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Carlson's warme Finger lösten meinen Zopf aus meinen Haaren und fuhren durch meine Haare. Sie massierten meinen Nacken rauf zu meinem Kopf. Ich würde Schnurren, wenn ich eine Katze wäre, doch war ich nur eine kleine Wölfin, in den Armen eines starken Betas, wessen Freundin uns gerade zum Rudel Haus fuhr.

Ich hielt mich an seinen angewinkelten Arm fest, als das Auto mit einem Ruck zum Halt kam und Carlson den Griff um mich verstärken musste. Beschützerisch hielt er mich in seinen Armen fest. Vielleicht hatte mein Herz einen kurzen Aussetzter erlebt, bevor mir wieder einfiel in wessen Armen ich mich befand.
"Kannst du nicht fahren?", keifte er Cornelia auch schon an. Ich zuckte bei seiner lauten Stimme unwillkürlich zusammen.
"Carlson, ich habe erst seit letztem Monat meinen Führerschein!", schoss sie schnippisch zurück.

"Schrei mal nicht so."
"Du hast doch damit begonnen.", betone sie das Personalpronomen.
"Du nervst.", hielt sich Carlson nicht zurück.
"Du doch erst recht. Deine arme Mate!", nörgelte sie zurück.
"Sie wird dich hassen."
"Tut sie eh schon.", stimmte er ihr genervt zu.
Während sich das Paar stritt, streiften meine Augen zu dem erhellten Rudelhaus rüber. Es war riesig. Alle Lichter brannten und ließen den Garten und die Auffahrt erhellen.

Aus dem Seitenwinkel bemerkte ich wie Mr. Wise's Auto zum Halt kam. Dad sah gar nicht gut aus. Seine Haare standen ab und seine Miene sprach Bände. Er tat mir so unglaublich leid.
"Carlson.", stupste ich ihn an seiner Brust an und erhielt so seine Aufmerksamkeit.
Komisch wie schnell er auf mich hören tat, obwohl er nicht gerade nett zu mir war. Meine Hand zeigte aus dem Fenster in Richtung meiner und seiner Eltern.
"Ich gehe mal vor. Manchmal bist du unerträglich Beta!", nuschelte Cornelia vor sich hin, bevor sie aus dem Wagen stieg.

"Du bist echt schwer, Clementine."
War von ihm zu erwarten, aber Hauptsache zu Mittag noch behaupten ich wäre zu dünn. Langsam glaubte ich, er machte es mit Absicht. Mich provozieren. Aber auf was hinaus? Es war ja nicht so, als ob ich eine Reaktion von mir gab. Ich war es nun Mal gewohnt. Ich kannte es nicht anders.
Meine Hand schoss zu dem Türgriff vor, wurde jedoch von Carlson aufgehaltenm Seine Hand legte sich auf meine. Fragend ließ ich meinen Kopf langsam zu ihn hoch wandern.

"Du weißt, ich lasse nicht zu, dass dir irgendetwas passiert?" Ich konnte nicht von seinen Augen wegblicken. Sie hielten meine gefangen und trotz seiner eigenen Art wunderte es mich, warum er sich so um meine Sicherheit kümmerte. Ich war bloß Clementine.
"Okay?", fragte er nach. Langsam nickte ich ihm zu. Er schien erleichtert auszuatmen, bevor er etwas machte womit ich nie im Traum gerechnet hätte.
Seine weichen Lippen landeten auf meiner Stirn. Träumte ich? Fand ich das in Ordnung? Veräppelte er mich gerade? Ich war zwiegespalten zwischen dem berauschenden Gefühl, das ich bekam und den ettlichen Fragen, die kein Ende nahmen.

"Gut.", flüsterte er gegen meine Stirn.
Ich schluckte nickend runter.
"Weiche heute Abend nicht von meiner Seite." Ich hörte nicht auf zu Nicken. In diesem Moment wollte ich nichts sehnlicher als aus seinen Armen zusteigen um etwas Abstand zu gewinnen. Mein Herz hörte nicht auf schneller zuschlagen. Es schlug so laut, dass es schon schmerzte. Was war das? Seine Nähe war mir viel
zu bewusst. Ich musste hier heraus.

Carlson öffnete mit meiner Hand die Tür. Die frische Luft traf auf meine erhitzten Wangen, aber es interessierte mich nicht. Weder die Gänsehaut, die ich bekam, noch die Kälte. Ich sprang förmlich von seinem Schoß und musste mich nach vorne beugen, um Halt auf meinen Knien zu finden. Was war das? Sowas hatte ich bis jetzt noch nie gefühlt.
"Alles in Ordnung?"

"Ja., ja.", gab ich eine Antwort. Ich wusste nicht, wann Cornelia dazu geraten war. Vielleicht hatte sie neben dem Wagen gestanden. Alles hätte sein Können.
Carlson trat aus dem Wagen und blieb einige Schritte vor mir stehen.
"Kommt ihr? Wir haben eine Versammlung zu besuchen."
Er hatte Recht. Ich richtete mich auf und wartete darauf, dass Carlson vor mir ins Haus ging, doch das schien nicht sein Plan gewesen zusein.

Er streckte seine Hand vor.
Ich zögerte. Würde das kein falsches Bild abgeben? Vielleicht war es an Cornelia gerichtet.
"Clementine, ich sagte du sollst nicht von meiner Seite weichen!"
"Aber... aber-"
Carlson duldete es nicht, sodass er vortrat und selbst nach meiner Hand griff. Anscheinend war es ihm egal, was die Pack-Mitglieder reden würden, wenn sie uns Händchen
haltend sahen.

Beta's nerdy enemyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt