Gemeinsam

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"Warte, ich mache dir auf," höre ich Mads durch die dünne Glastür sagen.

Mit einer Hand versucht sie die Tür zu öffnen, bis Drew jedoch zu Hilfe eilt, da Mads immer noch den Livestream führt.

Als ich drinnen bin umarme ich Mads einmal kurz und nicke Drew zu.

"Okay, hätte man diesen Duft durch das Handy gerochen, dann wäre ich vermutlich auch so rübergekommen," muss ich wohl oder übel zugeben.

Ich schaue auf mein Handy und höre meine Stimme doppelt, da ich den Livestream noch nicht geschlossen habe.

"Ich wurde nicht zum Essen eingeladen," lese ich einen Kommentar von JD.

"Du drehst JD, wieso bist du überhaupt im Live?" fragt Mads belustigt.

"Kein Kommentar," kommt nur von ihm zurück.

Ich muss schmunzeln.

"Ich schummle dir ne Portion hier raus," antworte ich ihm noch schnell, bevor ich mein Handy wegpacke.

"Wer ist das bei dir?" liest Mads eine Frage laut vor.

"Das ist Drews Assistentin," beantwortet sie die Frage kurz und knapp.

"Möchte Drews Assistentin vielleicht was sagen?" wendet sie sich lachend zu mir.

Drew schaut von seinem Auflauf hoch in meine Richtung.

"Ich nehme das Handy sonst wieder, alles gut," würgt Drew die Situation ab.

Ich atme leise und unbemerkt auf.

"Ich werde also nicht mehr gebraucht, aha..." sagt sie gespielt vorwurfsvoll.

"Bis später Mads," winkt Drew ihr verabschiedend zu.

Ich mache es ihm gleich und schon fällt die Tür ins Schloss.

Drew ist fokussiert auf sein Handy und liest sich ein paar Kommentare durch.

"Kannst du einmal kurz nach dem Auflauf gucken?" fragt er mich leise und hält sein Handy beiseite.

Ich stehe zögernd auf.

"Vielleicht gehe ich später wieder live," sagt er, während ich ihm zunicke und ihm somit signalisiere, dass der Auflauf fertig ist.

"Bye!!" 

Die Kamera ist aus.

"Gut," er klatscht in die Hände, "dann werde ich mal den Tisch decken," zwinkert er mir zu.

Er läuft zu einem Schrank, an den ich selbst niemals rangekommen wäre, aber Drew ist sowieso gefühlt viele Köpfe größer als ich.

Ordentlich aufgereiht stellt er die Teller nebeneinander.

Ich setzte mich an den Stuhl auf der linken Seite des Tisches und nehme ihm den Auflauf entgegen.

"Fuck," ich verbrenne mich fast an der heißen Auflaufform.
"So welche Worte möchte ich von meiner Assistentin bitte nicht hören," spricht er mir ernst, jedoch mit einem belustigten Gesichtsausdruck entgegen.

Ich hebe verteidigend meine Hände, mein Gesicht jedoch immer noch schmerzverzogen.

"Warte," Drew dreht sich von mir weg und wirft mir dann einen nassen Lappen zum Kühlen entgegen.

"Wäre das nicht mein Job?" wortwörtlich Job.

"Nicht außerhalb deiner Arbeitszeit," er greift zu einem Auflaufheber um den Auflauf in Stücke zu trennen und lässt eins auf meinen Teller gleiten.

"Guten Appetit," ich nicke ihm nur dankend zu.

Wir essen eine Weile lautlos.

"Ich muss sagen, Mads hat nicht gelogen, es schmeckt echt gut."

"Was glaubst du, warum mein Zweitname Spitzenkoch ist?"

"Spitzenkoch Drew, wirklich?" ich verkneife mir ein lachen. 

"Nein, glücklicherweise nennt mich keiner so."
Ein Grinsen erscheint auf meinem Gesicht.

"Cecilia!" ermahnt er mich.

"Ich sag es mal so, ich merke mir den Namen."
Er stützt sich auf seine Faust auf und schüttelt nur belustigt verärgert den Kopf.

"Unmöglich."

"So bin ich halt," bestätige ich seine Aussage und grinse zurück.

"Sollte ich mir Sorgen machen dich als Assistentin gewählt zu haben?" 

"Ohhh, dass hättest du schon viel früher tun sollen," antworte ich stichelnd.

Plötzlich bekommen Drew und ich einen unglaublichen Schreck.

Laute Musik ertönt aus einem unerkennbaren Lautsprecher.

"Och Drew, die Idylle wird dadurch jetzt gerade ein bisschen zerstört," ich schaue genervt von meinem letzten Bissen auf.

Erklärend hält Drew sein Handy in die Luft.

"Das bin nicht ich, nur, weil es mein Musikstil ist..."

"Hey Lover," ist auch ziemlich weit oben in meiner Favoritenliste.

"Irgendwie ist die Situation gerade ziemlich merkwürdig geworden," gebe ich zu, wippe jedoch im Takt zur Musik.

"Am besten, ich gehe jetzt," als ich aufstehe tut es auch Drew.

"Moment, ich bringe dich," er folgt mir zur Terrasse.

"Danke fürs Essen nochmal."

Drew beugt sich zu mir nach vorne.

"Jetzt habe ich doch noch eins mit dir bekommen," sagt er triumphierend.

Ich schüttele nur den Kopf und doch als ich gerade die Terrasse betreten will, zieht Drew mich nach hinten zurück.




Strangers - Drew Starkey FanfictionWhere stories live. Discover now