1.3

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Als wir so durch die Gänge gingen schaute ich mich aufgeregt um, auf der Suche nach einer Möglichkeit zu entkommen.
Ich merkte gar nicht wie sich jemand or uns stellte und blickte verwirrt zwischen den Männern hin und her ehe ich den dritten Fremden vor uns bemerkte und meinen Blick senkte. Es war mir sehr unangenehm so vor jemanden fremden zu stehen.
Ich verstand nicht worüber sie sprachen, bis ich nach vorne geschubst und von einem Arm grob aufgefangen wurde. Erst jetzt traute ich mich zu ihm hinauf zu sehen.
Der Mann war ziemlich blass, hatte blaue Augen und dunkel braune, lockige Haare die ihm etwas ins Gesicht vielen. Zusammen mit dem leichten Lächeln ergab es ein wirklich schönes und freundliches Bild. Ich hätte ja was gesagt, aber irgendwie funktionierte es nicht.
Er zog mich wieder ordentlich auf die Beine und hielt mein Handgelenk fest, während wir wieder durch die Gegend liefen.
Vor einem Raum hielt er an und ging mit mir hinein.
,,Nimm dir etwas und zieh dich an",befahl er und ich tat es. Kaum war ich fertig stellte er sich vor mich hin und wollte mir ein Halsband anlegen. Ich ging einige Schritte zurück, was nicht wirklich viel brachte, da der Raum klein war und ich bereits nach 2 oder 3 Schritten die Wand an meinem Rücken spürte.
Er kam mir wieder näher und meinte relativ sanft ich solle brav sein, ich bräuchte keine Angst zu haben.
Kaum hatte er das gesagt stand er so nah vor mir, dass ich keine Möglichkeit hatte zu verschwinden. Schnell hatte ich das Halsband um und merkte wie eine Kette daran befestigt wurde.
An diesem Punkt fand ich meine Stimme wieder,wenn auch nicht so laut oder fest wie ich es wollte aber immerhin. ,,Was soll das?",fragte ich leise und erntete einen überraschten Blick. ,,Was genau?",kam es zurück.
,,Na das alles! Was passiert mit meiner Klasse? Wo sind wir? Wer bist du? Warum machst Das? Und wann können wir gehen?",kam es von mir nun um einiges lauter und sehr aufgebracht.
Der fremde Mann sah aus als würde er sich seine Worte zurechtlegen. ,,Verkauft, hier, Alexander, weil ich dich mitnehme und kommt drauf an was genau du meinst",antwortete er. Die Worte 'Verkaufr' und 'weil ich dich mitnehme' hallten in meinem Kopf wieder. Die Kraft in meinen Beinen verließ mich und ich glitt an der Wand hinunter. Normalerweise hätte ich das als scherz abgetan und gelacht aber aus irgendeinem Grund wusste ich, dass es kein Scherz war. Ob es an meinem toten Lehrer, den komischen Typen von vorhin oder an der Situation jetzt lag sei mal so dahingestellt.
Ich hatte keine Zeit es sacken zu lassen, denn sofort wurde ich wieder auf die Beine und aus dem Raum gezogen.
Alexander führte mich aus dem Gebäude zu seinem Auto und meinte ich solle einsteigen. Ich tat es und merkte wie er sich auf der anderen Seite niederließ ehe er den Wagen startete und los fuhr. Es war bereits dunkel. Waren wir wirklich so lange da drin? Es fühlte sich an als wären es nur wenige Minuten gewesen.
Die Fahrt war hubbelig, aber an die unebenen und kaputten Straßen hatte ich mich in den letzten Tagen gewöhnt, weshalb ich einfach aus den Fenster sehen und meinen Gedanken nachhengen konnte. Es muss ungefähr die hälfte der Fahrt gewesen sein als ich merkte wie mir die Tränen die Wangen hinunterflossen und ich anfing zu schluchzen.
Ich versuchte mich zu beruhigen und mir die Tränen aus dem Gesicht zu wischen, gab es aber nach kurzer Zeit auch wieder auf.
Mein neuer Besitzer, nahm ich mal an, legte mir eine Hand auf das Knie, als würde er versuchen mich zu beruhigen.
Ich weiß nicht wie lange das ging doch kaum hörte ich auf zu weinen hielten wir vor einem großen Haus, oder Anwesen, wie auch immer man das nennen will.
Anstatt sofort auszusteigen blieb er sitzen und schloss ab.
Ich hatte Angst und sah ihn mit großen Augen an. Er lächelte mich sanft an ehe er ruhig begann zu spechen.,,Kleiner, Ich weiß es ist viel. Am liebsten würde ich dich einfach nachhause schicken",sagte er und wurde von mir unterbrochen ehe er weiter sprechen konnte: ,,Warum machst du das dann nicht? Ich werde nichts erzählen... Ich will einfach nur nachhause." Er seufzte. ,,Ich würde gerne, glaub mir, aber es geht nicht. Wenn du frei kommst werden sie dich und alle die da Kontakt zu dir hatten töten",erklärte er.
Ich fing wieder an zu weinen und vergrub mein Gesicht in meinen Händen. Das war erbärmlich. Ich war einfach erbärmlich in dieser Situation.
Ich spürte wie er mich in den Arm nahm, so gut es eben ging und mir über den Kopf streichelte. Er murrte auch nicht als ich mich in sein Hemd krallte und mein Gesicht darin versteckte.
Anscheinend habe ich jegliches Zeitgefühl verloren, denn auch hier wusste ich nicht wie lange wir so da saßen, doch als ich mich etwas beruhigt hatte schlug er leise vor rein zu gehen und ich nickte.
,,Ich hab dein Hemd nass geheult... tut mir leid",entschuldigte ich mich als wir uns lösten. Er tat es mit einem leichten Lachen ab und ging mit mir in das Gebäude.

Suck ItWhere stories live. Discover now