Ich bin doch hier

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i know i know halloween is tomorrow but here's my friendly reminder that i'm alive and back after two months of not writing oneshots lol i wrote this today and couldn't wait to post already so here you go

31.10.1981 but make it alternative universe :)

* * *

Draußen war es dunkel, der vergangene Regen glitzerte auf der nassen Straße und Regentropfen fielen von den Blättern der Bäume. Der Himmel war stockfinster, kein einziger Stern war zu sehen und auch der Mond versteckte sich hinter den Wolken, als wolle er nicht sehen, was unter ihm passierte. Matschiges Laub sammelte sich auf den Bürgersteigen, tiefe Pfützen luden nur dazu ein, in sie zu springen und vorbeigehende Fußgänger hinterließen schlammige Spuren auf den Weg.

Im Haus allerdings, da war es kuschelig warm, das Feuer knisterte leise im Kamin und es roch nach Tee und Plätzchen. Ungefähr Pflaumen große Würfen aus Holz lagen verteilt auf dem Teppich, jeder von ihnen trug eine Abbildung eines Tieres und ein schmutziges, bekleckertes Lätzchen hing auf der Lehne einer der Stühle. Ein offenes Kinderbuch lag auf dem Sofa, die Seite mit Bildern der Geschichte aufgeschlagen und wartete nur darauf, dass man es weiterlas.

„Das ist wirklich total lieb von euch", meinte Lily, während sie sich einen gestrickten, beigen Schal um den Hals wickelte und ihren Mantel zuknöpfte. „Ich weiß gar nicht mehr, wann wir das letzte Mal Zeit für uns hatten."

„Ach, nicht der Rede wert. Machen wir doch gerne. Nicht wahr, Moons?", Sirius sah lächelnd rüber zu Remus, der Harry auf dem Arm hatte. Den Blick bemerkend nickte Remus, aber er lächelte Sirius nicht zurück.

„Wir machen nicht zu lange", meldete sich James zu Wort, während er die Mütze auf den Kopf zog und dann Lily seinen Arm hinhielt, damit sie sich einhaken konnte. „Ins Restaurant und zurück. Aber wenn's später wird, legt ihr Harry schlafen, ja?"

„Falls er Hunger bekommt nehmt gerne die Plätzchen", fügte Lily hinzu. „Und bedient euch auch selbst, wir haben genug. Fühlt euch wie Zuhause."

„Und bitte zieht Harry vorm Schlafengehen eine Windel an", meinte James. „Und steckt ihn in den Baby Schlafsack. Mit Decken geht es nicht, weil er die immer wegtritt-"

„Lily, James", lachte Sirius. „Wie kommen klar. Geht ihr nur und genießt euren Abend, denn den habt ihr euch verdient. Macht euch nicht so viele Sorgen."

„Du hast ja recht, du hast ja recht", James umarmte Sirius schnell und winkte Remus zu, wartete auf Lily, die kaum von Harry ablassen konnte und ihm versprach bald wiederzukommen und dann verschwanden die beiden mit dem grünen Feuer.

Sofort wurde es unangenehm still im Haus, Sirius steckte die Hände die Hosentaschen, drehte sich vom Kamin weg und sah sich im Wohnzimmer um. Er wollte etwas sagen, irgendetwas, um die Stille zu brechen, doch was sagte man zu dem Menschen, mit dem man so sehr auseinander gewachsen war, dass man daran zweifelte, sich überhaupt noch richtig zu kennen?

„Hast du Hunger?"

Hoffnungsvoll drehte Sirius den Kopf schnell zur Seite, froh darüber, dass Remus das Sprechen übernommen hatte, nur merkte er dann, dass Harry gemeint gewesen war.

„Komm, wir holen dir was", Remus warf Sirius keinen Blick zu, beachtete ihn gar nicht, sondern ging mit Harry auf dem Arm in die Küche, wo die noch warmen Plätzchen auf dem Backblech ruhten. Sirius fühlte sich fehl am Platz, als gehöre er nicht hier hin, als wäre er nicht willkommen, doch er schüttelte den Gedanken ab. Schließlich wollten James und Lily, dass er hier war, also hatte er jedes Recht darauf.

„Remus, kannst du einen vollen Teller mitbringen? Dann können wir uns damit aufs Sofa setzen", schlug Sirius vor und hörte, wie das Murmeln von Remus an Harry verstummte. Das Gefühl war unbeschreiblich schrecklich und Sirius wollte die Worte sofort zurücknehmen, im Boden versinken, verschwinden, sich in Luft auflösen-

drarry & wolfstar & jily oneshotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt