Es war das erste Mal nach dem Unfall, das ich mich wieder in mein geliebtes Café und zweites Zuhause begab. Mit einem fetten Gips um meinem Arm trat ich durch die Tür und wurde von Binna und Hajoon regelrecht in eine Gruppenumarmung gezerrt und eins stand fest, so schnell ließen die Beiden nicht wieder los.
Auch wenn ich nicht arbeiten konnte, besuchte ich die beiden regelmäßig, versuchte etwas auszuhelfen und blieb hin und wieder auch bis zum Ladenschluss bei Hajoon, in der Hoffnung Jisung wieder zu sehen... doch er kam nicht, seit über einer Woche.
Mit wehleidigem Blick sah Hajoon zu mir und legte mir eine Hand auf die Schulter. "Ich habe ihn seit dem Tag deines Unfalls nicht mehr gesehen.", meinte der Rothaarige und zog mich sanft in eine Umarmung. Ich nickte leicht und wollte mich bereits verabschieden, als Hajoon mich aufhielt.
"Ich muss dir was sagen", begann er vorsichtig, "ich hoffe wirklich es liegt nicht daran, aber ich habe ihm mehr oder weniger ausversehen von deiner Krankheit erzählt und ich weiß nicht, wie er das aufgenommen hat. Es tut mir leid."
Überrascht sah ich den 26-jährigen an. Er hatte was getan?? "Es tut mir leid, ich konnte ja nicht ahnen, dass er so reagiert." Auch wenn mir nicht wirklich gefiel, was mir mein Bruder und bester Freund beichtete, konnte ich nicht böse auf ihn sein. Ich wusste, dass er so etwas nie beabsichtigt hatte und nickte daher nur sanft. "Er hätte es sowieso irgendwann erfahren.", antwortete ich nur schlicht, verabschiedete mich und verließ das Café. Seufzend sah ich hinauf in den Himmel und wusste nicht wie es jetzt so wirklich weitergehen sollte, als ein blonder junger Mann, etwa so alt wie Hajoon, wenn man meiner schlechten Menschenkenntnis trauen konnte, auf mich zukam.
"Hallo, ich hab dich eben mit dem Arbeiter des Cafés reden sehen, arbeitest du zufällig auch hier?" Etwas überfordert nickte ich. "Okay, gut. Bitte denke nichts schlimmes von mir. Ich war nur eben auf dem Weg hier her, da ich einen Freund von mir suche und ich weiß das er die letzten Tage immer hier war. Nur da ihr schon geschlossen hattet, wollte ich nicht unhöflich sein und Klopfen.", erklärte sich der Fremde sofort. An seiner Stimme erkannte ich etwas Sorge und ich wunderte mich, wen er wohl meinte, da ich dafür ja wohl definitiv der falsche Ansprechpartner war.
"Ich kann dir das leider nicht beantworten, da ich derzeit wegen meinem Arm nicht arbeite, aber Hajoon kann dir sicher helfen. Hast du einen Namen, Beschreibung oder so? Da gehe ich nochmal rein und frage nach.", bot ich freundlich an, versuchte jedoch zu meiden ihm direkt ins Gesicht zu schauen. Nach all den Jahren, war mir das immer noch unangenehm.
"Er ist mein Mitbewohner, sein Name ist Han Jisung-"
Überrascht sah ich auf, als ich den Mann vor mir leise unterbrach. "Dunkle Haare, braune Augen..." Meine Stimme war nicht mehr als ein Flüstern und doch hörte er es. "Du kennst ihn?" Ich seufzte. "Kennen? Nicht wirklich. Wir haben hin und wieder nach Ladenschluss miteinander geredet, mehr nicht."
"Ahhh, dann musst du also Myeongsuk sein, richtig?"
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𝘱𝘳𝘰𝘴𝘰𝘱𝘢𝘨𝘯𝘰𝘴𝘪𝘢 || 𝘩.𝘫𝘴 {𝘴𝘬𝘻}
FanfictionEine kleine Kurzgeschichte über ein Mädchen mit einer besonderen und doch eher seltenen Krankheit, welches auf einen für sie ganz besonderen Menschen trifft. → inspiriert und motiviert, durch meine allerliebste @LJessmint !! → die wundervolle Inspir...
