Kapitel 23

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Pov. Taehyung
Mir wurde nach einiger Zeit etwas kalt weshalb ich mich näher an Jungkook kuschelte, welcher dann aber die Anzeichen machte aufzustehen. „Dir ist kalt, oder? Wollen wir nach Hause?" fragte er und strich mir sanft durchs Haar, woraufhin ich nickte und zusammen mit ihm aufstand.

Irgendwie war es echt schön mit ihm einfach nur im Gras zu liegen und sich den Sternenhimmel anzusehen, auch wenn das schon ziemlich müde macht. Und absolut kitschig ist. Aber das ist und bleibt das erste und letzte mal, wo ich Kitsch mochte, der Rest kann mir wirklich gestohlen bleiben.

Als wir standen, zog Jungkook mich wieder nah an sich und sah mir in die Augen, wobei er leicht schmunzelte. „Deine Augen spiegeln den Sternenhimmel, so seh ich gleich zwei schöne Sachen auf einmal." sagte Jungkook den wohl kitschigsten Satz den ich je in meinem Leben gehört habe.

Aber... naja, ab jetzt war es dann eben das letzte mal wo ich es mochte. Auch wenn er diesen Satz eins zu eins so aus irgendeinem Film geklaut haben könnte, was es trotzdem irgendwie schön sowas gesagt zu bekommen. Selbst wenn man, wie ich, Kitsch über alles hasst.

Ich war allerdings etwas überfordert was ich darauf antworten sollte, was Jungkook wahrscheinlich auch direkt merkte, denn ich könnte mir sein breites Grinsen nicht anders erklären. „Es ist schon ziemlich süß, wie du jedesmal wegen mir in Verlegenheit kommst." grinste er, weshalb ich anfing zu schmollen, da ich wegen ihm gerade wahrscheinlich leicht rote Wangen bekommen habe.

Oh gott, ich verhalt mich ja wie ein waschechter Bottom in seiner freien Wildbahn. Manchmal, okay nicht nur manchmal und vor ein paar Tagen eigentlich ausschließlich, würde ich Jungkook gerne dafür hassen, aber... hat ja offensichtlich nicht geklappt. Wie sehr ich mir wünschte ihn hassen zu können, aber er zieht mich an, wie ein riesiger Magnet eine kleine Büroklammer anzieht.

Jungkook legte seine Hand an meine Wange und zog mich in einen Kuss, welcher sehr langsam und sanft war. Sofort verlor ich mich in dem Kuss komplett, ich weiß gar nicht, wie ich das beschreiben soll. Es war einfach ein anderes Gefühl, sich so gefühlvoll unter dem klaren Sternenhimmel mitten im Wald zu küssen. Auch wenn man nicht verliebt ist.

Langsam lösten wir uns wieder und sahen uns kurz lächelnd an, bevor wir zurück gingen. Gähnend warf ich mich dort angekommen auf sein Bett und streckte mich. „Ich bin müdeeee." beschwerte ich mich, als wäre es ein Problem, für das es keine Lösung gäbe.

„Dann lass uns schlafen gehen." meinte Jungkook und sah mich von oben an. „Aber ich will nicht..." schmollte ich. Ich wollte nicht schlafen, weil ich ein wenig Angst vor morgen hatte, wie ich morgen über all das heute geschehene denken werde. Denn das war nicht gerade wenig und nicht unbedeutend.

Doch gerade solang Jungkook in meiner Nähe ist, konnte ich darüber nicht rational nachdenken. Bei ihm schien alles so viel einfacher, trotzdem war es schon bei ihm, mit ihm, kompliziert, dann will ich nicht wissen wie kompliziert es war, wenn ich alleine im Bett liege.

„Wir können ja wenigstens Zähne putzen, dann können wir und noch eine Serie anmachen und kuscheln, dann kannst du einschlafen wann du willst, ohne nochmal aufzustehen zu müssen." schlug er vor, wozu ich auch sofort einwilligte und wir Zähne putzen gingen.

Jungkook war eigentlich schon ein ziemlicher Softie. Er alberte im Bad ziemlich rum, was man von jemandem, der so dominant sein kann, echt nicht erwartet. Es ist schon krass wie viele verschiedene Persönlichkeiten hat.

Einmal war da seine Persönlichkeit, die er in der Schule hatte. Der schüchterne und zurückhaltende Junge, der Mobbing einfach so über sich ergehen ließ und kein Wort dazu sagte, als ob alles stimmen würde, was über ihn gesagt wird.

Dann war da noch der dominante Jungkook, der überhaupt die Ursache dafür war, dass ich hier bei ihm stehe und ihm im Spiegel beobachte. Der mich andererseits auch schon mit seinem Daddy Kram etwas abstieß, aber irgendwie auch neugierig machte.

Und zuletzt Softie Jungkook, der sich gerade wie ein kleines Kind verhielt. Letztendlich war diese softe Seite aber auch der Grund warum ich mich bei ihm so geborgen fühle, als ob ich immer eine schützende Hand über mir hätte.

Jungkook war einfach die perfekte Mischung aus allem, sonst wäre das alles wahrscheinlich auch ganz anders abgelaufen. Wer weiß, ob ich überhaupt irgendwann gemerkt hätte, dass ich auch auf Jungs stehe? Oder das ich ein Bottom bin.

Auf die letzte Erkenntnis hätte ich auch verzichten können. Okay, nachdem ich weiß wie gut es sich anfühlt, zumindest mit Jungkook, bin ich nicht böse drum, ein Bottom zu sein. Aber Jungkook ist und bleibt der einzige, der mich jemals toppen wird! Ich werde sowieso mit keinem anderen Typen außer ihm Sex haben, er bleibt meine kleine Ausnahme.

Nachdem Jungkook mit seiner kleinen Tanzeinlage im Bad fertig war, die er zu der Musik gemacht hatten, die er laufen lassen hat, gingen wir zurück ins Zimmer. Irgendwie hatte ich echt gute Laune durch ihn bekommen, da er sich echt ein wenig bescheuert verhalten hat, aber das war wirklich lustig.

Ich zog meine Hose aus und legte mich ins Bett, während Jungkook sich bis auf die Boxershorts auszog und sich mit unter die Decke legt. Während er eine Serie raussuchte, kuschelte ich mich bequem an ihn. Ich hätte wirklich nie gedacht, dass ich kuscheln mal so schön finden würde.

Nach kurzer Zeit holte mich meine Müdigkeit wieder ein und ich schloss die Augen, weshalb ich bei der Serie nur noch zuhörte, anstatt sie zu schauen. Dafür konnte ich aber umso besser Jungkooks Nähe genießen und war kurz davor in den Halbschlaf zu driften.

„Gute Nacht Baby, schlaf gut..." flüsterte Jungkook, weshalb ich leicht lächelte. „Gute Nacht." nuschelte ich zurück und schlief dann lächelnd, halb auf ihn liegend, ein.

Wrong ImageWo Geschichten leben. Entdecke jetzt