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"Morgen." Carlson's verwuschelten Haare traten vor mein Gesicht, ehe sich seine Lippen auf meine herabsetzten und mich zu mehr verführten, doch unterbrach er ihn abrupt, um mir ein spitzbübisches Lächeln zu schenken.

Seine Erektion presste sich gegen mein Bein. Trotz meiner Zungenkünste, an seinem Schaft, war Carlson unersättlich.
Ich würde es so gerne meine Hände über seine feste Brust führen und...alles mögliche machen. Ich stöhnte auf, als er mich mit Küssen an meinem Hals verwöhnte, dabei blieb er immer wieder an der selben Stelle hängen.
"Ich kann es kaum erwarten meine Zähne in dieses weiche Fleisch zu versenken." Ich musste auflachen. Meine Brust vibrierte unter seiner festen.

"Du hörst dich wie ein Vampir an."
"Du hast etwas schlimmeres vor dir, ein Beast!", seine Zähne kamen zum Vorschein, etwas Unvermeidliches, wenn man seine Gefühle für den Anderen herzeigte. Seine Hände schmiegten sich unter mein Pyjama-Hemd an meinen warmen, nackten, Oberkörper. Meine Brust senkte sich in Antizipation vor seinen liebkosenden Fingern. Meine Nippel waren hart und ich wurde bloß an den Gedanken seiner Zunge daran feucht. Seine Küsse wurden fordernder. Seine Zähne schlürften an meinen Hals. Seine Hände zeichneten sich an meinem Brustkorb ab. Es schmerzte.

"Carlson!", keuchte ich auf.
Ich bekam es mit der Panik zu tun. Seine Hände würden blaue Abdrücke hinterlassen. Was war bloß los mit ihm? So kannte ich ihn nicht.
"Carlson bitte."
"NEIN.", schnitt seine tiefe, grollende Beta Stimme die Atmosphäre.
Ein Blick in seine Augen reichte. Es war nicht Carlson.
"Du hast mich lange genug warten lassen, Mate. Es wird Zeit." Ich sah seine Fangzähne, nur nicht die von Carlson sondern die des schwarzen Wolfes...

Abrupt öffnete ich meine Augen und blickte meiner Decke entgegen. Mein Herz pochte. Ich kam kaum zum Atmen. Schweiß tropfte an meinen Schläfen entlang und ich bekam das Gefühl der Beengung nicht los. Es war Carlson, redete ich es mir ein. Es war nur ein Traum. Er würde warten. Ich war seine Mate. Ich schluckte, obwohl mein Hals sich trocken anfühlte. Mit einem Ruck warf ich die Bettdecke zur Seite. Mir war heiß. Ich brauchte Luft. Langsam, sodass ich Carlson neben mir nicht aufweckte, trat ich aus dem Bett.

Auch wenn ich wusste, das war nicht mein Carlson gewesen, sondern stand auch mit dem schwarzen Wolf in Verbindung, brauchte ich den Freiraum. Ich setzte Carlson einen Kuss an seinen festen Oberarm, bevor ich aus dem Zimmer tapste.
Mein Weg führte mich ins Esszimmer. Ich mied die Küche. Der Vorfall war nicht allzu lange her, um keine Ängste zu erzeugen. Dad saß grübelnd über diverse Arbeitsblätter drüber. Er kommentierte meine Anwesenheit weder mit einem Blick noch mit einem Nicken. Es schien so, als ob er zu vertieft in seiner Arbeit war. Passierte hin und wieder, wenn Inventar vom Rudel geprüft wurde.

"Konntest du nicht schlafen?", erwiderte er meinen Blick, während ich meine Beine auf dem Sessel anwinkelte und ich meinen Kopf darauf legte.
"Mhm.", summte ich leise zurück.
"Bist du aufgeregt?" Mein Geburtstag wäre morgen. Das hieß: Ich wäre neunzehn und sozusagen in dem Alter, indem man den Mate erkennen konnte und die Markierung offiziell verlangt sein würde.
"Eher nervös."
"Macht Carlson Druck?"
Ich schwenkte meinen Kopf. Es lag eher daran, dass ich mir selbst Druck machte.

Mein Vater legte seine Zettel zur Seite und lehnte sich mit seiner Lesebrille auf zurück.
"Die letzten Wochen waren nicht gerade einfach." Ich nickte ihm zu. Nein, sie waren nicht einfach gewesen. Von dem Augenblick an, wo die rote Farbe an der Küchendecke meinen Rudelstand hervor gehoben hatte und ab morgen würde ich sogar strafbar sein können, für etwas, wofür ich keine Schuld trug.
"Dad? Was ist wenn sie etwas finden werden?" Ich mied es die Polizei zu erwähnen, sondern es verallgemeinert zu hinterfragen.

"Ich glaube nicht, dass Carlson damit leben könnte. Vermutlich würde er dich kidnappen und Fahrerflucht begehen." Ich musste Schmunzeln. Es vergingen einige Sekunden, bevor Dad wieder das Gespräch aufgriff.
"Und wenn sie etwas finden würden, würden wir damit klar kommen. Außerdem, die Person, die dahinter steht, weiß schon genug von uns, dass wir es garnicht aufhalten könnten."

Es beruhigte mich wenig. Wir wussten wenig über den schwarzen Wolf, noch hatten wir irgendwelche Anhaltspunkte. Stattdessen hatte aber die Polizei genug, die zu mir führten. Es war eine Frage der Zeit, wie lange ich noch auf freien Fuß war.
"Ich habe Angst, Dad."
"Ach, Schätzchen..."
"Was ist dann mit dem Rudel? Was wird dann aus mir? Was wird dann aus mir und... Carlson?"

Vermutlich gab ich ein nervliches Wrack ab, aber es war mir einfach egal. Ich brauchte Dad's Umarmung, der sie mir auch zu gerne schenkte. Ich brauchte diesen Moment, wo ich Schwäche zeigen konnte. Es war zu viel. Es war psychisch zu viel, so zu tun, als ob alles in Ordnung wäre. Nichts war in Ordnug.
"Ich werde alles verlieren, Dad."
"Täusch dich nicht, Clementine. Dein Mate kannst du nicht verlieren. Vor allem nicht, wenn er der Typ ist, der am Treppenansatz steht und auf dich acht gibt." Mein Kopf wandt sich in Dad's Umarmung in Richtung der Treppen. Tatsächlich stand ein halbnackter Carlson mit verwuschelten Haaren dort.

Ich... will dich nicht-

Ich weiß, unterbrach mich Carlson.
Ich dich genauso wenig.

Wieso bekam ich dann das Gefühl nicht los, dass ich ihn verlieren werde?

Beta's nerdy enemyWhere stories live. Discover now