Beta's nerdy enemy

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Normalerweise passte ich in Literatur und Geschichtsunterricht am meisten auf. Heute aber nicht. Stattdessen pustete ich mir meine Haare aus dem Gesicht und erhielt so einen strengen Blick von meinem Lehrer.
"Clementine wollen Sie den Unterricht für mich fortfahren?"
Ich schüttelte meinen Kopf. Hat ihn das Pusten so sehr gestört? Fand ich komisch. Sowas vernahm man nicht so schnell. Könnte es sein... nein, bestimmt nicht. Man hätte es riechen können und dieser Lehrer stank bestimmt nicht nach feuchtem Wald.

"Ich denke nicht, Sir.", gab ich schlechtweg zurück.
"Dann würde ich Ihnen raten den Unterricht zu folgen."
"Notiert.", nickte ich mit meinem Kopf mit. Natürlich glitten meine Gedanken zu dem heutigen Morgen zurück, worin mich Carlson wieder nicht in Ruhe gelassen hatte. Ich hasste ihn.

In der Ruhe der Stunde, wo die Klasse, samt mir und Zoe mit einer Recherche beglückt wurden, ertönte die Stimme des Rektors aus den Lautsprechern.
"Miss Sage, wird gebeten im Direktorat zu erscheinen."
Baff blinzelte ich dem großen Lautsprecher in der Ecke des Zimmers entgegen, als es mit einem Rauschen wieder still wurde.
Was? Ich zum Rektor?

Die Klasse begann untereinander zu tuscheln. Ich verdrehte für einen Augenblick meine Augen, bevor mein Kopf sich zu einer stillen Zoe wandt. Die selbe Frage stand in ihrem Gesicht geschrieben. Wieso die Musterschülerin zur Direktion gehen musste?
"Clementine, Sie sind vom Unterricht befreit." Der Lehrer wedelte mit seiner Hand Richtung Tür. Schleppend stieß ich mich von meinem Stuhl ab und gab nebensächlich Zoe ein Augen aufreißen, dass nur Mädchen verstanden.

Fünf Minuten später trat ich zur lächelnden Sekretärin des Direktors an. Ihr Lächeln schwand nicht einmal, nachdem sie mich zur Tür des Direktors wies.
"Viel Glück.", flüsterte sie mir zu, bevor ich mit straffen Schultern eintrat.
"Hallo.", grüßte ich in den stillen Raum hinein.
Der Direktor stand seine Krawatte richtend von seinem Bürosessel auf und ließ mich freundlicherweise rein.
"Ah, Miss Sage, wir haben auf Sie gewartet?"

Wir?

Meine Augen landeten auf die mürrische blickende Person, auf einem der hölzernen Sesseln vor dem Schreibtisch des Direktors.
"Nicht wahr, Mr. Wise?" Ich hätte es mir denken können.
Carlson schenkte mir nicht einmal einen Blick. Irgendwie entäuschend. Sein neckisches Grinsen fehlte.
"Nehmen Sie Platz."
Gehorsam nahm ich zaghaft neben Carlson Platz, der jetzt seine Arme verschränkte und den Direktor anstarrte. Das gefiel mir ganz und gar nicht.

Ich richtete meine Brille zurecht, bevor ich meine Augen von Carlson wandte und nun die des Direktors aufsuchte.
"Ich halte mich kurz, Miss Sage. Mister Wise hat vergangene Nacht Fünf meiner Schüler die Hand gebrochen. Er behauptet Sie wären daran beteiligt gewesen."
Ich bekam Herzrasen.

Meine Gedanken verrannten sich automatisch mit denen von Carlson.

Was?

Du warst der Grund, vernahm ich seine Stimme in meinem Kopf.

"Stimmt dies Miss Wise? Ich hoffe sie verstehen, als Mitschuldige müsste man ihre Eltern informieren..."
"Nein, ich war nicht daran beteiligt." unterbrach ich den Direktor. Ich war nicht daran beteiligt... und bestimmt nicht der Grund, warum Carlson wie Carlson handelte. Die Erinnerung von der morgigen Unterhaltung mit Zoe tauchte in meinem Unterbewusstsein auf.

"Findest du es dennoch nicht komisch, dass Carlson genau die Typen verprügelt hat, die dir gestern über den Weg gelaufen sind?"

"Sie lügt!", mischte sich Carlson ein.
"Nein, tu ich nicht!" mein Körper wandt sich in seine Richtung.
"Das stimmt nicht. Das müssen Sie mir Glauben! Was für einen Grund hätte ich gehabt?"
"Diese Typen haben sie beleidigt, daraufhin hat sie mich angewiesen diese zu konfrontieren"

CARLSON! schrie ich ihn durch unsere Gedankenverbindung an.

Sexy, wenn du wütend wirst grinste er spöttisch zurück.

Carlson! wiederholte ich mich weiterhin.
Bieg das wieder hin.

"Also, ich habe keine Ahnung welche innerliche Unterhaltung Sie zwei führen, jedoch kann ich so etwas in meiner Schule nicht dulden."
"Ich war aber nicht..."
Der Direktor hielt mich mit einer Handbewegung auf.
"Nichtsdestotrotz, kann ich ihr Vorgehen nicht nachvollziehen. Sie sind beide für eine Woche suspendiert."

Meine Augen weiteten sich. Das konnte er doch nicht machen? Ich war unschuldig! Ich hatte nichts mit der Sache zu tun.
"Aber ich sage Ihnen doch!-"
Jeglicher Protest wurde von mir nicht angenommen, stattdessen durfte ich mich mit der dummen Bestrafung abfinden. Dank Carlson.
"Brauchen Sie uns noch?", meldete sich ein gelassener Carlson zu Wort.
Die Empörung stand mir ins Gesicht geschrieben, doch wer beachtete mich schon?

"Nein, Sie können gehen."
In meinen Gedanken gefangen, wie ich das meinen Eltern erklären sollte, vernahm ich viel zu spät Carlsons Hand die sich meine schnappte und mich wiederwillig aus der Direktorat zog.