Kapitel 13 - Schlaf und Träume - Part 5

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Sie konnte nicht anders. Mit einem Ruck stoppte sie und starrte durch das Glas in den Raum.

Erst unbemerkt aber dann mit einem Mal schien Angels Mutter sie zu bemerken, fuhr mit einem Ruck herum und fixierte Leya. Aus ihren Augen sprach ein Gefühl, das Leya von dieser Frau, die sie schon ihr ganzes Leben lang kannte und liebte wie eine Mutter, noch nie gesehen hatte. Ihr Blick war voller Hass und Wut. Hinter der Glasscheibe schrie Angels Mutter etwas, aber Leya konnte sie nicht verstehen, weil das Glas schalldicht war. Sie sah nur, wie die Frau ihren Mund aufriss und wie eine Furie zur Tür rannte, bevor ihr Mann reagieren konnte. Einen Wimpernschlag später stand sie auf dem Flur, hatte Leya schmerzhaft fest an den Armen gepackt, schüttelte sie und schrie: „Du! Du! Was hast du gemacht? Wieso lebst du? Wieso liegst du nicht im Koma? Was hast du gemacht? Wieso geht es dir so gut und meiner Angel so schlecht? Was bist du für ein Monster? Was hast du getan? Du! Du! Wieso lebst du? Du solltest im Koma sein! Nicht meine Angel! Du hast es nicht verdient, dass es dir so gut geht! Wieso lebst du? Du solltest dort drinnen liegen nicht Angel! Du hast nicht verdient zu leben, du Monster! Du solltest im Koma liegen! Du hast dein Leben nicht verdient! Es ist deine Schuld! Alles ist deine Schuld! Wärst du nicht gewesen, wäre sie nicht mit euch gefahren! Wieso geht es dir gut und ihr nicht? Monster! Wieso hast du überlebt? Es ist alles deine Schuld! Deine Schuld!"

Leya wehrte sich nicht. Sie konnte nicht. Es stimmte. Angels Mutter hatte recht. Sie war Schuld. Alles war ihre Schuld. Wäre sie nicht gewesen hätte Angel nicht im Auto gesessen, wäre sie nicht gewesen, hätte ihr Vater sich nicht während dem Fahren umgedreht. Wäre sie nicht gewesen, wäre ihr Vater der Person auf der Straße nicht ausgewichen. Wäre sie nicht gewesen, würden ihre Eltern leben. Wäre sie nicht gewesen...

Angels Vater und Cal rissen Angels Mutter von Leya weg. Sie zerrten die kreischende, um sich schlagende Frau in ein leeres Zimmer und versperrten die Tür, damit sie sich beruhigen konnte, aber ihr letzter Blick galt Leya. Voller Hass und Wut rief sie noch einmal, bevor die Tür sich schloss: „Es ist alles deine Schuld!"

Zitternd stand Leya auf dem Gang. Ihr Körper hielt sich aufrecht ohne dass sie etwas dafür tat. Sie stand da und zitterte schweigend. Ihre Arme schmerzten und aus Fingernagelabdrücken floss Blut, aber das war egal.

Sie war Schuld. Es war ihre Schuld. Alles war wegen ihr geschehen. Ihre Schuld.

„Normalerweise stimmen wir das besser ab. Tut mir leid, Leya. Wirklich. Ich hatte gar nicht daran gedacht, dass die Familie deiner Freundin hier sein könnte. Ich... Tut mir leid."

Rosalie nahm Leya sanft am Arm, half ihr dabei die Schutzkleidung abzulegen und führte sie in ihr Zimmer. Dort half sie ihr aufs Bett. Leya rollte sich augenblicklich zu einer Kugel zusammen. Sie sah schweigend zu, wie Rosalie etwas zu Leander sagte, was sie nicht verstand, da in ihren Ohren die Worte von Angels Mutter nachhallten. Ihre Schuld. Es war ihre Schuld. Sie hatte versagt. Hatte sich nicht genug angestrengt, hatte nicht einmal die Idee gehabt, ihre Kräfte zu nutzen, als der Unfall geschah.

Ganz kurz waren sie und Leander allein im Raum. Er schien etwas tun oder sagen zu wollen, aber bevor er auch nur einen Laut von sich geben konnte, stürmte Cal in das Zimmer. Er schien seiner Gestik nach Leander aus dem Raum zu schicken, aber Leya hörte ihn nicht. Leander ging.

Cal trat mit besorgtem Gesichtsausdruck zu Leya. Er murmelte etwas, aber sie hörte nur: Deine Schuld, deine Schuld.

Als er keine Antwort bekam, legte er sich zu ihr ins Bett, schlang seine Arme um ihren zitternden Körper und bettete ihren Kopf an seine Brust. 

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Sorry dass es nur so kurz ist!^^ Hab das Kapitel nicht so gut aufgeteilt:/ Sorry!

Aber trotzdem, immerhin kommt was, oder?XD

Meine Schreibblockade ist vorrüber und ich weiß endlich was noch alles passieren wird!:D

Die heutige Widmung geht an:

wirbelwindsturm !

Danke für alles!:****

Song (von einer meine Lieblingsbands!!):

Linkin Park - Easier to run


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