~❁~ chapter 5 ~❁~

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Mit einem Lächeln auf meinem Gesicht schlenderte ich nach Hause. Ich hatte mir für heute Abend noch etwas vorgenommen und ich freute mich unglaublich darauf. Schon seit ich klein war, zeichnete ich wirklich gern, was auch dazu führte das ich recht gut war, bei dem was ich tat. Nur eines hatte ich nie versucht, .. Gesichter. Das Einzige, was für mich wortwörtlich fremd war. Doch heute wollte ich es versuchen. Mein doch etwas photographisch angehauchtes Gedächtnis hatte es tatsächlich auf die Reihe bekommen, sich jedes Detail seines Gesichtes einzuprägen. Also suchte ich Papier und Stifte zusammen und setzte mich ans Werk. Bis spät in die Nacht arbeitete ich an meiner Zeichnung und korrigierte Linien, welche ich so noch nie vorher versucht hatte zu Zeichnen. Ich hatte ja keine Ahnung, wie schwer es manchmal sein konnte, umzusetzen was in meinem Kopf doch so klar zu sehen war.
Dennoch, keine Aufgabe war unmöglich und so vollendete ich ein, meiner Meinung nach, Meisterwerk. Ob ich damit meine Begabung oder die Person darauf meinte, ist eine andere Sache. Flink steckte ich das Bild in meine Tasche, da ich vor hatte es Binna und dem heute seit langem mal wieder erscheinenden Hajoon zu zeigen. Ein Beweis, dass es tatsächlich ein einziges Gesicht auf dieser Welt gab, welches ich tatsächlich sehen konnte.
Am nächsten Morgen - wie konnte man es mir übel nehmen, wenn ich bis fast vier Uhr morgens wach war - verschlief ich. Ich hatte noch knapp eine Stunde bis zu meiner Schicht, musste noch duschen, etwas essen und mich vielleicht etwas ansehnlich kleiden. Recht schnell versuchte ich all dem ohne Unfall nachzugehen. Kleidungsmäßig wählte ich hierbei eine schwarze Jeans mit roséfarbener Bluse, zusätzlich band ich wie jeden Tag meine Haare hoch und verließ mit einem Brötchen in der Hand, meine Wohnung.
Meine Aufmerksamkeit war relativ, was eventuell auch nicht die beste Entscheidung meinerseits war, da mich dies per Krankenwagen ins nächste Krankenhaus führte. Schön, oder? Mir ging es soweit gut, nur der Fahrradfahrer, welcher böse gestürzt war, tat mir unendlich leid. Aber warum können Autofahrer auch nicht langsam fahren in einem Verkehrsberuhigten Bereich?
Und so kam es das der arme Radfahrer ausweichen musste, an eine Erhöhung fuhr, an welcher ich eben vorbei wollte und wir voll ineinander prallten. Ja, Leben war aufregend. Mein Arm, welcher sich ohne Schmerz leider nur schlecht bewegen ließ, wurde als gebrochen diagnostiziert und ich sollte noch drei Tage bleiben. Dem Radfahrer erging es etwas anders, er hatte eine Kopfverletzung, wie schwer konnte ich nicht sagen, schließlich war ich kein Arzt.
Am ersten Tag fiel mir es schwer die Schwestern zu unterscheiden und ich musste dem Doktor auch von meiner Krankheit beichten, was mir vor Fremden immer noch sehr unangenehm war, darüber zu sprechen. Doch wurde ich freundlich aufgenommen und bekam auch sofort einen Anruf von Binna und Hajoon, welche ganz besorgt fragten, ob es mir denn tatsächlich gut ging. "Mensch, da komme ich gerade wieder und du machst so einen Blödsinn.", hatte Hajoon schmollend von sich gegeben.
Ja, ich hatte den Dude und seinen ganz besonderen Charakter die letzten zwei eineinhalb Wochen wirklich vermisst.

𝘱𝘳𝘰𝘴𝘰𝘱𝘢𝘨𝘯𝘰𝘴𝘪𝘢 || 𝘩.𝘫𝘴 {𝘴𝘬𝘻}Where stories live. Discover now