Unerwartete Wendung

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Mein Kopf brodelt am nächsten Morgen immer noch.

Auch als ich mich auf den Weg zu Drew mache. Spezifisch als ich mich auf den Weg zu Drew mache.

Ich überlege, ob ich überhaupt an seiner Tür klopfen soll. 

Bevor ich jedoch einen Entschluss fassen kann, wird sie schon aufgeschwungen.

"Morgen," grinst er mir voller Euphorie entgegen ohne, dass man ihm irgendetwas vom Vortag ansieht.

"Morgen," murmele ich nur und quetsche mich an ihm vorbei.

"Also, wollen wir üben?" ich schaue erwartungsvoll zu ihm.

Je schneller wir beginnen würden desto schneller würde diese angespannte Stimmung, die anscheinend nur ich spüre, vorbei.

"Gleich," sagt Drew und verschwindet in seinem Badezimmer, um ein paar Sekunden später wieder aufzutauchen.

"Ich muss noch frühstücken, warte einfach hier," antwortet er grinsend.

"Moment mal-" 

Immerhin waren wir für heute früh verabredet.

"Mit leerem Magen arbeitet es sich nicht so gut."

Mit den Worten verlässt er lächelnd den Raum und lässt die Tür ins Schloss fallen.

Ich sehe mich also schon einmal in Drews Zimmer nach dem Skript um, welches ich anschießend auf seinem Nachttisch finde.

Ich blättere es durch und lese mir ein paar seiner Zeilen durch. Außerdem versuche ich den Zusammenhang zu verstehen, da die einzelnen Folgen durcheinander gefilmt werden.

Es wirkt wie eine Streitszene zwischen Rafe und Sarah.

Er will sich mit ihr versöhnen und sucht das Gespräch mit seiner Schwester.

Einige Zeit sitze ich noch auf Drews Sofa, bis ich schließlich beginne sein Hotelzimmer zu erkunden.

Ich stocke als ich ein paar neue Zettel an seinem Kühlschrank entdecke.

Es sind Notizen wie "Buch zu Ende lesen" oder "Snacks auffüllen," aber auch Sprüche.

"Meeting you was like listening to a song the first time and knowing it would be my favorite," ist einer von den Ganzen.

Ich lese mir die weiteren durch.

"Your touch is poetry I want to write."
"She's a falling star, burning in the night, she's the shimmer on the water in a river of moonlight."


Moment- 

Entweder er schreibt wirklich so viel wie er immer erzählt oder die Zitate sind über eine Person.

Ich komme nicht dazu weiterzudenken als ich aufschrecke.

"Wollen wir dann anfangen?"

Drews Stimme ertönt hinter mir.

"Äh, ja. Klar," stammele ich nur überrascht hervor.

Er greift nach seinem Skript, welches ich offen auf der Couch liegen gelassen habe und gibt mir eine Kopie der zu lernenden Seiten.

Wir üben eine Weile.

Rafe schreit mich an.

"Ist es ein Problem für dich, wenn ich die Rolle von Rafe so an dir ausübe?" fragt er mich, bevor er weiter schreit. Also Rafe.

"Du machst das immerhin großartig. Eigentlich brauchst du gar nicht weiter üben. Du kannst jede von Rafes Aussagen in und auswendig und wenn du seine Emotionen ausübst denkt man, er würde in Person vor einem stehen."
"Gut also, dass es nicht Rafe ist, sondern ich," ergänzt Drew.

Ich lege zweifelnd den Kopf schief und muss dann lachen.

"Entschuldige," antwortet Drew gespielt empört.

"Wirklich aber, du spielst diese Rolle perfekt," gebe ich mein Kompliment nochmals zurück."

"Danke," Drew schaut zu mir und unsere Augen heften sich aneinander.

"Fast so perfekt, wie die Zitate, die du an deinem Kühlschrank befestigst."
"Du hast sie gelesen?" fragt er mich darauf hin schnell.

"Und?"

"Was und?"

"Schon gut," sagt er und wendet sich ab.

"Nein Drew, was ist damit?"

"Nichts, wirklich."

Ich greife nach seinem Handgelenk und er wendet sich wieder zu mir zurück.
Wir stehen mittlerweile ziemlich nah aneinander und ich spüre Drews Atem leicht.

"Ich möchte es aber wissen."

Ich schaue ihm auffordernd in die Augen.

Er schüttelt lachend den Kopf.

"Du kannst manchmal so naiv sein."

Ich will meinen Mund gerade in eine empörte Miene verziehen, doch noch bevor es dazu kommt spüre ich Drews Lippen auf meinen.

Sie umhüllen mich mit Wärme.

Noch während wir uns küssen fallen mir jedoch zwei Sachen auf.

Erstens ist absolut falsch das wir uns gerade küssen.

Zweitens ist es falsch, dass ich den Kuss plötzlich erwidere...aber es fühlt sich gerade einfach nur richtig an.

Als wir uns voneinander lösen suchen unsere Augen sich.

"Das gehörte jetzt aber nicht mehr zum Skript, oder?" hauche ich die Worte hervor.

Er schüttelt den Kopf.

"Und die Zettel waren über mich?" ich erweitere meine Frage.

Er nickt.

"Was machen wir jetzt?" will ich wissen.

Er wusste, dass diese Frage kommen würde.

Wir wussten es beide. Auch er weiß, dass es falsch war mich geküsst zu haben.

So falsch, dass er es im nächsten Moment gleich wieder tut.



Was denkt ihr, wie geht es weiter? Das war das neue, längere Kapitel, ich hoffe es hat euch gefallen :) Bald kommt das Nächste online :)

Strangers - Drew Starkey FanfictionDonde viven las historias. Descúbrelo ahora