Kapitel 6

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Haylee Das durfte einfach nicht wahr sein! Er war auch hier! DER Typ, den ich versucht hatte auszurauben. Und im Vergleich zum letzten Mal, war er noch besser gekleidet. Falls das überhaupt möglich war. Ich sah zu der Stelle, an der er stand, aber wie ich mit entsetzten feststellen musste, war er nicht mehr da.

„Sieh an, sieh an. Miss Johnson, welch eine freudige Überraschung", ich denke, ich würde seine Stimme immer wiedererkennen, so arrogant wie sie klang. „Kann ich leider nicht erwidern", ich rümpfte meine Nase und sah zu ihm hoch, da er mich trotz meiner ungewöhnlichen Größe immer noch um mindestens einen Kopf überragte. „Und woher wissen sie wer ich bin?", ich musterte ihn kritisch. „Ich habe da so meine Quellen. Missy", er beugte sich näher zu mir. „Nennen sie mich nicht so! Ich bin kein Kind und vor allem kenne ich sie nicht", mit kalter Stimme schob ich ihn weg von mir. „Der eigentliche Grund, warum ich hier bin, sind die Gerüchte" Ich seufzte. Was auch sonst? „Ich verstehe. Und welche Gerüchte sind das, wenn ich fragen darf?"

„Man sagt, Prinz Jaden Hathaway von Wales wurde sehr vertraut mit einer Bäuerin gesehen", er legte seinen Kopf schief und musterte mich. Ich war mir nicht sicher, da ich ihn nicht so gut lesen konnte, aber in seinen Augen schien Zorn zu flackern. Worüber war er wütend? „Und was habe ich jetzt damit zu tun? Sind sie eifersüchtig? War das ihre Bäuerin? Oder etwa ihr Prinz?", ich grinste schelmisch, „Wenn Sie Hilfe brauchen, kommen sie nicht zu mir" Ich nickte ihm zu, drehte mich um und wollte gehen, aber er packte mein Handgelenk und wirbelte mich grob zu ihm herum. „Erstens, passen sie verdammt noch mal auf, was sie sagen, und zweitens, stellen sie sich nicht dümmer als sie sind", zischte er leise und zog mich am Stoff meines Oberteils zu seinem Gesicht. „Punkt Nummer eins, ich sage was ich will, und ich tue es auch, egal wer vor mir steht. Y punto numéro dos: Ich stelle mich nicht dumm. Ich weiß weder wer sie sind, noch wer dieser dumme Prinz ist noch wer seine kleine Bäuerin ist. Ich weiß nichts. Nada"

„Ich bin Prinz Jaden Hathaway und sie", er tippte mit seiner mit vielen interessanten, silbernen Ringen besetzter Hand an mein Schlüsselbein, „sind meine kleine Bäuerin", die Wut in seinen Augen ließ mich Lächeln. Irgendwie war es lustig Leute zur Weißglut zu treiben. Bei seinen Worten fuhr mir allerdings ein Schauer über den Rücken. „Ich? Warum sollte das jemand denken?", belustigt hob ich meine Augenbrauen. „Aber viel wichtiger: Sie wollen Prinz Jaden von Irgendwas sein?", ich schnaubte. „Ja, ich bin Jaden Everett Hathaway, Prinz von Wales", sein Atem strich über mein Gesicht. „Den Namen haben sie sich wohl nicht selbst raussuchen können, was?", lachte ich leise, „Jaden Everett, bescheuert" Er fuhr sich mit der Zunge an der Innenseite seiner Wange entlang, was nebenbei bemerkt wirklich, wirklich heiß aussah. Dann griff er fester zu und zog mich noch näher zu ihm. Es sah aus als müsse er sich sehr zusammenreißen, jetzt nichts Unüberlegtes zu tun. „Jetzt da sie ja wissen, wer ich bin, können wir über den Grund reden, weshalb ich zu ihnen gekommen bin: Jemand hat Gerüchte über mich und „meine kleine Bäuerin" verteilt. Und ich habe mich gefragt, wer denn auf solche großartigen Ideen kommen könnte. Und nun ja, die Einzige, die mir eingefallen ist, waren Sie"

„Sie glauben, ich hätte Gerüchte über mich und einen Fremden Mann verteilt? Was glauben sie hätte ich davon?"

„Vielleicht wollen sie Aufmerksamkeit, aber dann hätten sie die Gerüchte nicht über sich als Bäuerin erzählt. Also: Ich weiß es nicht, sagen sie es mir", jetzt waren unsere Nasen nur noch Millimeter voneinander entfernt. Meine Hand wanderte blitzschnell in seine Manteltasche und entwendete alles Mögliche daraus. Er packte meinen Arm. Ich hielt erschrocken die Luft an, in dem Glauben er hätte mein Vorhaben mitbekommen, aber er wollte damit lediglich das Gesagte verdeutlichen. Aufatmend ließ ich meine Beute in eine verborgene Tasche unter meinem Rock gleiten.

„Ich denke, wenn es mir um Aufmerksamkeit ginge, würde ich nicht in den hintersten Ecken dieses Saales warten bis der Ball herum ist", bei den Worten runzelte er die Stirn, „ich denke einfach, man hat uns gesehen" „Wie man hat uns gesehen, bei was denn bitte?", seine Stimme klang ungläubig und ironisch, als würde ich etwas total abwegiges gesagt haben.

„Ich meine, wie glauben sie sieht das, was wir gerade tun für Außenstehende aus, hm? Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich darauf tippen, dass sie mich jetzt küssen", hauchte ich nahe bei seinem Ohr. Er ließ augenblicklich mein Kleid los. Gelassen strich ich die Stellte die er gepackt gehalten hatte glatt und sah mit unschuldig großen Augen zu ihm auf. „Ich denke die Gerüchte müssen sie sich Selbst zuschreiben", grinste ich und rückte seinen Anzug zurecht, „denn ich bin von uns Beiden nicht diejenige, die Gespräche mit drei Millimeter Abstand zu Anderen führt, Prinz"

Ich sah, wie es in ihm brodelte. Ich hatte das Gefühl, er würde mir an die Gurgel springen, wären wir jetzt allein. In seinen grünen Augen loderte der Zorn. „So sprechen sie nicht mit mir", zischte er, aber ich knickste übertrieben und ging rückwärts und mit aneinandergelegten Händen von ihm weg, als würde ich eine hohe Gottheit anbeten. „Oh, doch. Ich schätze, das tue ich"

Twisted Love (Bridgerton ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt