

Ich wurde verrückt. Auf wackeligen Beinen stand ich auf. Meine Augen suchten die Gegend ab.
"Wer bist du?" Ich bekam keine Antwort.
"Was willst du von mir?", fragte ich wieder laut nach. Ich griff mir in die Haare bevor ich wild herum lief.

Clementine.

Diese Stimme. Woher kam sie?
Ohne zurück zu blicken, wovon ich weg lief, stolperte ich wieder über etwas darüber. Ein verwesener Körper. Besser gesagt, der Kopf des Hundes fehlte. Der Schrei blieb in meinem Hals stecken. Stattdessen hörte ich ein Funkgerät, bevor ich den kleinen Polizisten mit Thorsten erblickte.
"Wir haben sie.", vernahm ich, wie Thorsten in das Funkgerät reinsprach.
"Miss Sage...", fügte sich der Jüngling ein.
"Im Rahmen der Beweisstellungen, die uns vorgeworfen wurden, befinden sie sich nun in Untersuchungshaft. Sie haben das Recht zu schweigen. Sie haben das Recht auf einen Anwalt. Falls sie einen benötigen, wird ihn einer Zugewiesen. Alles was sie sagen kann oder wird vor Gericht gegen sie verwendet werden."

Die Handschellen ätzten meine Haut.

Beta's nerdy enemyWhere stories live. Discover now