Kapitel 7

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Madelyn „Madelyn" Genervt stöhnte ich auf, ehe ich mich langsam umdrehte. „Anthony", kalt sah ich ihn an. Mit großen Schritten kam er auf mich zu. Im Vorbeigehen stellte er sein Glas voll Champagner auf den Tisch. Er stand nun so dicht vor mir, dass nur noch eine Handbreite zwischen uns gepasst hätte. Fragend sah ich ihn. Als er keinerlei Reaktion darauf zeigte, drehte ich mich um. Ich hatte eindeutig besseres mit meiner Zeit zu tun.

Gerade als ich gehen wollte, packte Anthony mich am Handgelenk und drehte mich wieder zu sich. Jetzt standen wir noch enger zusammen. Ich würde garantiert nicht als erste zurückgehen. Möglichst selbstbewusst versuchte ich zu ihm zu sehen. Ahh keine gute Idee. Gar keine gute Idee. Es war schrecklich in seine Augen zu sehen, die ich doch noch vor einem Jahr so oft genau aus einer solchen Perspektive gesehen hatte. Immer wieder unterbrach ich den Blickkontakt und sah mich hilfesuchend um, nur um dann wieder kurz zu Anthony zu sehen, der mich genauestens zu mustern schien. Natürlich achtete niemand auf das was hier hinten passierte. "Gibt es irgendetwas was du mir mitteilen wolltest", zischte ich genervt. „Hattest du auch nur eine Sekunde daran gedacht mir zu sagen wer du bist?", in Anthonys Augen spiegelte sich mindestens genauso viel Hass und Wut, wie ich sie fühlte. „Dasselbe könnte ich dich fragen", herausfordernd sah ich meinen Gegenüber an, der nur leicht schnaubte, „Außerdem, hätte das etwas geändert, Lord Bridgerton?" „Natürlich hätte das etwas geändert! Das hätte alles geändert! Simon ist mein bester Freund und du bist seine Schwester!" "Ach, was, Sherlock! Bitte Anthony, mach kein Drama wo keines ist" „Was suchst du überhaupt hier?", der Griff um mein Handgelenk verstärkte sich leicht und obwohl es nicht wehtat, war ich langsam wirklich genervt von seiner Art. "Gehört London dir? Verzeihung nächstes Mal werde ich um deine Erlaubnis fragen!", zischte ich ironisch. "Die Leute könnten etwas merken!", auch Anthony konnte ich ansehen wie sehr ihn unser Gespräch nervte und plötzlich hatte es doch einen ganz angenehmen Nebeneffekt. "Ich bin nicht derjenige, der dir die ganze Zeit nachläuft! Glaub mir könnte ich in der Zeit zurückreisen, würde ich auch dafür sorgen, dass wir uns niemals getroffen hätten, aber leider haben weder du noch ich die Möglichkeit dazu. Also schließ endlich mit der Vergangenheit ab und lebe im Jetzt, Anthony!" "Verschwinde. Aus. Dieser. Stadt.", er betonte jedes Wort einzeln und kam meinem Gesicht ein kleines Stück näher. Langsam kam ich seinem Gesicht auch ein Stück entgegen, bis nur noch ein Blatt zwischen uns gepasst hätte. "Sonst was?", flüsterte ich gerade so laut, dass er es verstehen konnte. Mit einer einzigen Bewegung entriss ich ihm mein Handgelenk, drehte mich um und ging möglichst schnell. Egal wo hin. Hauptsache möglichst weit weg von ihm. Als ich aus seinem Blickfeld verschwunden sein musste, atmete ich erleichtert aus.

Twisted Love (Bridgerton ff)Where stories live. Discover now