-11-

612 22 0
                                    

Als ich am nächsten Morgen aufwachte, lag auch Elijah noch neben mir im Bett. Er war schon wach und es wunderte mich, dass er noch liegen blieb, da er sonst immer direkt aufstand. Ich kuschelte mich an ihn und er streichelte mir über den Rücken. Ich atmete seinen Duft ein und fühlte mich einfach wohl. Ohne etwas zu sagen lagen wir dort für noch mehrere minuten. Nach einiger Zeit wollte Elijah dann aufstehen. Auch ich machte mich fertig, da wir beschlossen hatten heute zum Rudel zu fahren. Seid Jakobs Tod habe ich mich dort nicht mehr blicken lassen. Heute war der Tag nun gekommen, an dem ich ihnen von Jakobs Tod berichten musste. Sie schienen es noch nicht zu wissen und wir mussten uns eine Geschichte überlegen, wie wir den Tod glaubhaft vertuschen konnten. Schließlich wollten wir ja niemandem sagen, dass wir Jakob umgebracht hatten. Nachdem wir also fertig waren und mit den anderen gefrühstückt hatten, stiegen wir zusammen mit Nik in Elijahs Auto ein und fuhren Richtung Bayou. Auf der Fahrt hielt Elijah meine Hand. Ich glaube er hatte genauso Angst wie ich. Wir einigten uns auf eine Geschichte. Wir würden ihnen sagen, das Jakob an einer Alkoholvergiftung gestorben wäre. Dies würde ziemlich glaubwürdig rüberkommen, da er ständig besoffen sehr abhängig war. Als wir ankamen, gingen wir zu der kleinen Hütte am Sumpf. Dort trafen wir auf Luke, den Rudelanführer. Er trug ein weißes Unterhemd mit einem Holzfällerhemd darüber. "Hallo Mary, lange nicht gesehen. Wie geht es dir?", fragte er. Jetzt mussten meine Schauspielkünste herhalten. Ich begann zu schluchzen. "Jakob ist vor einigen Tagen an einer Alkoholvergiftung gestorben", schluchzte ich gespielt. Luke sah mich erschüttert an. "Oh nein!", sagte er erschüttert. Ich nickte noch immer gespielt traurig. Verschieben wir die ganze Sache abzukaufen. Er kam auf mich zu und nahm mich in den Arm. Dabei streichelte er mir liebevoll über den Rücken. "Das tut mir so leid", sagte er mitfühlend. "Danke", sagte ich. "Ist bei euch denn soweit alles in Ordnung?", fragte ich dann. Er nickte. "Komm mal mit, ich hab da etwas für dich", sagte er. Ich sah ihn verwundert an und auch die Jungs hinter mir, waren scheinbar verwundert. Ich folgte Luke zu der kleinen Hütte. Er holte einen Umschlag heraus, auf dem mein Name stand. Die Handschrift kannte ich nicht. "Der wurde vor einigen Tagen hier abgegeben", erklärte er mir. Er gab mir den Brief. "Les ihn ruhig später in Ruhe",sagte er und ich tat den Brief in meine Tasche. Wir setzten uns zu viert noch an das Lagerfeuer, wo Luke uns ein paar Würstchen grillte. Wir aßen und es war unfassbar lecker. So verbrachten wir den restlichen Tag im by you. Es war schön, Luke einmal wiederzusehen und umso schöner war es, dass er uns die Geschichte abgekauft hatte. Später verabschiedeten wir uns dann und ich versprach, jetzt häufiger zu Besuch zu kommen. Auf dem Nachhauseweg fragte Nik, was denn das für ein Brief sein. Ich konnte ihm die Frage natürlich nicht beantworten, aber versprach den Brief gemeinsam mit den beiden zu öffnen. Als wir dann zu Hause waren, setzten wir uns draußen auf die Kante vom Brunnen. Ich öffnete den Umschlag und begann zu lesen:

Liebe Mary,
unser geliebtes Kind. Wir vermissen dich schrecklich. Wir würden Dich gerne kennenlernen, denn es ist ewig her seitdem wir uns sagen. Leider können wir es nicht ermöglichen, das zu gefährlich für uns wäre zurückzukehren. Wir wollen nur dass du weißt, dass du uns viel bedeutest! Wir werden dich immer lieben und denke stets an dich.
In Liebe, deine Eltern

"Wieso schreiben sie dir einen Brief wenn sie dich sowieso nicht sehen können?", fragte Nik. Seine Frage war berechtigt, doch ich würde meine Eltern trotzdem gerne kennenlernen dürfen. Was war wohl so gefährlich? Ich würde es herausfinden, ob es ihnen passt oder nicht.

Bullied Girl IIWhere stories live. Discover now