4. Advent

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Der vierte Advent war nun gekommen. Es war noch nicht Weihnachten doch lang war es auch nicht mehr.
Ich wusste immernoch nicht ob ich mich freute oder nicht.
Wir waren spazieren gegangen und stapften durch den Schnee. So viel hatte ich lange nicht mehr gesehen. Wir waren chon eine ganze Weile unterwegs und langsam verstand ich warum ich den Pelzmantel anziehen sollte. Der hielt wirklich warm. In meinem normalen Mantel fror ich bereits in Deutschland, ohne Schee undhier lag dieser Teilweise mit mir auf Augenhöhe. unser nachbar musste sein Auto ausgraben und ich durfte vorhin vom Balkon runter hüpfen, weil unsere Tür fast bis oben hin zugeschneit war.
Ich vergrub meine frierende Nase im Schal, den ich mir fast um mein halbes Gesicht gewickelt hatte. Trotzdem formten sich kleine Wölckchen wenn ich ausatmete.
Einen Moment verfolgte ich eines und sah dabei in Alexanders Richtung. Es erstaunte mich wie er so gelassen neben mir lief und nicht mal so warm eingepackt aussah.
Naja er war es wohl gewohnt, nicht so wie ich.
Ich sah wieder nach vorne. ,,Schau nach vorne Kind, sonst tuts weh",schallte die Stimme meiner Mutter in meinem Kopf.
Ob sie mich noch sucht? Ob sie mich noch vermisst? Ob sie, wie ich, die Tage gezählt hat? Ob sie, wie ich, irgendwann aufgehört hat?
,,Alles in Ordnung, Kleiner?",wurde ich von der Seite aus meinen Gedanken gerissen und ich nickte als Antwort. Da viel es mir wieder ein und ich fragte vorsichtig und leise:,,Darf ich meiner Familie einen Brief schreiben? Ich nenne Keine Namen und keinen Ort... ich will nur, dass sie wissen, dass alles ok ist."
Alexander seufzte und als ich zu ihm sah, bemerkte ich einen zwiegespaltenen Blick.
,,Du kannst ihn zensieren wie du willst aber lass mich ihnen schreiben",bat ich etwas verzweifelter und er seufzte erneut.
,,Fein, aber ich lese dann nochmal drüber und schicke ihn erst ab wenn ich es ok finde",erlaubte er mir und ich freute mich so sehr, dass ich begann zu lachen und mich zu bedanken während ich ihm um den Hals viel. Das war das schönste Geschen, dass ich bekommen konnte.
Mittlerweile war es mir egal ob ich wieder nachhause konnte oder nicht, aber ich wollte so sehr wieder Kontakt zu ihnen haben.
Ich wollte nur irgendeine Art von Verbindung. Ich wollte, dass es ihnen besser geht und sie sich keine Sorgen mehr machten.
Mir war nicht klar ob ich das damit erreichen konnte oder nicht, doch ich war mir ziemlich sicher, dass sie sich freuen würden.

Suck ItWhere stories live. Discover now